Auras an der Oder

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Auras an der Oder

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Wohlau
Provinz: Schlesien
Einwohner (1940): 1.750
Koordinaten: 51° 14′ 40" N, 16° 51′ 13" O
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Auras an der Oder befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Auras an der Oder ist eine deutsche Stadt in Niederschlesien. Sie liegt am rechten Oderufer rund 20 km flußabwärts von Breslau.

Geschichte

Auras wird erstmals 1203 in der Stiftungsurkunde von Trebnitz erwähnt, ist aber vermutlich schon vor dem Jahr 1000 gegründet worden. Das Stadtrecht läßt sich erstmals 1312 belegen.

Auf der ehemaligen Burg residierten seit dem 13. Jahrhundert landesherrliche Kastellane. Nachdem die Burg 1466 in einer Fehde niedergerissen wurde, erbaute der Ritter Christoph von Scopp an ihrer Stelle ein Schloß in markanter Dreiecksform, das 1945 durch die Rote Armee zerstört wurde.

Wirtschaft und Verkehr

Dem Einwohnerbuch des Kreises Wohlau von 1940 ist zu entnehmen, daß in Auras eine Schiffswerft, ein Sägewerk, eine Kartoffelflockenfabrik und zwei Baugeschäfte Arbeitsplätze boten. Dennoch sei ein größerer Teil der Arbeiterschaft auf auswärtige Arbeit als Schiffer und Strombauarbeiter angewiesen gewesen. Durch die Errichtung von Siedlungshäusern auf dem ehemaligen Rittergut Auras wurde auf Initiative der Stadt neuer Wohnraum geschaffen.

Ermordung und Vertreibung der Deutschen

Der ehemalige Auraser Pfarrer Hoppe, der nach 1945 in der BRD lebte, schreibt 1972 über das Schicksal der Auraser Bevölkerung:

„Etwa 150 bis 200 Einwohner waren beim Einzug der Russen am 27./28. Januar 1945 in der Stadt zurückgeblieben. Sie wurden fast alle ermordet. Man fand sie tot in Kellern und Bunkern. Im Winter 1945/46 wurden sie in Massengräbern beigesetzt. Unter den Ermordeten befand sich auch der kath. Pfarrer Martin Scholl und die dortige Borromäerinnen, Schwester Annunziata, die noch etwas aus der Kirche holen wollte, wurde von einem Mongolen auf dem Kirchplatz überfallen, der ihr den Säbel in den Leib stieß, den Leib aufriß und sie zerstückelte. Nur der Rosenkranz wurde noch von ihr gefunden. Auch die Oberin Maxima wurde am gleichen Tag von den Russen erwürgt. Pfarrer und Oberin waren im Hof der Pfarrei neben dem Düngerhaufen etwa 2 m tief vergraben. Sie wurden später ausgegraben und auf dem Kirchhof beigesetzt. Der evang. Pastor Johannes Halm gehört nicht zu den Ermordeten. Er ist am 1. September 1953 in Klein-Rodensleben bei Magdeburg heimgegangen. Beide Kirchen und die meisten Häuser wurden niedergebrannt. Auch das sehenswerte und historisch bedeutsame Schloß wurde völlig zerstört.“

Verweise