Weißwasser
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Sachsen |
Landkreis: | Görlitz |
Provinz: | Niederschlesien |
Einwohner (2009): | 19.615 |
Bevölkerungsdichte: | 306 Ew. p. km² |
Fläche: | 64 km² |
Höhe: | 140 m ü. NN |
Postleitzahl: | 02943 |
Telefon-Vorwahl: | 03576 |
Kfz-Kennzeichen: | GR |
Koordinaten: | 51° 30′ N, 14° 38′ O |
Weißwasser befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Sachsen |
Direktionsbezirk: | Dresden |
Bürgermeister: | Torsten Pötzsch (Klartext) |
Weißwasser ist eine deutsche Stadt der Lausitz im BRD-Bundesland Sachsen. Historisch gehörte es bis 1945 zu Niederschlesien.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Weißwasser liegt eingebettet zwischen dem Muskauer Faltenbogen im Norden, der Muskauer Heide im Nordosten und dem Tagebau Nochten im Südwesten.
Geschichte
Am 8. Juni 1552 wurde Weißwasser erstmals im Besitzverzeichnis der Standesherrschaft Muskau erwähnt. Die erste kartographische Erfassung Weißwassers datiert auf das Jahr 1593, als Weißwasser in einer Karte der Oberlausitz eingezeichnet wurde. Das ursprüngliche Dorf Weißwasser befand sich im westlichen Teil der heutigen Stadt. Dieser Bereich wird heute das „Alte Dorf“ genannt.
Weißwasser ist seit je her umgeben von großen, zusammenhängenden Waldgebieten. Diese Wälder waren schon früher geprägt durch einen hohen Anteil an Kiefern. Diese Nadelholzgebiete sind äußerst Waldbrandgefährdet. Es entstanden zahlreiche Waldbrände, oft auch mit katastrophalen Ausmaßen und auch der Ort Weißwasser selbst wurde dadurch teilweise zerstört.
Um solch Unheil verhindern zu können, mußte ein System entwickelt werden, welches es erlaubt, die Wälder dauerhaft beobachten zu können und gegebenenfalls Alarm zu schlagen. Und solch ein System erfand der Forstmeister Walter Seiz (1863-1944) im Muskauer Forst südlich von Weißwasser. An einer Anhöhe am Grünen Weg entstand zwischen 1890 und 1900 ein hölzerner, ca. 12 - 18 Meter, hoher Turm. Dieser wurde in Zeiten hoher Waldbrandgefahr besetzt.
Von diesem Turm wurde eine Sichtschneise bis zum damaligen Vorwerk (Dominium Weißwasser) in den Wald geschlagen, um den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, die vom Feuerwächter übermittelten Lichtsignale zu empfangen. Um den Brandort in dem riesigen Waldmassiv genauer lokalisieren zu können, wurden durch Seiz ebenfalls Quadrate, auch Jagen genannt, in den Wäldern angelegt.
Somit entstanden ca. 45 Hektar große Waldstücke mit dazugehöriger Nummer. So konnte bei Sichtung eines Waldbrandes eine genaue Lage des Brandortes mit Hilfe der Lichtzeichen übermittelt und eine schnelle Brandbekämpfung begonnen werden. Somit stand im Muskauer Forst, unweit von Weißwasser entfernt, der weltweit erste Feuerwachturm wofür Walter Seiz im Jahr 1902 das deutsche Reichspatent bekam. Diese Erfindung stellte er 1904 auch auf der Weltausstellung in St. Louis vor. In der DDR wurde dieser Feuerwachturm mehrfach weiterentwickelt. An dem Standort des ersten Feuerwachturms stand bis 2009 ein fast 30 Meter hoher Betonturm, welcher durch den Tagebau Nochten verschwand.
Das nahegelegene Jagdschloß bei Mühlrose, das der linksextreme Dichter Heinrich Laube während seiner Haftzeit (sic!) 1840 besuchte, wurde aufgrund zunehmenden Verfalls 1972 abgebrochen. Zwei Jahre vor seiner vollständigen Devastierung für den Tagebau Nochten wurde das Dorf Tzschelln 1977 nach Weißwasser eingemeindet.
Bekannte, in Weißwasser geborene Personen
- Tino Chrupalla (geb. 1975), Politiker (AfD)
- Hans Erdmann (1916–1942), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Kurt Kunkel (1923–2012), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Rudolf Lange (1910–1945), SS-Standartenführer und SD-Kommandeur
- Dorothea von Philipsborn (1894–1971), Bildhauerin
Bildergalerie
Glasblaserplastik in Weißwasser: 1955 wurde das von Walter Ballert geschaffene Denkmal in der bei Cottbus gelegenen Stadt aufgestellt, die für ihre Glasindustrie bekannt ist.[1]
Fußnoten
Großstädte mit über 100.000 Einwohnern:
Beuthen O.S. |
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Königshütte
Auras |
Bad Landeck |
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