Großrasse
Der Begriff Großrasse bezeichnet eine Klassifizierung des Menschen (homo sapiens) in meist drei Gruppen: Europide (auch: Kaukasier), Negride und Mongolide. Außerdem wird die Existenz von Indianiden, eine Unterordnung der Mongoliden, und Australiden (Australo-Melaniside) diskutiert. Die Großrassen wurden in zahlreiche Unterkategorien zerlegt, über deren genaue Gliederung sich die Anthropologen aber niemals einigen konnten. Neben den Großrassen wurden als Sonderformen sogenannte Altschichtrassen angenommen.
Die 3-Großrassen-Theorie entstand im 19. Jahrhundert. Unter dem Druck des politischen Zeitgeistes nach 1945 werden die Theorien zunehmend verworfen. Zumeist wird vorgetragen, daß die individuellen Unterschiede zwischen Individuen einer Rasse relevanter und (im Hinblick auf Extremvarianten sogar größer) seien als die deskriptiven Rassenunterschiede. Dieses linke Konzept, das in den beteiligten Wissenschaften heute lexikalischen Rang einnimmt, verwischt die Tatsache, daß Rassen an geographischen Grenzen und in Isolaten eine Fortpflanzungsgemeinschaft gebildet haben, deren Eigenheiten qualitative Unterschiede repräsentieren und nicht lediglich graduelle.
Die UNESCO, die ursprünglich den Begriff race (Rasse) in offiziellen Texten verwendet hatte, änderte ihren Sprachgebrauch. Die UNESCO empfiehlt dort, den Begriff „Rasse“ („race“) durch den rein deskriptiven (beschreibenden) Begriff Ethnische Gruppe (ethnic group) zu ersetzen.
In den 1970ern war die 3-Großrassen-Theorie in Deutschland noch in zahlreichen Büchern abgedruckt. Seit den 1990er gibt es (in Mitteleuropa) nicht mehr so viele Atlanten und Lexika, welche die Großrassen-Theorie unterstützen. Dabei ist aber auch heute noch nicht von einem wissenschaftlichen Konsens zu sprechen, so wird die Einteilung noch 1996 im einflußreichen Lehrbuch des Hamburger Humanbiologen Rainer Knußmanns benutzt.[1]
Postulierte Unterschiede der Großrassen
Äußerlich unterscheiden Rassentheoretiker die Großrassen an bestimmten phänotypischen Merkmalen, zum Beispiel an Hautfarbe, Haarfarbe, Ausprägung der einzelnen Organe oder sonstiges (Epikanthus medialis - Falte, Mongolenfleck). Die äußerlichen Unterschiede entwickelten sich vermutlich vor 200.000 Jahren. Die Entstehung blauer Augen etwa datiert die Humangenetik recht spät (vor ca. 20.000 Jahren) und verortet sie in der nördlichen Krimgegend.
Großrassen in der Medizin
Das Thema Großrassen galt in der Medizin nach 1945 lange Zeit als ein Tabuthema. Sehr zum Schaden von Menschen, die nicht europäischer Abtammung sind. Fast alle in Europa und den VSA zugelassenen Medikamente wurden ausschließlich an europiden Probanden getestet. Doch gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Medikamente, die Europäischstämmigen helfen, anderen Menschen nicht helfen, oder ihnen gar schaden können.[2]
- Bupropion, ein Antidepressivum und Mittel zur Rauchentwöhnung, scheint lediglich bei weißen Amerikanern (und wahrscheinlich auch Europäern) dem Placebo überlegen zu sein.
- Antidepressiva aus der Klasse der SSRI scheinen bei weißen Amerikanern besser zu wirken, als bei schwarzen Amerikanern. Gleichzeitig scheint es bei schwarzen Amerikanern unter Einwirkung dieser Medikamente häufiger zu Selbstmordversuchen zu kommen als unter dem Placebo. Es deutet viel darauf hin, dass die SSRI für Menschen afrikanischer Herkunft eher eine Gefahr als eine Hilfe sind.
- Antidepressiva aus der Klasse der TCA dagegen scheinen bei allen Großrassen gleich gut zu wirken.
- Neuroleptika können bei Hispanics und Asiaten niedriger dosiert werden, um die gleiche Wirkung zu haben, als bei weißen Amerikanern.
- Schmerzmittel wie Codein scheinen bei Asiaten schwächer zu wirken als bei Weißen.
- Schwarze Amerikaner mit Bluthochdruck reagieren empfindlicher auf Salz als Weiße mit Bluthochdrock. Die Behandlung mit Diuretika ist deswegen bei Schwarzen erfolgversprechender.
Für viele Medikamente wurde bislang nachgewiesen, daß Menschen verschiedener Großassen verschieden darauf reagieren. Dies liegt daran, daß bestimmte Genvarianten je nach Großrasse verschieden häufig sind. In den USA gibt es bereits Medikamente, die nur für Schwarze zugelassen sind [3] Die Großrasse kann also ein erster Anhaltspunkt, etwa wenn es um die Verschreibung eines Antidepressivums geht sein. Besser jedoch, als nur die Großrasse zu beachten, ist es direkt einen Gentests zu machen. Dies ist heute bereits möglich. Jedoch wird aus Kostengründen meistens davon abgesehen. Wir wissen heute, daß es wahrscheinlich die Genvarainte CYP2B6*6 ist, die darüber entscheidet, ob Bubporion wirkt. Bei Weißen ist diese Genvariante relativ weit verbreitet. 45% sind Träger der Genvarainte. Den 55%, die nicht Träger des Genes sind, ist damit jedoch nicht geholfen.[4]. Bei Menschen mit dem, unter Afroamerikanern besonders häufigen Marker, rs4825476 auf dem Gen GRIA3 und dem Marker rs2518224 auf dem Gen GRIK2 scheinen SSRI das Suizidrisiko zu erhöhen.
Fußnoten
Buschmänner (auch kapische Rasse) • Aborigines (auch inneraustralische Rasse)
Amerikanische Eugenik • Arterhaltung • Aufartung • Aufnordung • Biopolitik • Erbgesundheitsforschung/Eugenik • Dysgenik • Psycho-Anthropologie • Kopfindex • Rassebewußtsein • Rassenbiologie • Rassenblindheit • Rassenethik • Rassenkunde • Rassenleugnung • Rassenmischung • Rassenpathologie • Rassenschichtung • Mischling • Farbige • The Bell Curve • Verrassung
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