Groß Strehlitz

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Groß Strehlitz

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Oberschlesien
Landkreis: Groß Strehlitz
Provinz: Schlesien
Einwohner (1939): 11.523
Koordinaten: 50° 30′ N, 18° 17′ O
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Groß Strehlitz befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Groß Strehlitz ist eine deutsche Stadt in Oberschlesien.

Lage

Groß Strehlitz liegt auf halbem Wege zwischen Oppeln und Gleiwitz.

Geschichte

Die Stadt entwickelte sich aus einer Handelssiedlung, die schon in den Urkunden aus dem 13. Jahrhundert (1234, 1271, 1290) erwähnt wurde.

Wann die die Gründung der Stadt nach deutschem Rechts vollzogen wurde ist nicht geklärt. Es finden sich die Angaben 1290, 1305, 1320 und 1362. Wahrscheinlich erfolgte die Gründung und der Aufbau der Stadt im Jahre 1273 unter dem Oppelner Herzog Bolko I., der hier vor 1313 ein Jagdschloß errichtete.

Nach dessen Tod wurde das Herzogtum Oppeln unter seine drei Söhne geteilt. Der jüngste Sohn Albert, der das das Gebiet von Strehlitz erhielt, begründete das Herzogtum Strehlitz. 1326 erteilte er Strehlitz die Stadtrechte. Ein Jahr später wurde die Stadt mit einer Stadtmauer mit zwei Toren, dem Krakauer und dem Oppelner Tor, umgeben.

Es wird angenommen, daß Strehlitz die Stadtrechte 1362 zum zweiten Mal erhielt. Bis 1532 war die Stadt Besitz des Oppelner Zweigs der Schlesischen Piasten. Nach dem Tod des kinderlosen Herzogs Johann II. fiel das Herzogtum Oppeln 1532 als erledigtes Lehen an die Krone Böhmen zurück, die 1526 an die Habsburger gelangte. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Strehlitz 1742 wie fast ganz Schlesien, an Preußen. Ab 1818 gehörte es zum Landkreis Groß Strehlitz. Der letzte, bis 1945 amtierende Besitzer war der Graf Castell zu Castell.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Groß Strehlitz 3.364 Wahlberechtigte (85,7 Prozent) für einen Verbleib bei Deutschland und 558 Wahlberechtigte (14,2 Prozent) für eine Abtretung an Polen. Die Wahlbeteiligung betrug 98,4 Prozent, es wurden vier ungültige Stimmen (0,1 Prozent) gezählt.

Bekannte, in Groß Strehlitz geborene Personen

  • Helmuth Förster (1889–1965), Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
  • Heinz Kokott (1900–1976), Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Erich Mende (1916–1998), Jurist, BRD-Politiker und als Offizier der Wehrmacht Träger des Ritterkreuzes
  • Gustav Meyer (1850–1900), Sprachwissenschaftler, Balkanologe und Indogermanist
  • Alfons Nowack (1868–?), erzbischöflicher Archivar und Museumsdirektor in Breslau
  • Johannes Maria von Renard (1829–1874), Montan-Industrieller, Rittergutsbesitzer und Politiker
  • Walter Rothkegel (1874–1959), Bodenkundler und Taxwissenschaftler

In Groß Strehlitz geborene Nichtdeutsche

  • Max Apt (1869–1957), jüdischer Kaufmann und Vertreter der Berliner jüdischen Gemeinde