Niesky

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Niesky

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Schlesien
Landkreis: Görlitz
Provinz: Niederschlesien
Einwohner (2009): 10.051
Bevölkerungsdichte: 186 Ew. p. km²
Fläche: 54 km²
Höhe: 172 m ü. NN
Postleitzahl: 02906
Telefon-Vorwahl: 03588
Kfz-Kennzeichen: GR
Koordinaten: 51° 17′ N, 14° 50′ O
Niesky befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Sachsen
Bürgermeister: Wolfgang Rückert (CDU)

Niesky ist eine deutsche Kleinstadt in der Oberlausitz im BRD-Bundesland Sachsen. Bis 1945 gehörte sie zu Niederschlesien.

Lage

Niesky liegt etwa 30 km nordwestlich von Görlitz.

Geschichte

Erst 1742 als Kolonie der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, ist Niesky eine der jüngsten Ortsgründungen im Landkreis Görlitz, hat sich aber schon bald zu einem regional bedeutenden Ort entwickelt.

Am 8. August 1742 legten böhmische Emigranten den Grundstein zu den ersten drei Häusern des Ortes. Sie hatten sich der Brüdergemeine in Herrnhut angeschlossen und bekamen auf dem Rittergut Trebus, dessen Besitzer Siegmund August von Gersdorf selbst Mitglied der Brüderunität war, die Möglichkeit sich niederzulassen. Im Dezember 1750 erwarb ein jugendliches Mitglied der Brüdergemeine, Günther Urban Anton von Lüdecke (1723–1788), das Rittergut. Der erste Grundriss Nieskys richtete sich nach den Neuansiedlungen der Herrnhuter in den VSA.

Der Name der neuen Ansiedlung stammt aus Böhmen. Niedrig lag ihre neue Heimat im Vergleich zu den Bergen Böhmens. Zugleich betonte der Ortsname im religiösen Verständnis, wie schlicht, klein und niedrig der Mensch vor Gott ist.

Durch den preußischen Innenminister Severing wurde im März 1929 der Zusammenschluß Nieskys mit seinen Vororten Neuhof, Neusärchen und Neuödernitz angeordnet. 1935 erhielt Niesky mit knapp 7000 Einwohnern das Stadtrecht.

Von 1816 bis 1950 war der Ort zum Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) als Teil der preußischen Provinz Schlesien gehörig. Mit der Verlagerung des Kreissitzes nach Niesky wurde er 1950 in Kreis Niesky umbenannt und wenig später durch Abtrennung von Gebieten an die neugebildeten Kreise Weißwasser und Görlitz-Land verkleinert (25. Juli 1952). Bis zur Kreisreform 1994 war Niesky Kreisstadt dieses Kreises Niesky. Der Kreissitz des danach gegründeten Niederschlesischen Oberlausitzkreises kam in die kreisfreie Stadt Görlitz, wurde durch das 3. Änderungsgesetz am 16. Juni 1996 jedoch nach Niesky verlegt. Durch die erneute Kreisreform am 1. August 2008 verlor Niesky den Kreissitz an Görlitz und bekam den Status der Großen Kreisstadt.

Bis heute ist Niesky fest mit den Traditionen der Herrnhuter Brüdergemeine verwurzelt. In Niesky befindet sich die mit der Brüdergemeine verbundene Diakonissenanstalt Emmaus. Zu ihr gehören ein Krankenhaus, ein Altenpflegeheim, eine Medizinische Berufsfachschule (Krankenpflege), eine Altenpflegeschule, ein Kindergarten und ein ambulanter Hospizdienst.

Das hölzerne Direktorenhaus in der Nieskyer Goethestraße ist neben dem Einsteinhaus in Caputh bei Potsdam der einzig in Deutschland erhaltene Konrad-Wachsmann-Bau. Es war zu DDR-Zeiten Sitz der FDJ-Kreisleitung und stand seit 1990 leer. Die Stadt erwarb das Gebäude 2005 und begann im Frühjahr 2010 mit Unterstützung des Bundes und der Wüstenrot-Stiftung mit dessen Sanierung.

Bekannte, in Niesky geborene Personen

  • Gustaf Dalman (1855–1941), Theologe und Orientalist
  • Hans Drexler (1895–1984), Altphilologe
  • Hugo Ewald von Kirchbach (1809–1887), General
  • Jakob Friedrich Fries (1773–1843), Philosoph und Mathematiker
  • Konrad Wachsmann (1901–1980), Architekt
  • René Kindermann (geb. 1975), Fernsehmoderator