Binz, Tita
Juanita „Tita“ Ladewig, geb. Binz ( 1903 in Frankfurt am Main; 1970 in Mannheim) war eine deutsche Lichtbildnerin, deren Fotografien von Schauspielern (insbesondere UfA und Tobis Film) und Ritterkreuzträgern (noch bis in das Jahr 1945 hinein) internationale Bedeutung erlangten. Auch in der Nachkriegszeit blieb sie aktiv.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Tita Binz kaufte sich 1938 ihr eigenes Atelier. Ihr größter Kunde war wohl der „Ross-Verlag“, der ab 1941 „Film-Foto-Verlag“ hieß. Ihre Kunden stellte sie besonders ästhetisch dar, und den Soldaten verlieh sie mit Licht und Talent einer Aura von kriegerischer Heldenhaftigkeit, die auch in zahlreichen Reproduktionen, Plakate, Ansichtskarten, Autogrammkarten und Zeitungsbildern zu beeindrucken vermochten.
- „Die 1903 in Frankfurt am Main geborene Tita Binz kam 1911 nach Berlin. Ihr Vater, der Chemiker Prof. Arthur Binz, wurde hier Direktor des Chemischen Instituts der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin, und Vizepräsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Ihre Mutter Juanita, eine Schriftstellerin, entstammte der Fotografen-Familie Reutlinger, die von Karlsruhe nach Paris ausgewandert war und dort in mehreren Generationen erfolgreich Fotostudios führte. Entsprechend erhielt Tita Binz ihre Ausbildung zunächst bei ihrem Onkel Léopold Reutlinger in Paris, später auch bei Berliner Fotografen. Spätestens ab 1939 führte sie ein eigenes Atelier in Berlin und beschäftigte dort bis zu fünf Mitarbeiter. Wie viele ihrer Berufskollegen wählte sie einen Standort im Berliner Westen [Anm.: Ravensberger Straße 7 bzw. Kurfürstendamm 171], am belebten Kurfürstendamm, wo die Prominenz anzutreffen war, denn Tita Binz arbeitete fast ausschließlich als Porträtfotografin. Mit großem Gespür für die jeweilige Persönlichkeit hielt sie Wissenschaftler, Schauspieler, Künstler, Schriftsteller, aber auch militärische und politische Größen mit ihrer Kamera fest.“[1]
Nachkriegszeit
Mit dem zunehmenden Bombenterror und die zu erwartenden Schlacht um Berlin 1945 entschied sich Tita Ladewig, Berlin zu verlassen. Bis 1949 lebte und arbeitete sie in Heidelberg, danach bis zu ihrem Tod 1970 in Mannheim. Ihre Lichtbilder von Konrad Adenauer (1950), Leo Blech, Wilhelm Canaris (1935–1939), Otto Hahn, Gustav Heinemann, Theodor Heuss, Käthe Kollwitz (1932–1937), Victor de Kowa, Lise Meitner (1957), Alexander Mitscherlich, Max Planck (1940), Luise Rinser, Kurt Schumacher (1946) und vielen anderen mehr sowie 7.000 Negative von den 1930er bis 1950er Jahren sind im Besitz des Fotografenarchivs des Deutschen Historischen Museums.
Lichtbilder
Abgelichtete Schauspieler (Auswahl)
- Irene von Meyendorff
- Olga Tschechowa
- Hansi Knoteck
- Maria Landrock
- Kirsten Heiberg
- Winnie Markus
- Clara Calamai
- Fosco Giachetti
- Vivi Gioi
- Viktor de Kowa
- Will Quadflieg
- Paul Klinger
- Hannes Stelzer
- Paul Wegener
- Karl Schönböck
- Wolf Albach-Retty
- Theo Lingen
- Paul Kemp
- Joachim Brennecke
- Viktor Staal
- Karl Valentin
Abgelichtete Ritterkreuzträger (Auswahl)
- R 262 Hermann Graf (1)
- R 263 Hermann Graf (2)
- R 264 Harald von Hirschfeld (1)
- R 265 Kurt Gehrke
- R 266 Hugo Primozic (1)
- R 267 Walter Paulus
- R 268 Johannes Morawietz
- R 269 Karl Hausmann
- R 270 Otto Schulze
- nicht zu verwechseln mit Generaladmiral Schultze oder Konteradmiral Schulz
- R 271 Klaus Wagner
- R 272 Gerhard Hein
- R 273 Bruno Kohnz (1)
- R 275 Friedrich Schneider
- nicht zu verwechseln mit Generalmajor Schneider oder Dr. phil. Schneider
- R 276 Hans Christern
- R 277 Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (1)
- R 278 Hyazinth Graf Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (2)
- R 279 Bernd von Doering
- R 280 Heinz Guderian (1)
- R 281 Heinz Guderian (2)
- R 282 Harald von Hirschfeld (2)
- R 283 Hermann Graf (3)
- R 284 Johann Mickl
- R 285 Oskar Dinort
- R 286 Werner Rausch
- R 287 Josef Bremm
- R 288 Heinrich Schüler
- R 289 Richard Henze
- R 290 Eberhard Zahn
- R 291 Peter Frantz
- R 292 Werner Lau
- R 293 Gerhard Boldt
- R 294 Kurt Dix
- R 295 Rudolf Schlee
- R 296 Alfred Müller
- R 297 Herbert Ruhnke
- R 298 Wilhelm Okrent
- R 299 Walter Scheunemann
- R 300 Fritz Arndt
- R 301 Werner Baumgarten-Crusius
- R 302 Bruno Kohnz (2)
- R 303 Ernst Nobis
- R 304 Karl Torley
- R 315 Fritz Fessmann
- R 316 Hans Mikosch
- R 307 Hans Erwin Schröder
- R 308 Albert Dressel
- R 309 Günter Vollmer
- R 310 Harro Brenner
- R 311 Heinrich Mahnken
- R 312 Wolf Hagemann
- R 313 Karl Allmendinger
- R 314 Johann Hlauschka
- R 317 Alfred Hemmann
- R 318 Gerhard Graf von Schwerin
- R 319 Robert Meissner
- R 320 Harald von Hirschfeld (3)
- R 321 Ernst Kruse
- R 322 Heinrich Boigk
- R 323 Gerhard Lemke
- R 324 Otto Starosta
- R 325 Walter Kalkhoff
- R 326 Johann Schmölzer
- R 327 Kurt Kirchner
- R 328 Erich Bärenfänger
- R 329 Günter Goebel
- R 330 Georg Rietscher
- R 331 Hugo Primozic (2)
- R 332 Georg Michael
- R 333 Karl Löwrick
- R 334 Erich von Manstein
- R 336 Josef Harpe
- R 337 Erich Jaschke
- R 338 Karl Wilhelm Specht (1 u. 2)
- R 339 Erich Löffler
- R 340 Wilhelm von Malachowski
- R 341 Hermann Ammer
- R 342 Wolfgang Darius
- R 343 Karl-Heinz Noak
- R 344 Heinz-Georg Haase
- R 345 Robert Vogel
- R 346 Otto Riehs
- R 347 Robert Rahlenbeck
- R 348 Hans-Joachim von Stolzmann
- R 349 Franz Bäke
- R 350 Waldemar von Gaza
- R 351 Bodo Spranz
- R 352 Gerhard Konopka
- R 353 Hans-Georg Romeike
- R 354 Paul Baumann
- R 355 Rudolf Fuchs
- R 356 Josef Schreiber
- R 357 Johannes Kümmel
- R 359 Adelbert Schulz (1)