Sagan

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sagan (Auswahlseite) aufgeführt.

Sagan

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Sagan
Provinz: Schlesien
Einwohner: 26.314
Bevölkerungsdichte: 657 Ew. p. km²
Fläche: 40 km²
Höhe: 100 m ü. NN
Koordinaten: 51° 37′ N, 15° 19′ O
Flucht.jpg
Sagan befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Sagan ist Ort und Residenz in Niederschlesien. Sagan liegt am Fluß Bober ungefähr in der Mitte zwischen Cottbus und Breslau.

Geschichte

Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1285 Stadtrecht. Die Stadt war lange Zeit Regierungssitz eines schlesischen Teilfürstentums. Nachdem der Ort seit 1252 zum Herzogtum Glogau gehört hatte, war er von 1413 bis 1472 Sitz eines selbständigen Fürstentums, genannt Herzogtum Sagan.

Das 1284 gegründete Augustiner-Chorherrenstift war im späten Mittelalter ein kultureller Mittelpunkt der Region. Die Wirtschaft Sagans war geprägt von Tuchmacherei, Bierbrauerei und Eisenhandel.

1472 verkaufte der Hans von Sagan Fürstentum und Stadt an die Wettiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen (1539–1541) breitete sich die Reformation ungehindert aus. Kurfürst Moritz überließ Sagan 1549 dem böhmischen König Ferdinand I. aus dem Hause Habsburg.

1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Auf Einladung Wallensteins wirkte 1627 bis 1630 der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler in Sagan. 1646 erwarb es Wenzel Eusebius von Lobkowitsch; dieser ließ später das Schloß nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen.

1742 wurde Sagan gemeinsam mit einem Großteil Niederschlesiens im Vorfrieden von Breslau von den Habsburgern an Preußen abgetreten.

1758 wurde Johann Ignaz Felbiger, berühmter preußischer und später österreichischer Schulreformer, Abt in Sagan und begann mit der Hebung des Volkschulwesens.

1816 wurde die Stadt Verwaltungssitz des preußischen Landkreises Sagan, der 1932 zum Landkreis Sprottau fusionierte, wobei das Landratsamt in Sagan verblieb.

Kromlau, Tschernitz, und Pechern gehörten über Jahrhunderte hinweg zum Herzogtum Sagan und waren schlesische Exklaven in der Lausitz.

Bekannte, in Sagan geborene Personen

  • Albrecht Block (1774–1847), Landwirt
  • Hubertus Brieger (1909–1978), Kinderarzt und Professor, Direktor der Universitätskinderklinik Greifswald
  • Adolf Engler (1844–1930), Botaniker
  • Richard Kunze (1872–1945), Lehrer, Publizist und völkisch-nationalsozialistischer Politiker
  • Heinrich Laehr (1820–1905), Mediziner
  • Amand Schwantge (1933–2006), Hornist
  • Otto Serner (1857–1929), Landschaftsmaler
  • Dietrich Sperling (Lebensrune.png 1933), Politiker (SPD)
  • Paul Wilhelm Eduard Sprenger (1798–1854), Architekt
  • Hans-Jürgen Steinmann (Lebensrune.png 1929), Schriftsteller
  • Ernst von Stubenrauch (1853–1909), Jurist und Kommunalpolitiker, Landrat des Kreises Teltow
  • Margarete Trappe (1884–1957), Großwildjägerin und Farmerin
  • Kurt Walter (1908–1944), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Carl Weisflog (1770–1828), Schriftsteller