Liste inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit

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Dies ist eine Liste inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit.
Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Kategorie: IM des MfS

In diese Liste werden Personen einsortiert, die als inoffizielle Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit arbeiteten. Voraussetzung für die Einordnung in diese Liste ist, daß sich in den Unterlagen des BStU eine Verpflichtungserklärung des IM befindet oder das BStU anhand der Aktenlage zu der Einstufung gekommen ist, es handele sich um einen IM. Sofern diese Einstufung gerichtlich überprüft wurde, ist statt dessen die Einschätzung des Gerichtes maßgeblich.


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Personen ohne BStU Bestätigung • Siehe auch • Verweise • Fußnoten


A

B

  • Gerhard Bassarak (Lebensrune.png 1918 in Willenberg, Ostpreußen; Todesrune.png 22. September 2008 in Schildow) war ein deutscher evangelischer Theologe. Bassarak galt als staatsloyaler Theologe, der von den staatlichen Stellen der DDR gefördert wurde. Er arbeitete als inoffiziellen Mitarbeiter beim MfS unter dem Namen „IM Buss“ unter der Registriernummer XV/1005/69.
  • Lutz Bertram (Lebensrune.png 1953 in Wernigerode) ist ein deutscher Radiomoderator – IM „Romeo“.
  • André Blechschmidt
  • Ibrahim Böhme
  • Harald Böse
  • Hagen Boßdorf
  • Jutta Braband
  • Ingo Braecklein
  • Josef Braun (SPD)
  • André Brie
  • Georg Brühl
  • Heinrich Burger (Schachspieler)

C

  • Klaus Croissant (Lebensrune.png 24. Mai 1931 Kirchheim unter Teck, Württemberg; Todesrune.png 28. März 2002 in Berlin) war ein deutscher Rechtsanwalt, RAF-Sympathisant, Agent und IM des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR – „IM Thaler“.
  • Harald Czudaj

D

E

F

  • Othmar Faber
  • Thomas Falkner (Lebensrune.png 1956) ist Vorstandsreferent der Linksfraktion in Brandenburg. Er bekennt sich, von 1980 bis 1986 mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) kooperiert zu haben. Er soll bis 1989 unter dem Decknamen „IM Poet“ für die Abteilung XV und die Abteilung XX des MfS tätig gewesen sein. Falkner war 2011 selbst Mitglied der Enquetekommission zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Brandenburger Landtages und wurde von diesem Gremium auch zu seiner eigenen Biographie befragt.[1]
  • Uta Felgner
  • Heinrich Fink
  • Fred Fischer, Bürgermeister in Perleberg 2007–2012 (parteilos)[2]
  • Peter Franz (Theologe)
  • Hans-Georg Fritzsche
  • Ruth Fuchs

G

  • Karl-Heinz Gerstner
  • Eduard Geyer
  • Horst Gienke
  • Herbert Goliasch
  • Paul Gratzik
  • Klaus Grehn
  • Walter Grundmann
  • Carl Guggomos
  • Gerhard Gundermann
  • Wolf-Dietrich Gutsch
  • Ludwig Güttler
  • Klaus Gysi (Lebensrune.png 1912 in Berlin; Todesrune.png 1999 ebenda) war Minister für Kultur und Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR – IM „Kurt“.

H

  • Hans-Martin Harder
  • Brigitte Heinrich
  • Michael Heinze
  • Gernot Hilliger, Karikaturist – IMB „Brunnen“. Er hetzte gegen die DDR und soll für sie spioniert haben: Hilliger galt im Westen als „schnellster Portraitzeichner der Welt“ und Gegner des SED-Regimes. Jahrzehntelang verriet er enge Freunde an die Stasi.[3]
  • Sabine Hingst, ehemalige Fernsehjournalistin des MDR – GMS (= Gesellschaftlicher Mitarbeiter für Sicherheit) „Christine”
  • Klaus Huhn

J

  • Willibald Jacob

K

  • Gerhard Kade
  • Heinz Kahlau (Lebensrune.png 6. Februar 1931 in Drewitz bei Potsdam; Todesrune.png 6. April 2012) gehörte zu den bekanntesten Lyrikern der DDR.
  • Manfred Kastner
  • Martin Kirchner
  • Siegfried Kirschen
  • Ulf Kirsten (Lebensrune.png 4. Dezember 1965 in Riesa), ehemaliger Fußball-Nationalspieler – IM „Knut Krüger“
  • Torsten Koplin (Lebensrune.png 1962), Linkspartei – IM „Martin“
  • Sieghard Kosel
  • Horsta Krum
  • Traudl Kulikowsky
  • Volker Külow
  • Frank Kuschel
  • Jürgen Kuttner (Lebensrune.png 9. Februar 1958 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Kulturwissenschaftler, Moderator und Autor – IM „David“.

L

  • Ina Leukefeld
  • Anneliese Löffler
  • Ronald Lötzsch (Lebensrune.png 1931) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler. Lötzsch war Inoffizieller Mitarbeiter – IM „Heinz“ – des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Er ist der Ehemann der Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch.
  • Gerhard Lotz

M

  • Rudolf Maerker
  • Renate Malchow (Lebensrune.png 1952), Landesschatzmeisterin der „Linken“ in Mecklenburg-Vorpommern – IM „Ingrid Müller“
  • Helmut Maletzke (Lebensrune.png 1920 in Neustettin) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Schriftsteller. – IM „Erwin Schreiber“
  • Herbert Meißner
  • Manfred Millow (Lebensrune.png 1948), seit 2007 Mitglied im „Linken“-Vorstand, verpflichtete sich am 8. Januar 1982 zur Mitarbeit – Deckname „Michael Groß“. Er arbeitete als Lehrer, schreckte nicht davor zurück, Schüler an die Stasi zu verraten. 1988 erhielt Millow von der Stasi „aufgrund überzeugender Leistungen und ständig dokumentierter hoher Einsatzbereitschaft eine Prämie über 150 Mark“.[4]
  • Hubert Mohr
  • Hanfried Müller

N

  • Adolf Niggemeier
  • Thomas Nord (Lebensrune.png 1957 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Politiker der Partei „Die Linke“ und Mitglied des Deutschen Bundestages.

O

  • Holger Oehrens

P

  • Dieter Popp

R

  • Hans-Georg Rausch
  • Hans Rentmeister junior
  • Michael Richter (Lebensrune.png 1952 in Berlin) ist ein deutscher Historiker – IM „Thomas“
  • Lutz Riemann (Lebensrune.png 1940 in Stettin) ist ein Schauspieler, Journalist und Autor, er ist mit Peer Steinbrück (SPD) verwandt. – IM „Richard König“
  • Hans-Joachim Rotzsch
  • Bernd Runge

S

  • Rainer Schedlinski
  • Herbert Schicke
  • Karlfranz Schmidt-Wittmack
  • Arnold Schölzel
  • Frank Schumann (Verleger)
  • Ernst Schwarz (Schriftsteller)
  • Ilja Seifert
  • Ingo Steuer (Lebensrune.png 1966 in Karl-Marx-Stadt, heute: Chemnitz) ist ein erfolgreicher deutscher Eiskunstläufer und Eiskunstlauftrainer. Ihm wurde vor allem über die Medien vorgeworfen, inoffizieller Mitarbeiter gewesen zu sein. Dieses gibt er zu, doch sieht er persönlich sich als Opfer, da er als 18jähriger aufstrebender Eiskunstläufer, eingebunden im Hochleistungsport der DDR, unter starkem Einfluß seiner Trainer (Vorgesetzten) stand und keine andere Wahl sah, als der Mitarbeit mit der Staatssicherheit zuzustimmen.
  • Gerlinde Stobrawa (Lebensrune.png 1949 in Altkünkendorf) ist eine deutsche Politikerin der Partei „Die Linke“. Sie ist Vizepräsidentin des Brandenburger Landtages und wurde von der DDR-Staatssicherheit als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) geführt — Deckname „Marisa“.
  • Manfred Stolpe (Lebensrune.png 1936 in Stettin) ist ein deutscher Politiker (SPD). Mehr als 20 Jahre wurde er bei der Stasi als IM „Sekretär“ geführt.

T

V

  • Heinz Vietze
  • Jean Villain
  • Wilhelm Vollmann (Politiker)

W

  • Gerd Walther (Lebensrune.png 1970), BRD-Politiker, ehemaliger Landtagsabgeordneter und amtierender Bürgermeister Ueckermündes
  • Gert Wendelborn
  • Irina W. (Lebensrune.png 1952) Richterin am Neuruppiner Sozialgericht – IM „Ines“. Sie war Sportlerin (1976 Olympiasiegerin im Rudern), als sie in den 1970er Jahren mit der Stasi zusammenkam.
  • Paul Wiens
  • Christa Wolf (Lebensrune.png 1929 in Landsberg an der Warthe als Christa Ihlenfeld) ist eine deutsche Schriftstellerin – IM „Margarete“. Von 1959 bis 1962 habe sie für den Geheimdienst gearbeitet. Und obwohl sie das DDR-Regime später kritisierte, habe sie nie auswandern wollen. Das habe sich gelohnt, so habe sie eine der wenigen Revolutionen der deutschen Geschichte miterleben dürfen.[5]

Personen ohne BStU Bestätigung

Lothar de Maizière mit dem Vorsitzenden der PDS, Gregor Gysi (li.), bei den Kommunalwahlen in der DDR am 6. Mai 1990 kurz vor dem Beginn des Wahlstudios im Palast der Republik
  • Lothar de Maizière (Lebensrune.png 1940 in Nordhausen) ist ein deutscher Politiker (CDU). Kurz nach der Bundestagswahl veröffentlichte „Der Spiegel“ das Ergebnis von Recherchen, wonach de Maizière bei der Staatssicherheit als inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen „Czerni” geführt worden sei. De Maizière dementierte diese Vorwürfe,[6] trat aber am 17. Dezember 1990 zurück.
  • Axel Henschke, Linke, Abgeordneter im Brandenburger Landtag, hat als Schließer in einem Stasi-Gefängnis gearbeitet und wurde als IM „Ingolf Köhler“ geführt.
  • Norbert Langerwisch – Deckname „Zentrum“ – war ein „ranghoher Volkspolizist“ und SPD-Oberbürgermeisterkandidat für Brandenburg.
  • Michael Egidius Luthardt, agrarpolitischen Sprecher im Landtag Brandenburg. Der Diplom-Forstingenieur Michael Egidius Luthardt gehörte von Oktober 1977 bis Oktober 1980 dem Stasi-Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ an. Nach dem Stasi-Unterlagengesetz war er damit ein hauptamtlicher Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes.[8]
  • Hans Marquardt (Lebensrune.png 1920 in Hinterpommern; Todesrune.png 2004) war ein deutscher Verleger. Er galt als einer der bedeutendsten Verleger der DDR.[9] Als IM „Hans“ lieferte er jahrelang Berichte u. a. über Franz Fühmann und Günter Grass.
  • Diethelm Pagel, Vorsitzender der Linken in Cottbus/Spree-Neiße und seit 1993 Fraktionschef im Kreistag. Die Überprüfung der Bewerber um den Posten des Landrats habe ergeben, daß Pagel von 1975 bis 1986 mit Unterbrechungen inoffiziell für die Stasi gearbeitet und Berichte verfaßt habe. Pagel erklärte, seine Kontakte zur Staatssicherheit seien nur dienstlich gewesen. Er sei dazu wegen seiner Tätigkeit im Chemiefaserwerk Guben verpflichtet gewesen. Die vorliegende Akte über ihn führte Pagel auf Berichte zurück, die während seiner Tätigkeit im Bereich der Berufsausbildung und als Parteisekretär angefertigt worden seien.[11]
  • Norbert Plaul (Lebensrune.png 1960), Politiker. Er bestätigte am 16. Februar 2010, daß er sich 1988 zu einer Mitarbeit beim Ministerium für Staatssicherheit verpflichtet habe – als IM „Karl“. Er sei damals bei der DDR-Botschaft in Warschau beschäftigt gewesen und habe Wirtschaftsberichte an die Stasi weitergegeben. Anfang der 1990er Jahre wechselte Plaul in die Stadtverwaltung von Brandenburg an der Havel. Eine Überprüfungskommission habe ihn damals nach einer Anfrage bei der Gauck-Behörde im Dienst belassen.[12]
  • Thomas Reichel (Lebensrune.png 1968), promovierter Historiker und Gedenkstättenpädagoge, SPD-Stadtverordneter aus Brandenburg an der Havel; wurde ab 1988 als „IM Wolfgang“ geführt
  • Gerhard Ruden (Lebensrune.png 1946 in Haldensleben) war der Landesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssicherheit von Sachsen-Anhalt. Seit dem 15. Juni 2005 war Gerhard Ruden Landesbeauftragter für Stasi-Unterlagen von Sachsen-Anhalt. Am 31. März 2010 trat er von seinem Amt zurück. Hintergrund des Rücktritts waren Enthüllungen über Äußerungen Rudens in einer Vernehmung durch die Staatssicherheit im Jahr 1968, in der er einen Freund belastet hatte. Der Freund wurde wegen Republikflucht später zu fünf Jahren Haft verurteilt, wobei Ruden einräumte, daß seine Aussage „sicher für die Anklage mitverwendet“ wurde.
  • Dirk Stieger, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD in der Stadtverordnetenversammlung von Brandenurg/Havel. Stieger habe (Januar 2010) die SPD-Unterbezirksleitung darüber informiert, daß er während seines Wehrdienstes bei der Nationalen Volksarmee (NVA) zwei Jahre lang Inoffizieller Stasi-Mitarbeiter war. Er habe diese Tätigkeit 1988 zu Beginn seines Studiums beendet.[11] Die öffentlich gemachte Stasi-Akte belegt, daß Stieger während seiner Armeezeit als IM „Bergmann“ geführt wurde. In der Akte findet sich eine Verpflichtungserklärung von 1986.
  • Wolfgang Weiss (Lebensrune.png 1955), seit 2009 im Landesvorstand der „Linken“, unterschrieb am 11. Februar 1975 eine „Berufung“ der Staatssicherheit. Er berichtete als Soldat über seine Kameraden bei der Armee.[13]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Auf Anfrage bestätigt Falkner eine Kooperation mit der Staatssicherheit. Er habe sich auf eine Zusammenarbeit mit dem MfS eingelassen. Dazu gehörte auch die Annahme von konspirativen Aufträgen.
  2. Perlebergs Bürgermeister Fred Fischer (parteilos) wurde am 5. Mai 2012 wegen Stasi-Vorwürfen von seinem Amt suspendiert worden. Das Kommunalparlament warf Fischer mehrheitlich arglistige Täuschung vor und beschloß seine Suspendierung. Eine dienstliche Zusammenarbeit mit der Stasi hatte der frühere NVA-Offizier schon im Bürgermeister-Wahlkampf 2007 in der Kreisstadt nicht bestritten.
  3. einestages.spiegel.de, 12. September 2010: Stasi-Akten – Doppeltes Spiel des schnelles Zeichners
  4. BILD, November 2010
  5. Deutschlandradio Kultur, 13. Juni 2010: Christa Wolfs Buch: Stadt der Engel – Abrechnung der Autorin mit sich selbst
  6. Lothar de Maizière – Wer war wer in der DDR? stiftung-aufarbeitung.de, 2009
  7. BILD, 3. März 2010: Günter Gras jahrzehntelang von der Stasi bespitzelt
  8. Die Stasi-Vergangenheit holt Brandenburg ein, morgenpost.de, 3. Dezember 2009
  9. Der Tagesspiegel, 4. März 2010: Im Visier: Günter Grass – Von der Stasi bespitzelt
  10. Berliner Zeitung, 7. August 1995: Monika Maron berichtete für die Stasi
  11. 11,0 11,1 Neuer Stasi-Verdacht bei Linkspartei, rbb-online.de, 6. Januar 2010
  12. Berliner Zeitung, 18. Februar 2010: Die Stasi und die Liebe zu IM „Kathrin“ – Der Sprecher von Brandenburg/Havel arbeitete für das MfS. Er war einst mit Kerstin Kaiser liiert.
  13. Er sagt zu BILD, November 2010: „Ich war kein Stasi-IM. Ich war Soldat und an dienstliche Weisungen gebunden.“
  14. Frankfurter Rundschau, 4. März 2010: Günter Grass’ Stasi-Akte – Glasnost für alle Akten!