Deutschrasse

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Der Begriff Deutschrasse (von „Deutsche Rasse“) wurde maßgeblich von dem Anthropologen Prof. Karl Saller geprägt, der die Rassen im deutschen Volk unter diesem Begriff zusammenfassen wollte. Auch der SA-Führer Ernst Röhm vertrat diese Strömung.

Im Zuge des Nordischen Gedankens, der die „Aufnordung“ fordert, gab es in den 1920/30er Jahren ebenfalls Stimmen, die aus der Rassenschichtung im deutschen Volk eine zu schaffende „Deutsche Rasse“ propagierten. Kurt Hildebrandt dachte in seiner Schrift „Gedanken zur Rassenpsychologie“ als einer der ersten an eine Herausbildung einer „Deutschen Rasse“.[1] In der „Rassenkunde des deutschen Volkes“ weist Hans F. K. Günther im 18. Abschnitt auf die Unmöglichkeit einer Herausbildung einer „Deutschen Rasse“ hin, da im (heutigen) Völkerleben die Bedingungen nicht mehr zu verwirklichen seien. Nur unter besonderen Bedingungen könne sich eine neue Rasse aus einem Rassegemisch bilden (wenn durch lange Zeiträume hindurch immer wieder den Trägern einer bestimmten durch Kreuzung der betroffenen Rassen entstandenen Merkmalszusammensetzung eine hohe Kinderzahl ermöglicht werde, dagegen die Träger aller anderen Merkmalszusammensetzung immer wieder kinderlos bleiben).

Begriff „Deutsche Rasse“

Am 20. Dezember 1934 fand auf Wunsch der Schutzstaffel in der Parteizentrale der NSDAP in München eine Aussprache zur Rassenfrage statt, zu der auch Achim Gercke, der Leiter der Reichsstelle für Sippenforschung eingeladen wurde. Gercke trat in dieser Beratung für den einheitlichen Begriff „Deutsche Rasse“ und ihre Hochzüchtung ein, und er hielt das Bewerten von Unterschieden der deutschen Rassekomponenten für völlig falsch. Darüber hinaus attackierte Gercke die SS als eine Organisation, die sich „alles unterjochen wollte“. Mitte Januar 1935 wurde Gercke verhaftet und einen Monat später aus allen Ämtern entlassen, ebenso andere Anhänger dieser Sichtweise. Die nordische Auffassung dominierte weiter, wie sie insbesondere auch Reichsführer-SS Heinrich Himmler vertrat. Adolf Hitler selbst hielt dazu einen doppeldeutigen Abstand. Da die deutschen Juristen aber mit einer solchen Doppeldeutigkeit wenig anfangen konnten, findet man klare Festlegungen und Äußerungen vor allem bei denen, die das Blutschutzgesetz zu interpretieren und anzuwenden hatten. So z. B. bei Falk Ruttke ganz klar:

Ebensowenig wie von deutscher Rasse, kann von jüdischer Rasse gesprochen werden; denn auch das Judentum ist ein Rassengemisch. [...] Die Juden sind ein Volk und keine Rasse."[2]

Im deutschen Volk gibt es die Nordische, Fälische, Alpine, Dinarische und Mediterrane Rasse.

Verwendung in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit wird gerne behauptet, die Nationalsozialisten hätten eine (mehr oder weniger auf dem Reißbrett erfundene) „deutsche Rasse“ über alle anderen Völker gestellt – wer nicht Deutscher war, sei zur damaligen Zeit als rassisch minderwertig angesehen worden. Dies steht vor allem im Widerspruch dazu, daß die Skandanavier als reiner denn die Deutschen angesehen wurden. Das Deutsche Reich beanspruchte lediglich die Führungsrolle, zu der es sich aufgrund seiner ganz deutlich höheren Bevölkerung im Vergleich zu den verschiedenen kleinen skandinavischen Völkern besser eignete. Der Begriff vom „deutschen Herrenmenschen“ hält sich ebenso hartnäckig, der richtige Begriff lautete „Herrenvolk“ und besaß eine andere Bedeutung. Grundsätzlich wurden alle germanischen Völker als höherwertig angesehen. Die diesbezüglich heute vorherrschende falsche Verwendung des Begriffes „deutsche Rasse“ zeigt, wie schlecht bzw. falsch die heutigen Deutschen über die Ideologie des Nationalsozialismus und dessen rassische Vorstellungen unterrichtet sind.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Kleine Schriften zur Seelenforschung, Heft 10, 1924
  2. Falk Ruttke: Rasse, Recht und Volk. Beiträge zur rassengesetzlichen Rechtslehre, J. F. Lehmann, München 1937, S. 10