Friedland N.S.
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Niederschlesien |
Landkreis: | Waldenburg |
Provinz: | Schlesien |
Einwohner (2010): | 4.454 |
Koordinaten: | 50° 41′ N, 16° 11′ O |
Friedland N.S. befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Friedland N.S. ist eine deutsche Stadt in Niederschlesien.
Lage
Friedland liegt im Waldenburger Bergland im Tal der Steine.
Geschichte
Die Besiedlung des oberen Steinetales, das damals verwaltungsmäßig zum Glatzer Land gerechnet wurde, erfolgte um 1250 durch das böhmische Benediktinerkloster in Politz an der Mettau. Erstmals erwähnt wurde Friedland im Jahre 1350 in einer Aufzählung der zum böhmischen Burgbezirk der Freudenburg gehörenden Ortschaften. Vor 1354 erhielt Friedland Stadtrecht.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden am 22. Juli 1644 das Rathaus, die Kirche, die Schule und 82 Häuser durch ein Feuer zerstört und danach wieder aufgebaut, wobei das Rathaus einen Platz in der Mitte des Ringes erhielt. Die Pfarrkirche wurde 1654 an die Katholiken zurückgegeben. Im selben Jahr wurde Friedland, das bis dahin zum Erzbistum Prag gehörte, dem Bistum Breslau zugeschlagen.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Friedland zusammen mit Schlesien 1742 an Preußen. Im selben Jahr wurde ein evangelisches Bethaus errichtet und der evangelische Schulunterricht wieder eingeführt. Wegen seiner Lage an der nun preußisch-böhmischen Grenze musste die Stadt auch im Zweiten Schlesischen Krieg und im Siebenjährigen Krieg militärische Durchmärsche und Drangsalierungen erdulden. Im 18. Jahrhundert ernährte sich die Bevölkerung neben der Landwirtschaft und dem Handwerk überwiegend von der Leinenherstellung. 1797 wurde Leinen im Wert von 110.421 Talern ausgeführt. Auch in den Napoleonischen Kriegen zog Militär von oder nach Böhmen und plünderte die Stadt.
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Friedland seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Landkreis Waldenburg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1839 wurde die erste mechanische Weberei gegründet, der zwischen 1847 und 1880 vier weitere folgten. Für das Jahr 1840 sind 187 Wohnhäuser nachgewiesen und 1876 wurde eine Zeitung gegründet. 1877 erhielt Friedland einen Bahnanschluss an der Strecke Niedersalzbrunn–Halbstadt, die 1914 elektrifiziert wurde. Ab 1879 war die Stadt Sitz eines Amtsgerichts. 1880 wurde ein neues Rathaus errichtet und das alte Rathaus in der Ringmitte abgetragen. Zum 1. April 1895 erfolgte die Eingemeindung von Altfriedland, wodurch die Zahl der Einwohner bis 1905 auf 5.068 anstieg. 1925 wurde das 700jährige Bestehen gefeiert. 1939 lebten 4.386 Menschen in Friedland.
Obwohl Friedland im Zweiten Weltkrieg keine Zerstörungen erlitt, setzte nach 1945 wegen der abgelegenen Grenzlage ein Verfall der Stadt ein. 1957 waren fast ein Drittel der Bausubstanz völlig verfallen, noch einmal der gleiche Anteil der Häuser wies starke Schäden auf. Nach 1989 wurden die Häuser am Ring rekonstruiert. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist in Frieland vor allem die holzverarbeitende Industrie.
Bekannte, in Friedland geborene Personen
- Karl Wohnlich (1824–1885), Historien-, Genre- und Bildnismaler
- Günter Böhm (geb. 1939), Familiengenealoge aus Neuyork, Verfasser der Böhm-Chronik. 2009 Ehrenbürger von Bad Charlottenbrunn
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