Bunzlau

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Bunzlau

Wappen der Stadt Bunzlau
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Bunzlau
Provinz: Schlesien
Einwohner (1939): 20.753
Höhe: 190 m ü. NN
Koordinaten: 51° 16′ N, 15° 34′ O
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Bunzlau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Das Opitz-Denkmal vor dem Gymnasium in Bunzlau

Bunzlau ist eine deutsche Stadt am Fluß Bober in Niederschlesien. Sie liegt rund 75 km südlich von Grünberg und ca. 45 km östlich von Görlitz.

Lage

Die Landschaft ist überwiegend von Wäldern geprägt, der sogenannten niederschlesischen Heide. Dieser Naturraum ist sehr reich an Waldfrüchten und weist einen hohen Wildbestand auf.

Geschichte

Bunzlau ist eine ehemalige Kreisstadt am Ufer des Bobers, einem linken Nebenfluß der Oder in Niederschlesien. Der Ort, erstmals im Jahre 1201, wurde nach dem Einfall der Mongolen 1241, gegen welche auch Bunzlauer Bürger zu Felde gezogen sein sollen, wurde im Jahr 1190 durch Boleslaw den Langen gegründet; in der Folge kam es zur Verleihung von Stadtrechten. Die polnische Ortsbezeichnung Boleslawiec resultiert aus seinem Namen.

Die Darstellung einer Stadtmauer, die auf dem heutigen Wappen zu finden ist, wurde erstmals 1316 in einem Siegel verwendet. Im Jahre 1346 gelangte die Stadt unter die Herrschaft der böhmischen Krone.

In den Hussitenkriegen erlitt die Stadt 1429 schwere Zerstörungen. Nachdem sich die Stadt von den Schäden des Kriegs erholt hatte, wurde 1479 mit dem Bau einer modernen doppelten Stadtmauer begonnen, die die Stadt vor einer weiteren Einnahme schützen sollte. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt wurde anschließend auch ab 1482 die Marienkirche in ihrer heutigen gotischen Form neu errichtet.

Nach 1522 wurde ein Großteil der Bevölkerung der Stadt protestantisch und somit wurde Bunzlau zu einem Zentrum der Reformationsbewegung. Das Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus, wurde 1525 von Wendel Roskopf umgebaut.

Im selben Jahr wurde in Bunzlau mit dem Bau einer Kanalisation begonnen, die 1565 fertig gestellt wurde. Dies war eine ungewohnte sowie aufwendige Bauleistung, aber Bunzlau besaß nun die erste deutsche Kanalisation. Bereits 1558 entstand die erste Apotheke in der Stadt. Am Ende dieses für Bunzlau sehr bedeutenden Jahrhunderts, wurde 1597 der berühmte deutsche Dichter des Barock und Begründer der Schlesischen Dichterschule Martin Opitz in Bunzlau geboren. Er schuf in der deutschen Dichtung eine neue Art der Poetik und wurde auch als Vater und Wiederhersteller der Dichtkunst bezeichnet.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Bunzlau von schwedischen Truppen unter General Torstensson verwüstet. Von 1752 bis 1756 errichtet die protestantische Gemeinde auf dem Gelände der, von den Schweden zerstörten, ehemaligen Burg eine steinerne Kirche. 1753 wird der Große Topf vom Töpfermeister Joppe geschaffen.

Im Jahr seiner Niederlage bei der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 hielt sich Napoleon Bonaparte in Bunzlau auf. Von 1844 bis 1846 wurde der bekannte 450 m lange Eisenbahnviadukt über den Bober gebaut, Teil der durch Breslau und die Mährische Pforte geführten ersten Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Wien. 1897 wurde die Keramikschule eröffnet.

Tonwarenherstellung

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts werden nachweislich in Bunzlau Tonwaren hergestellt und es bestand bereits eine Töpferzunft. Der Grund dafür sind die reichen Tonlager der Gegend, die Überbleibsel eines großen Kreidemeeres sind, das vor 80 Millionen Jahren die Landschaft überdeckte. Als älteste Zeugnisse des Töpferhandwerks gelten Krüge mit Zinnmontierungen aus dem 16. Jahrhundert. In dieser Zeit bis ins 19. Jahrhundert wurden überwiegend Krüge und Töpfe in typischer kaffeebrauner Lehmglasur hergestellt, die zum Teil als Schmuckgeschirr mit Auflagedekoren aus hellem Ton verziert wurden. Die bekannte Bunzlauer Keramik ist das Ergebnis einer Jahrhunderte langen Arbeit von Töpfermeistern und Keramikkünstlern. Sowohl Archäologen als auch Verkäufer können Bunzlauer Steinerzeugnisse von den handelsüblichen Standardprodukten unterscheiden.

Bekannte, in Bunzlau geborene Personen

Bildergalerie

Verweise

  • Bunzlauverwaltungsgeschichte.de:

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 40
  2. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 166