Zobten am Berge

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Zobten am Berge

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Schweidnitz
Provinz: Schlesien
Einwohner (1939): 3.524
Koordinaten: 50° 54′ N, 16° 44′ O
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Zobten am Berge befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Zobten am Berge ist eine deutsche Stadt im Landkreis Schweidnitz in Niederschlesien.

Lage

Zobten am Berge ist ein Luftkurort auf 180 m ü. M. an der Nordostflanke des Zobtenberges, rund 18 km östlich von Schweidnitz und 30 km südwestlich von Breslau gelegen, an der Bahnstrecke Breslau-Schweidnitz.

Bevölkerung

Im Jahre 1905 wurden von 2.280 Einwohnern 1.038 evangelischen Bekenntnisses und 34 Juden (1,5%) gezählt. Die Volkszählung von 1939 zählte eine Wohnbevölkerung von 3.524 sowie eine ständige Bevölkerung von 3.410 Einwohnern.[1]

Geschichte

Zobten am Berge wuchs auf vorgeschichtlicher Siedlung von einem bedeutenden mittelalterlichen Marktort zur Stadt heran; das Magdeburger Stadtrecht wurde 1399 verliehen. Es war Standort kirchlicher Einrichtungen und befand sich zeitweise in kirchlichem Besitz. Zwischen 1121 und 1138 bestand ein Augustiner-Chorherrenstift, das daraufhin auf die Breslauer Sandinsel verlegt wurde; von Mitte des 15. Jh. bis 1810 eine Augustiner-Propstei. Die Wallfahrts- und Begräbniskirche St. Anna (errichtet um 1500, später umgebaut) ist für ihren Skulpturenschmuck bekannt, die spätgotische Pfarrkirche aus dem 15. Jh. wurde 1739-45 umgebaut. Im Jahr 1813 wurde in Zobten am Berge das Lützow'sche Freikorps gebildet; zum Gedenken hieran wurde ein Obelisk errichtet. 1945 wurde der Ort von der Roten Armee zu 50% zerstört.

Wirtschaft

Um 1905 umfaßte die Industrie eine Dampfschneidemühle, Branntweinbrennerei, Molkerei und Handschuhfabrik. Hinzu kam später der Abbau von Magnesiterz. Um 1939 bestanden ein Magnesitwerk, Sägewerk und eine Kistenfabrik.

Literatur

  • Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 20, Leipzig/Wien 1909, S. 972.
  • Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden, 20. Band, Wiesbaden 1974, S. 724.

Fußnoten

  1. Deutsches Reich, Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich aufgrund der Volkszählung 1939, Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft u. Statistik, Berlin 1941.