Große Deutsche Kunstausstellung

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Das Haus der deutschen Kunst
(Aufnahme 1939)

Die als Verkaufsausstellung konzipierte Große Deutsche Kunstausstellung (GDK) fand insgesamt acht mal von 1937 bis 1944 im eigens hierfür gebauten Haus der Deutschen Kunst (Architekt: Paul Ludwig Troost) in München statt. Die Große Deutsche Kunstausstellung stellte deutsche Kunst im Sinne der Nationalsozialisten aus (→ Kunst im Nationalsozialismus) und wurde regelmäßig wiederholt. Insgesamt nahmen zwischen 1937 und 1944 fast 2.500 Künstler an den Großen Deutschen Kunstausstellungen teil. Der größte Teil von ihnen wurde nach 1945 bewußt marginalisiert.

Titelblatt des Ausstellungskatalogs der Großen Deutschen Kunstausstellung 1937

Erläuterung

„Der Gruppenführer“ im Westfeldzug 1940 von Ernst Kretschmann (GDK 1941)
Monatszeitschrift (München, August 1942) mit Werken aus der „Großen Deutschen Kunstausstellung 1942“; Titelbild: „Übergang am Oberrhein“ des Kriegsmalers Wilhelm Sauter.

Die Ausstellung, die sich über das Erdgeschoß, das Obergeschoß und die zweigeschossige „Ehrenhalle“ in der Mitte des Gebäudes erstreckte, wurde als die wichtigste kulturelle Veranstaltung im nationalsozialistischen Deutschland propagiert. Die Ausstellung war als Verkaufsausstellung konzipiert, Künstler konnten mit mehreren Werken (in der Regel ein bis zehn Werke) vertreten sein, wobei mitunter auch nicht-verkäufliche Werke, z. B. Leihgaben, ausgestellt wurden. Während der Ausstellung wurde jeweils in einer „Sonderschau“ einem ausgewählten Künstler die Gelegenheit gegeben, sich umfassender zu präsentieren.

Künstlerische Leitung

Während der organisatorische und technische Teil der Ausstellungsvorbereitung dem „Haus der Deutschen Kunst (Neuer Glaspalast)“ als Anstalt des öffentlichen Rechts oblag, hatte die künstlerische Gesamtleitung ein von Adolf Hitler bestimmter „Beauftragter des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste“ inne.

Ausstellungsdauer

Die Ausstellungsdauer war nur bis 1940 von vornherein festgelegt; die späteren Ausstellungen wurden „bis auf weiteres“ angekündigt. Die Ausstellungen waren täglich - auch an Sonn- und Feiertagen – von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Verkauf und Ablichtungen

Während der Ausstellung verkaufte Werke konnten durch andere, „bei der Prüfung der Arbeiten für gut befundene Werke“, ersetzt werden. Als Vertragspartner beim Verkauf fungierte allein das Haus der Deutschen Kunst. Das Photographieren und Kopieren von ausgestellten Werken war während der Ausstellungsstunden zunächst nicht gestattet. Ab 1943 war dies jedoch für Pressezwecke nach vorheriger Zustimmung der Ausstellungsleitung möglich.

Geschichte

Termine

  • 19. Juli bis 31. Oktober 1937: I. GDK. Eröffnungsrede: Adolf Hitler
    • „Mit der Eröffnung dieser Ausstellung aber hat das Ende der deutschen Kunstvernarrung und damit der Kulturvernichtung unseres Volkes begonnen. Wir werden von jetzt ab einen unerbittlichen Säuberungskrieg führen gegen die letzten Elemente unserer Kulturzersetzung. Sollte sich aber unter ihnen einer befinden, der doch noch glaubt, zu Höherem bestimmt zu sein, dann hatte er nun ja vier Jahre Zeit, diese Bewährung zu beweisen, Diese vier Jahre aber genügen auch uns, um zu einem endgültigen Urteil zu kommen. Nun aber werden – das will ich Ihnen hier versichern – alle die sich gegenseitig unterstützenden und damit haltenden Cliquen von Schwätzern, Dilettanten und Kunstbetrügern ausgehoben und beseitigt. Diese vorgeschichtlichen prähistorischen Kultur-Steinzeitler und Kunststotterer mögen unseretwegen in die Höhlen ihrer Ahnen zurückkehren, um dort ihre primitiven internationalen Kritzeleien anzubringen.“
  • 10. Juli bis 16. Oktober 1938: II. GDK: 1158 Kunstwerke; mit – noch nicht als solcher titulierten - Sonderschau von 21 Werken von Werner Peiner, Kronenburg
  • 16. Juli 1939: Zum Abschluß der zweitägigen Veranstaltung „Tag der deutschen Kunst“ wird die III. GDK eröffnet. Dauer: bis 15. Oktober 1939
  • 27. Juli 1940: Die IV. GDK mit 1397 Werken von 752 Künstlern wird von Propagandaminister Goebbels eröffnet. Mitte Oktober 1940 wurden die verkauften Werke gegen 317 weitere ausgesuchte Werke ausgetauscht.
    • Die Ausstellung sollte bis Februar 1941 geöffnet sein. Die Sonderschau bestritt Friedrich Stahl aus Rom mit 35 Arbeiten.
  • 26. Juli 1941 (Dauer: „Bis auf weiteres“): Propagandaminister Joseph Goebbels eröffnet die V. GDK mit 1.347 Werken von 647 Künstlern.
  • 4. Juli 1942 (Dauer: „Bis auf weiteres“): Goebbels eröffnet die VI. GDK mit Werken von 680 Künstlern mit 1.213 Werken. Mit Sonderschau von 22 Werken von Karl Leipold, Berlin.
  • 26. Juni 1943 (Eröffnung durch Goebbels; Dauer: „Bis auf weiteres“): VII. GDK: 660 Künstler mit 1.141 Werken mit Sonderschau von 35 Werken von Peter Philippi aus Rothenburg o. d. T.
  • Juli 1944 VIII. GDK (?)

Sonderausstellungen

  • Kleine Kollektionen Malerei – Plastik – Graphik 21. Mai bis 26. Juni 1938
  • Sonderschauen (siehe oben unter Termine)

Erste Große Deutsche Kunstausstellung 1937

Die erste „Große Deutsche Kunstausstellung“ lief vom 19. Juli bis zum 31. Oktober 1937 und wurde am 18. Juli mit einer programmatischen Rede Adolf Hitlers im „Haus der Deutschen Kunst“ zu München eröffnet. Im Erdgeschoß des Gebäudes waren Bilder und Skulpturen zu sehen, denen die größte propagandistische Bedeutung zugemessen wurde, und im Obergeschoß wurden kleinere Skulpturen, Zeichnungen, Aquarelle und Drucke gezeigt.

Der Ausstellungskatalog von 1937 beschreibt im zeittypischen Stil den Eindruck beim Eintritt in das Gebäude:

„Durch die hohe Mitteltür betritt man die mit großen quadratischen Platten aus rotem Saalburger Marmor ausgelegte Vorhalle. Die Wände sind mit Ruhpoldinger Marmor verkleidet, die Decke mit flachen Kassetten erstrahlt in hellem Weiß. Aus der schön proportionierten Vorhalle betritt man die großartige, hohe Ehrenhalle, den Repräsentationsraum für die feierlichen Eröffnungsakte und Empfänge. Boden, Wände und Pfeilerfassungen leuchten in rotem Tegernseer Marmor. Ein flache, die ganze Breite und Tiefe des Mittelschiffes überspannende Glasdecke, gesäumt von breitem, klarem Mäander, gibt reiches und mildes Licht.”

Und im deutschsprachigen „Prager Tagblatt“ schreibt ein Rezensent:

„Wir bewundern die Größe der Anlage, die Zweckdienlichkeit und die Schönheit des verwendeten Materials. Jedes Bild, jede Plastik finden hier den idealen Platz. Im ersten Raum hängen die Bilder der nationalen Erhebung, Führerportraits von Knirr und Rickelt, SA-Männer von Elk Eber, Fahnenträger. [...] Richard Lindmars ‚Tag von Potsdam‘ und Richard Kleins Riesenallegorie ‚Das Erwachen‘ sind die Hauptwerke dieser nationalsozialistischen Historienmalerei. [...] Man nimmt sie als Dokumente einer Zeit, die ihre Symbole abgebildet sehen möchte.“

Bildergalerie (Raumbildalbum)

Das Raumbildalbum „Tag der Deutschen Kunst” dokumentiert in 100 Stereophotographien den Festzug zur Eröffnung 1937 und die Ausstellung.

Sechste Große Deutsche Kunstausstellung 1942

Am 4. Juli 1942 wurde die „Große Deutsche Kunstausstellung, München, 1942“, als dritte Ausstellung während des Zweiten Weltkrieges eröffnet. Deutsche Künstler aus allen Gauen des Großdeutschen Reiches, aus dem Protektorat Böhmen und Mähren sowie auch aus dem Ausland waren mit ausgewählten Werken der Malerei, Plastik und Graphik vertreten. Die Schau mit insgesamt 1.254 Werken gab somit einen umfassenden Querschnitt des gesamten deutschen Schaffens auf dem Gebiete der bildenden Kunst. Diese beachtliche Zahl hervorragender Werke der Malerei und Plastik in der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ war das zwingendste Dokument für die kulturelle Kraft des deutschen Volkes, die auch im Kriege zur vollen Entfaltung kam. Sowohl aus der monumentalen Plastik wie auch aus der einfachsten Skizze sprach in eindeutiger Weise das Wollen des deutschen Künstlers der Gegenwart, seinem innersten Fühlen und Denken eine klare, allgemeinverständliche Form zu geben. Durch dieses Bestreben erhielt die neue deutsche Kunst eine einheitliche, deutlich erkennbare Richtung.

Professor Heinrich Hoffmann, der von Adolf Hitler auch für das Jahr 1942 mit der künstlerischen Ausrichtung der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ betraut wurde, hatte diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem Generaldirektor des Hauses der Deutschen Kunst, Karl Kolb, und Professor Georg Lebrecht, Berlin, gelöst. Die großen figuralen Bildwerke bildeten auch in diesem Jahre den Mittelpunkt der Ausstellung. In ihnen verherrlichen die Künstler den Kampf, die Arbeit und die allgemein-menschlichen Ideen. Sie waren die unmittelbarsten Zeugen ihrer Zeit, sie erzählen am eindringlichsten.

Bildergalerie (Kunst dem Volk)

Der Ausstellungskatalog wurde in der Zeitschrift „Kunst dem Volk – Monatsschrift für bildende und darstellende Kunst, Architektur und Kunsthandwerk“ als Sonderheft „Große deutsche Kunstausstellung“ (Wehrmachtsausgabe) von Prof. Heinrich Hoffmann herausgegeben. Schon bei der Ausstellung im Vorjahr hatte Prof. Hoffmann im Juli 1941 ein zweibändiges Sonderheft (Nr. 8 und 9) als Wehrmachtsausgabe herausgebracht. Anläßlich des Geburtstags Adolf Hitlers 1943 erschien ein Sonderheft, in dem der Öffentlichkeit zum ersten Mal von der Neuen Galerie in Linz berichtet wurde. Noch im September-Oktober 1944 (6. Jahrgang) erschien eine Doppelfolge (Folge 9–10) u. a. mit den Themen „Adolf Hitler als Kunstliebhaber und Kunstfreund“ und „Große Deutsche Kunstausstellung München 1944“.


Ausstellende Künstler (Auswahl)

Malerei und Graphik

Plastik

Nicht zugeordnet, da in den Katalogen 1938, 1940-43 nicht enthalten

Siehe auch

Joseph Goebbels im Dezember 1938 bei einem Rundgang durch die Kunstausstellung des „Hilfswerks für deutsche bildende Kunst“ in Berlin in Begleitung des Malers und Graphikers Hans Schweitzer, gen. „Mjölnir“ (rechts), vor der Plastik „Ruderer“ des Bildhauers Zerlitzer, die zuvor bis 16. Oktober 1938 bei der Großen Deutsche Kunstausstellung 1938 im Haus der Deutschen Kunst zu München gezeigt wurde.

Literatur

Verweise

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