Konzentrationslager Auschwitz
Als Konzentrationslager Auschwitz (Abk. KL Auschwitz, auch KZ Auschwitz) wird ein KL-Komplex (Auschwitz-Stammlager, Auschwitz-Birkenau, Auschwitz-Monowitz) von deutschen Konzentrationslagern während der Zeit des Nationalsozialismus im Generalgouvernement nahe der polnischen Stadt Oświęcim bezeichnet. Nach offizieller Lesart handelte es sich um ein Konzentrations- und ein Vernichtungslager, in dem Internierte umgebracht wurden, die meisten seien Juden gewesen. Ein Lagerkommandant war bis Dezember 1943 Rudolf Höß.
Berichte besagen, im nahegelegenen deutschen Industriewerk Auschwitz-Monowitz seien die teilweise straffällig gewordenen KL-Insassen, wie in anderen Arbeitslagern und KL auch, zu Arbeitsdienst verpflichtet gewesen. Die zumeist körperlichen Arbeiten seien in der Regel vom Reichsarbeitsdienst organisiert worden, und die Arbeit sei mit Lagergeld entlohnt worden.
Inhaltsverzeichnis
Lagerleben
Umgang mit Neuzugängen
Aus hygienischen und seuchenpräventiven Gründen (→Typhus) wurden alle eingelieferten Häftlinge vor ihrer Aufnahme in das Lager enthaart und zum Duschen geführt. Sodann erhielten sie einheitliche Häftlingskleidung.
Sport im Lager Auschwitz
Jüdischer Sport in Polen fand in den 1940er Jahren fast nur in den Konzentrationslagern der Deutschen statt – organisiert von den Deutschen. Dies ging auf einen Befehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, zurück, der, so zitieren Gerhard Fischer und Ulrich Lindner in ihrem Buch „Stürmer für Hitler“ einen Häftling, diesen „zur Steigerung der Arbeitsleistung“ erlassen hatte. Von Mai bis Oktober wurde an Sonntagen Fußball gespielt. Auch Wettkämpfe im Boxen, Ringen und der Leichtathletik gab es zu sehen. Von den Fußball-Ligen anderer KLs, etwa desjenigen in Theresienstadt, ist überliefert, daß dort auch jüdische Mannschaften antraten, etwa Hagibor Prag und Hagibor Theresienstadt. Sie spielten in einer Liga mit beispielsweise der Ghettowache, den Köchen oder der Kleiderkammer. Aus Auschwitz ist bekannt, daß auch Wachmannschaften der SS zum Fußball gegen Häftlinge antraten.[1]
Der in Ungarn geborene Jude Imre Kertész, Häftling im Dritten Reich und Literatur-Nobelpreis-Gewinner, gibt seine Reaktion beim Anblick des Fußballfeldes in seinem Buch „Fatelessness“ wie folgt wieder:[2]
- „Ein Fußballplatz, auf einer großen Lichtung direkt rechts neben der Straße, war besonders willkommen. Grüner Rasen, die erforderlichen weißen Pfosten, die mit Kreide gezeichneten Linien des Spielfelds – es war alles da, einladend, frisch, makellos, in bester Ordnung. Dies wurde auch auf Anhieb von den Jungs kapiert: Schauen Sie hier! Ein Platz für uns zum Fußball spielen nach der Arbeit.“
Musik im Lager Auschwitz
– Johann Paul Kremer, Tagebucheintrag vom 20. September 1942Heute Sonntagnachmittag von 3–6 Uhr Konzert der Häftlingskapelle in herrlichem Sonnenschein angehört: Kapellmeister Dirigent der Warschauer Staatsoper.
Die Mainzer Allgemeine Zeitung schrieb am 29. Januar 2000:
- „Coco Schumann […] trug schon als Kind den Judenstern. Der Berliner durchlebte die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau, spielte Schlagzeug bei den ‚Ghetto-Swingers‘. […] Der Halbjude überlebte.“
Arbeitszeiten[3]
Kommandanturbefehl Nr. 3/41 vom 5. April 1941
Ab Montag, den 7. April 1941, ist die Arbeitszeit der Häftlinge wie folgt: 6.00 Uhr – 11.30 Uhr, 13.30 – 18.00 Uhr.
gez. Höß, SS-Sturmbannführer u. Kommandant
Kommandantursonderbefehl 1/42 vom 15. April 1942 (Auszug)
Betreff: Sonntagsarbeit
„Es ist vorgesehen, daß für die kommenden Zeiten Sonntagsarbeit für KL und FKL grundsätzlich entfällt. Diese Anordnung ist zunächst mit sofortiger Wirkung in Kraft gesetzt.
Für Sonntagsarbeit überhaupt können seitens der Führung des Arbeitseinsatzes zukünftig nur die dringend lebenswichtigen Betriebe Berücksichtigung finden, wie u.a. Vieh, Pferdestall
und Küchenbetrieb usw. Fernerhin nur für die Ausführung dringend wichtiger Reparaturen an Einrichtungen, die für die Aufrechterhaltung des Betriebes erforderlich sind. Hierdurch ist es notwendig, und dieses wird hierdurch mit sofortiger Wirkung angeordnet, daß die Arbeitskommandoführer so sorgfältig auszubilden sind, daß sie in der Lage sind, mit Hilfe der
Arbeitsleistung der Häftlinge das vorgeschriebene Arbeitspensum der Woche unter allen Umständen in den zur Verfügung stehenden vollen 6 Arbeitstagen der Woche zu leisten.
In diesem Zusammenhang wird erwähnt, daß es sich gezeigt hat, daß die bisherige Sonntagsarbeit den Arbeitsstand um nichts vorwärts gebracht hat, sondern daß die sonntägliche Beschäftigung in der Gesamtheit nur Rückschläge und Nachteile auf den verschiedensten Gebieten zeitigte. Wenn eine volle Arbeitsleistung durch den Häftling erzielt
werden soll, so ist es erforderlich, daß dieser auch genügend gekräftigt, ausgeruht und vorbereitet an das jeweilige Wochenarbeitspensum herangeht. Hierzu benötigt er den
Sonntag zur Ruhe.“
gez. Höß
Kommandanturbefehl Auschwitz, 17. April 1942
Sonderbefehl für KL und FKL
Die Arbeitszeit der Häftlinge wird mit Wirkung vom 20.4.1942 wie folgt festgesetzt:
vormittags von 6.00 – 11.00 Uhr, nachmittags von 13.00 – 19. 00 Uhr.
Die sich daraus ergebende Mittagspause ist für die Häftlinge als Ruhezeit auszunützen. Es muß scharf darauf geachtet werden, daß die Häftlinge nach Einnahme ihres Mittagsmahles in ihren Betten liegend ruhen, um eine möglichst weitgehende Aufnahme des Mittagsmahles zur Kräftigung der Arbeitskraft der Häftlinge dadurch zu erzielen. Hinsichtlich dieser genannten Arbeitszeiten ist entsprechend bei den Außenkommandos zu verfahren, mit denen an geeigneten Plätzen, die durch die Kommandoführer zu erkunden sind, die angeordnete Ruhezeit durchgeführt werden muß.
gez. Höß
Kommandanturbefehl Nr. 19/43 Auschwitz, 27. Mai 1943
[...]
6. Sonntagsarbeit der Häftlinge
Ich verbiete, daß Sonntags [sic] Häftlingskommandos zur nicht unbedingt notwendigen und lebenswichtigen Arbeit abgestellt werden. Die Häftlinge sollen an diesem Tag zur Entlausung, Baden usw. kommen und mit ihnen der notwendige Kleiderwechsel, Wäschetausch und Kleiderinstandsetzung vorgenommen werden [sic]. Dasselbe gilt für sämtliche Außenlager.
[...]
gez. Höß
Standortbefehl Nr. 31/43 Auschwitz, 6. August 1943
[...]
2. Arbeitszeit der Häftlinge
Die Arbeitszeit der Häftlinge wird auf 6.00 – 17.00 Uhr mit ½ stündiger Mittagspause festgelegt.
Der Standortälteste
gez. Höß
Kommandanturbefehl Nr. 8/44 Monowitz, 14. Juli 1944
[ ... ]
Häftlingseinsatz
Ab sofort ist der Arbeitseinsatz der Häftlinge durch die Lagerführer genau zu überprüfen. Es ist vor allem zu beachten, daß jeder Facharbeiter in seinem Beruf eingesetzt wird, weil
nur dadurch eine 100%-ige Arbeitsleistung erzielt werden kann. Sind Facharbeiter aus irgendeinem Grunde nicht entsprechend eingesetzt, so sind diese sofort der Kdtr. KL Au III, Abt. III zu melden.
Auch ist es unstatthaft, daß Facharbeiter von einzelnen Meistern ohne genügende Zwischenfreizeit von einer Tagschicht auf die folgende Nachtschicht überwiesen werden.
Ich mache die Lagerführer dafür verantwortlich, daß eine solche Außerachtlassung der notwendigen Ruhezeit nicht mehr vorkommt.
Der Lagerkommandant
gez. Schwarz
Lagerkommandanten
Wie alle Konzentrationslager, unterstanden während der NS-Zeit auch die Lager in Auschwitz Heinrich Himmler und der SS-Inspektion der KL. Die Verwaltung am Ort wurde vom Lagerkommandanten des KL Auschwitz I (Stammlager) gesteuert. Eine etwas größere Selbständigkeit mit eigenen Lagerkommandanten hatte das KL Auschwitz-Birkenau nur zwischen November 1943 und Ende 1944.
- Rudolf Höß (Mai 1940 bis November 1943 und erneut von Mai bis Juli 1944 in Auschwitz als Standortältester)
- Arthur Liebehenschel (Lagerkommandant von November 1943 bis Mai 1944)
- Friedrich Hartjenstein (November 1943 bis 15. Mai 1944)
- Josef Kramer (Mai 1944 bis Ende 1944)
- Richard Baer (ab Mai 1944 im Stammlager, ab Ende 1944 bis Januar 1945 auch für Birkenau)
Verwaltung
Auch die Verantwortung für die Verwaltung von Auschwitz II und III lag in der Regel beim jeweiligen Kommandanten des Stammlagers. Nur im Zeitraum von November 1943 bis November 1944 hatte Auschwitz-Birkenau mit Friedrich Hartjenstein und Josef Kramer eigene Lagerkommandanten. In Auschwitz-Monowitz wurde Heinrich Schwarz ab November 1943 als Lagerkommandant eingesetzt. Einige Verwaltungseinrichtungen, insbesondere die Politische Abteilung (die Gestapo-Abteilung des Lagers) mit Karteiführung und Standesamt, blieben stets im Stammlager konzentriert.
Bildergalerie
Britische Fußballmannschaft im Stammlager[4]
Das Schwimmbad, 1996, wahrscheinlich durch Arthur Liebehenschel im Jahre 1944 errichtet[5] Heute wird behauptet, es handele sich um ein „Wasserreservoir“.
Kinder im KL Auschwitz 1945 in Häftlingskleidung für Erwachsene, wohlgenährt[6]
Die Kaninchenzucht
Das Lager in der Propaganda
Wie eine Untersuchung der Alliierten kurz nach der Besetzung Auschwitz’ durch die Rote Armee im Januar 1945 festgestellt haben will, sollen Millionen Opfer in der „Todesfabrik Auschwitz“ durch Elektroschocks auf Fließbändern oder in Gaskammern getötet und danach auf dem elektrisch betriebenen Fließband automatisch direkt in Schachtöfen transportiert worden sein. Außerdem habe es spezielle Einrichtungen zum Töten kleiner Kinder gegeben.[7][8][9][10][11][12]
Im Mai 1945 war dann von den Fließbändern und den Kindertötungseinrichtungen keine Rede mehr, und statt dessen fand die Außerordentliche Staatliche Kommission der Sowjets heraus, daß „die Deutschen im Lager Auschwitz über vier Millionen“ Menschen hauptsächlich „durch Erschießungen und ungeheuerliche Folterung vernichteten“.[13] Der Bericht der Kommission wurde unter anderem von dem Metropolit Nikolai von Kiew und Galizien sowie von Nikolai Nilowitsch Burdenko geschrieben, die beide auch den erwiesenermaßen gefälschten Bericht über das Massaker von Katyn (USSR-0054) unterzeichnet hatten.
Die bereits in dem Bericht der Außerordentlichen Staatlichen Kommission erwähnten „Gaskammern“ in Auschwitz II, die von den Deutschen als „Bäder für besondere Zwecke“ bezeichnet worden seien, wurden beim sogenannten Belsen-Prozeß von der Jüdin Ada Bimko, die als Ärztin in Auschwitz eingesetzt war, unter Eid beschrieben. Eines Tages, so Bimko, habe man eine Gruppe Kranker „vergast“, die in Decken gehüllt waren, und sie wurde daraufhin in die Gaskammer geschickt, um diese Decken abzuholen:[14]
- „Im ersten Raum traf ich einen Mann aus meiner Heimatstadt. Da war auch noch ein SS-Unterscharführer, der zum Roten Kreuz gehörte. Ich erfuhr von ihnen, daß die Leute in dem ersten großen Raum ihre Kleidung ablegten und dann in einen zweiten geführt wurden, und ich bekam den Eindruck, daß sicher hunderte und aberhunderte hineingingen, so groß war er. Er sah aus wie die Dusch- oder Waschräume, die wir im Lager hatten. Er hatte viele Brauseköpfe überall an der Decke, in parallelen Reihen.
- All die Leute, die hineingingen, bekamen ein Handtuch und ein Stück Seife ausgehändigt, damit sie den Eindruck bekämen, sie gingen in ein Bad, aber jeder, der sich den Fußboden ansah, konnte erkennen, daß das nicht so war, denn es gab dort keinen Ablauf. In diesem Raum war eine kleine Tür zu einem stockdunklen Raum, der wie ein Gang aussah.
- Ich sah da mehrere Schienenstränge mit einem kleinen Wagen, den sie eine Lore nannten, und sie sagten mir, daß die schon vergasten Gefangenen auf diese Wagen geladen und direkt zum Krematorium befördert würden. Ich glaube, das Krematorium war im selben Gebäude, ich habe aber den Ofen nicht gesehen. Es gab dann noch einen weiteren Raum, einige Stufen oberhalb des vorigen, mit einer sehr niedrigen Decke und ich bemerkte zwei Rohre, die, wie man mir sagte, das Gas enthielten. Es gab auch noch zwei riesige Metallbehälter, die Gas enthielten.“
In einer separaten Erklärung spezifizierte sie, daß der SS-Mann ihr gesagt habe, daß das Gas aus den Metallbehältern über die Rohre in die Gaskammer geleitet wurde,[15] das Gas also aus den Behältern in die Rohre strömte und dann durch die Duschköpfe austrat. Aufgrund eines chemischen Gutachtens, das die Unmöglichkeit der Leitung des Zyklon B durch Metallrohre darlegte, kam das Gericht beim Degesch-Prozeß im Jahre 1949 in seinem Urteil vom 28. Mai 1949 zu dem Schluß, daß diese von Bimko und anderen „Zeugen“ unter Eid gegebene Beschreibung der Gaskammer falsch sei:[16]
- „Über die Art, in der das Gas in die Gasräume gebracht worden ist, haben unter den damaligen Häftlingen offenbar unzutreffende Meinungen bestanden. [...] Das Gericht zweifelt nicht daran, daß die Annahme, das Gas sei mittels einer Kanüle aus der Zyklondose herausgeholt und in die Gaskammern geführt worden, irrig ist.“
Der offiziellen Geschichtsschreibung zufolge gab es in Auschwitz insgesamt sieben Gaskammern. Im Stammlager soll dies Krematorium I gewesen sein und in Auschwitz-Birkenau die Krematorien II bis V sowie ein rotes und ein weißes Bauernhaus außerhalb des Lagers. Auschwitz-Monowitz hingegen habe keine „Gaskammer“ gehabt. Außerdem sollen erste experimentelle „Vergasungen“ in Block 11 des Stammlagers stattgefunden haben.
Der SS-Richter Konrad Morgen hingegen sagte als Zeuge vor dem ersten Nürnberger Prozeß aus, daß die „Gaskammern“ nicht im Stammlager und in Auschwitz-Birkenau, sondern in Auschwitz-Monowitz lagen:[17]
- „Mit ‚Vernichtungslager Auschwitz‘ meinte ich nicht das Konzentrationslager. Das gab es dort nicht. Ich meinte ein besonderes Vernichtungslager in der Nähe von Auschwitz, ‚Monowitz‘ bezeichnet. [...] Den Zeitpunkt kann ich nicht mehr genau sagen, es muß um das Ende 1943, Anfang 1944, gewesen sein. [...] Ich habe die ganze Strecke eingehend besichtigt und die Einrichtungen dort studiert. Die Häftlinge kamen auf einem Nebengelände der Bahn in geschlossenem Transport an und wurden dort von jüdischen Häftlingen ausgeladen. Dann fand eine Aussortierung nach Arbeitsfähigen und Arbeitsunfähigen statt, und hier trennen sich schon die Methoden von Höß und Wirth. Diese Aussonderung der Arbeitsunfähigen geschah auf eine ziemlich einfache Weise. Es standen neben dem Ausladeplatz mehrere Lastkraftwagen und der betreffende Arzt stellte den Ankömmlingen anheim, diese Wagen zu benutzen. Er sagte aber, daß nur Kranke, alte Personen, Frauen mit Kindern davon Gebrauch machen dürften. Nun drängten sich diese Personen zu den ihnen bereitgestellten Fahrgelegenheiten. Er brauchte also nur noch die Personen zurückhalten, die er nicht zur Vernichtung schicken wollte. Diese Lastkraftwagen fuhren dann ab. Sie fuhren nicht in das Konzentrationslager Auschwitz, sondern in eine andere Richtung, in das einige Kilometer entfernte Vernichtungslager Monowitz. Dieses Vernichtungslager bestand aus einer Reihe von Krematorien. Diese Krematorien waren von außen als solche nicht erkennbar. Man konnte sie für Groß-Badeeinrichtungen halten. Das wurde auch den Häftlingen bekanntgegeben. Diese Krematorien waren mit einem Stacheldrahtzaun umgeben und wurden innen bewacht durch die bereits erwähnten jüdischen Arbeitskommandos. Die Ankömmlinge wurden unten in einen großen Auskleideraum geführt und wurden aufgefordert, sich zu entkleiden. [...] Die Häftlinge, die abmarschierten in das Konzentrationslager, hatten keinen Hinweis dafür, wohin die anderen Häftlinge verbracht wurden. Das Vernichtungslager Monowitz lag weit von dem Konzentrationslager entfernt. Es befand sich in einem weitläufigen Industriegelände und war als solches nicht zu erkennen, und überall am Horizont standen Schornsteine und es rauchte. Das Lager selbst war außen bewacht durch eine Spezialtruppe von Männern aus dem Baltikum, Esten, Litauern und Ukrainern. Die ganze technische Durchführung lag fast ausschließlich in den Händen der dazu bestimmten Häftlinge selbst, die nur jeweils von einem Unterführer überwacht wurden. Die eigentliche Tötung wurde durch einen anderen Unterführer durch Auslösen von Gasen in diesem Raum ausgeführt. So war also der Kreis der Wisser um diese Dinge ein ganz außerordentlich begrenzter. [...] Sie konnten nicht Mitglieder der Allgemeinen SS sein. Soweit ich feststellen konnte, waren es Freiwillige und auch Notdienstverpflichtete, die man im Baltikum geworben hatte, die dort Sicherungsaufgaben durchführten und dann irgendwie besonders ausgelesen worden sind und nach Auschwitz-Monowitz kamen. Es handelt sich hier um eine Sondertruppe, die nur diese einzelne Aufgabe hatte und sonst weiter nichts, die vollkommen außerhalb der Waffen-SS liefen [...] Die Leitung des Vernichtungslagers stand unter dem SS-Standartenführer Höß. Höß war Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz in Personalunion mit dem Vernichtungslager Monowitz.“
SS-Sturmbannführer Karl Sommer gab als Angeklagter beim vierten der Nürnberger Nachfolgeprozesse („WVHA-Prozeß“) zu Protokoll, die Deutschen hätten täglich Fernschreiben mit der Anzahl der vergasten Juden von Auschwitz nach Berlin gesandt.[18] Sir Francis Harry Hinsley, der während des Zweiten Weltkrieges in Bletchley Park als Kryptoanalyst tätig war, schrieb hingegen in dem 1981 veröffentlichten zweiten Band seines Werkes British Intelligence in the Second World War, keine der zahlreichen abgefangenen und entschlüsselten Radionachrichten aus Auschwitz hätte Vergasungen von Menschen dort erwähnt:[19]
- „Die Nachrichten aus Auschwitz, dem größten der Lager mit 20.000 Häftlingen, erwähnten Krankheiten als Hauptursache des Todes, enthielten aber auch Hinweise auf Erschießungen und Erhängungen. Es gab keine Hinweise auf Vergasungen in den Entschlüsselungen.“
Aussagen
Der SS-Richter Konrad Morgen sagte vor dem Nürnberger Tribunal:[20]
- „Ich darf dazu sagen: Mir ist die Frage gestellt worden, ob ich aus meinen Eindrücken in den Konzentrationslagern den Eindruck gewinnen mußte, daß es sich hier um Vernichtungslager handle. Ich habe daraufhin sagen müssen, daß dieser Eindruck nicht entstehen konnte. [...] Ein großer Teil der furchtbaren Zustände in gewissen Konzentrationslagern und zu manchen Zeiten sind nicht der beabsichtigten Planung entsprungen, sondern ergaben sich aus Umständen, die meines Erachtens als höhere Gewalt bezeichnet werden mußten, das heißt also Übel, für die die örtliche Lagerleitung nicht verantwortlich ist. Ich denke da an den Ausbruch von Seuchen. Viele Konzentrationslager wurden in unregelmäßigen Abständen das Opfer von Flecktyphus, Bauchtyphus und anderen Krankheiten, die besonders durch das Einströmen von Häftlingen aus den Ostgebieten in den Konzentrationslagern passierten. Obwohl alles Menschenmögliche getan worden ist, um diese Seuchen zu verhindern und zu bekämpfen, war doch die dadurch verursachte Todesrate außerordentlich hoch gelegen. Ein weiterer Übelstand, der sich als höhere Gewalt bezeichnet, sind die Unregelmäßigkeiten bei der Einweisung der Häftlinge, die unzulänglichen Unterkünfte. Viele Lager waren überbelegt. [...] Die Häftlinge kamen durch unvorhergesehene, lange Transportzeiten, verursacht durch Fliegerangriffe, entkräftet an. Gegen Ende des Krieges trat dann ein allgemeiner Zusammenbruch des Verkehrswesens ein, die Lieferungen konnten nicht mehr im notwendigen Umfange durchgeführt werden, die chemisch-pharmazeutischen Fabriken waren systematisch ausgebombt, es fehlte an allen nötigen Medikamenten, und durch die Evakuierungen aus dem Osten mußten die Lager notgedrungen in einer unerträglichen Weise überbelegt werden. [...] Nach meinen eingehenden Untersuchungen kann ich nur die Erklärung abgeben, daß diese Annahme völlig verfehlt wäre. Ich habe wirklich Lagerkommandanten kennengelernt, die das Menschenmögliche getan haben für ihre Häftlinge. Ich habe Ärzte kennengelernt, deren ganzes Sinnen und Bestreben es nur gewesen ist, den kranken Häftlingen zu helfen und weitere Krankheiten zu verhüten.“
Jeweils postulierte Opferzahlen
Jahr | Quelle | Tote |
---|---|---|
1945 | Französische Ermittlungsstelle[21][22] | 8.000.000 |
1945 | Britische Propaganda[23] | 4.000.000 |
1945 | IMT-Beweisdokument USSR-008[24] | 4.000.000 |
1945 | Anklageschrift der vier Siegermächte vor dem IMT[25] | 4.000.000 |
1946 | Sowjetische Propaganda (The Black Book)[26] | 4.000.000 |
1946 | M. Charles Dubost, französischer Ankläger vor dem IMT[27] | 7.000.000 |
1946 | L. N. Smirnov, russischer Ankläger vor dem IMT[28] | 4.000.000 |
1946 | David Maxwell Fyfe, britischer Ankläger vor dem IMT[29] | 4.000.000 |
1946 | Gedenktafel in Auschwitz[30] | 4.000.000 |
1946 | Rudolf Höß[31] | 3.000.000 |
1946 | Rudolf Höß[32] | 2.000.000 |
1947 | US-amerikanische Propaganda[33] | 2.800.000 |
1947 | Anklageschrift der VSA im „I.G.-Farben-Prozeß“[34] | 3.500.000-4.500.000 |
1948 | Britische Propaganda/Krakauer Auschwitzprozeß[35] | 300.000 |
1949 | American Federation of Labor[36] | 5.000.000 |
1953 | Henri Michel and Olga Wormser-Migot[37] | 9.000.000 |
1953 | Gerald Reitlinger, englischer Historiker[38] | 1.000.000 |
1958 | US-amerikanische Propaganda[39] | 4.000.000 |
1959 | Britische Propaganda[40] | 3.000.000 |
1961 | Rudolf Vrba[41] | 2.250.000-2.750.000 |
1961 | Raul Hilberg, jüdischer Geschichtsschreiber[42] | 1.000.000 |
1962 | The Chicago Jewish forum[43] | 4.000.000 |
1963 | Encyclopædia Britannica[44] | 3.000.000 |
1966 | American Jewish Congress[45] | 4.000.000 |
1972 | Jüdischer Weltkongreß[46] | 4.000.000 |
1972 | US-amerikanische Propaganda[47][48] | 3.000.000 |
1973 | B’nai B’rith[49] | 4.000.000 |
1976 | AIPAC[50] | 3.500.000 |
1977 | Gideon Hausner, jüdischer Ankläger Eichmanns[51] | 3.500.000 |
1977 | US-amerikanische Propaganda[52] | 2.500.000 |
1977 | Jewish Currents[53] | 3.000.000 |
1979 | Jewish Currents[54] | 4.000.000 |
1979 | Papst Johannes Paul II.[55] | 4.000.000 |
1979 | Yehuda Bauer, jüdischer Geschichtsschreiber[56] | 3.500.000 |
1981 | Martin Gilbert, jüdischer Geschichtsschreiber[57] | 4.000.000 |
1983 | Eugen Kogon[58] | 3.500.000-4.500.000 |
1983 | Eugen Kogon[59] | 5.500.000 |
1985 | US-amerikanische Propaganda[60] | 3.000.000 |
1985 | Labor Zionist Alliance[61] | 4.000.000 |
1985 | Raul Hilberg, jüdischer Geschichtsschreiber[62] | 1.000.000 |
1986 | Deborah Lipstadt, jüdische Geschichtsschreiberin[63] | 4.000.000 |
1986 | Nathan Ausubel, jüdischer Geschichtsschreiber[64] | 4.000.000 |
1986 | Großrabbiner Immanuel Jakobovits (Commonwealth)[65] | 4.000.000 |
1986 | Britische Propaganda[66] | 3.000.000-4.000.000 |
1987 | Ohio Jewish Chronicle[67] | 3.000.000 |
1988 | US-amerikanische Propaganda[68] | 4.000.000 |
1989 | Offizielle, deutsche Sterbebücher.[69] | 74.000 |
1989 | Jean-Claude Pressac[70] | 1.000.000 |
1989 | Yehuda Bauer, jüdischer Geschichtsschreiber[71] | 1.600.000 |
1989 | US-amerikanische Propaganda[72] | 4.000.000 |
1990 | Zvi Stahl, jüdischer Geschichtsschreiber[73] | 3.000.000 |
1990 | Gedenktafel in Auschwitz[74] | 1.500.000 |
1994 | Jean-Claude Pressac[75] | 630.000–710.000 |
1994 | Intern. Suchdienst Arolsen (Sach Nr: 10824) | 66.206 |
1998 | Großrabbiner Menachem Joskowicz (Polen)[76] | 6.000.000 |
2002 | Fritjof Meyer[77] | 433.000 |
2010 | Russischer Inlandsgeheimdienst FSB (ehem. KGB)[78] | 4.000.000–6.000.000 |
2011 | Bundesdeutsche Propaganda[79] | 1.000.000 |
2012 | United States Holocaust Memorial Museum[80] | 1.100.000 |
2012 | Bundesdeutsche Propaganda[81] | 1.300.000 |
2012 | Bundesdeutsche Propaganda[82] | 2.000.000 |
Auf einer Gedenktafel, die sich bis zum Jahre 1990 im von den Sowjets zu einem Erlebnispark umfunktionierten ehemaligen Konzentratonslager Auschwitz befand, konnte man lesen:
- „Vier Millionen Menschen litten und starben hier durch die Hände der Nazimörder zwischen den Jahren 1940 und 1945.“
Dann, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wurde sie ausgetauscht und seitdem heißt es an gleicher Stelle in verschiedenen Sprachen:
- „Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.“
Die sich ungefähr im Mittelfeld aller jemals behaupteten Opferzahlen für Auschwitz befindende Zahl von vier Millionen stammt ursprünglich von einer sowjetischischen „Untersuchungskommission“, die 1945 anhand der von ihnen angenommenen Leistungsfähigkeit der Krematorien sowie deren durch Aussagen ehemaliger Häftlinge ermittelten Betriebsdauer auf eine Zahl von 5 Millionen Opfer gekommen sein will, von der 20% für den Ausfall der Krematorien durch Wartungsarbeiten abzogen wurden. Behauptet wurde diese maßlos übertriebene Zahl allerdings keineswegs nur von den Sowjets, sondern ebenso von namenhaften Organen und Geschichtsschreibern der „westlichen Wertegemeinschaft“ sowie von den Alliierten in ihrer Anklageschrift beim Nürnberger Tribunal. Trotzdem und obwohl selbst der Logenorden B’nai B’rith die Zahl der vier Millionen Opfer noch spätestens 1973 verbreitete,[49] behauptet die 1913 von diesem gegründete Anti Defamation League heute in einer „Antwort auf häufige Holocaustleugnungsbehauptungen“ im Rahmen ihres „Online-Ratgeber zur Entlarvung und Bekämpfung antisemitischer Propaganda“ mit arteigener Chuzpe und Wahrheitswidrigkeit:[83]
- „Tatsächlich haben westliche Gelehrte niemals die Zahl von vier Millionen Toten in Auschwitz unterstützt.“
Auschwitz als heutiger Besuchsort
Der britische Historiker David Irving hat den polnischen Behörden vorgeworfen, aus dem Lager Auschwitz eine „Touristenattraktion“ im „Stil von Disneyland“ gemacht zu haben. Auschwitz sei inzwischen eine Gelddruckmaschine, sagte der Historiker der britischen Tageszeitung „Daily Mail“. Unter anderem gebe es falsche Wachtürme. „Ich bin seit 40 Jahren Historiker und ich erkenne eine Fälschung, wenn ich sie sehe. Und wenn man auf alte Fotos von Auschwitz guckt, dann waren diese Türme nicht auf den Fotos.“ Das ehemalige Lager habe inzwischen einen „Disney-Charakter“, sagte Irving weiter.[84]
Der Spiegel weiß im Jahre 2004 noch zu berichten:
- „Ende 1944 begann die SS mit der Räumung des Vernichtungslagers Auschwitz. Historiker können nun belegen, dass die Öfen wieder aufgebaut werden sollten - in Österreich.“[85] (im Spätherbst 1944!)
Darüber hinaus berichtet Der Spiegel:
- „Ein unbekannter KZ-Insasse schrieb in Jiddisch in ein Schulheft, das nach dem Krieg auf dem Gelände des Vernichtungslagers gefunden wurde:
- ‚Heute, am 25. November, wird mit der Demontage von Krematorium II begonnen, daraufhin folgt die Demontage von Krematorium III. Eigenartig, daß man vor allem den gegenventilatorischen Motor sowie die Rohre demontiert und sie in (andere) Lager – nach Mauthausen und Groß-Rosen – schickt. Da diese zum Vergasen von Menschen in größerem Ausmaße dienen [...] läßt dies die Vermutung aufkommen, daß man auf dem Terrain jener Lager ebensolche Punkte zur Vernichtung der Juden anlegen wird.‘“
Eigenartig ist vor allem, was der unbekannte KZ-Insasse alles zu wissen schien, das er auf Jiddisch in ein Schulheft schrieb, welches dann auch prompt nach Kriegsende auf dem Lagergelände gefunden, gelesen und aufbewahrt wurde. „Entdeckt“ wurde das alles erst 50 Jahre nach Kriegsende durch die „Historiker“ Bertrand Perz und Florian Freund, beide eng mit dem DÖW verbandelt. Bertrand Perz ist dort Vorstandsmitglied.
Erinnerungsdiktatur und Schuldkult
- Das Auswärtige Amt der BRD in Berlin teilte im Januar 2009 mit, daß sich die Bundesrepublik Deutschland an der Sanierung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau weiterhin beteiligen werde. Man führe mit der polnischen Seite Gespräche darüber. Es sei weiterhin eine Kernaufgabe Deutschlands, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten. Bereits Anfang der 1990er Jahre habe die Bundesrepublik die Restaurierung der Gedenkstätte mit 30 Millionen D-Mark unterstützt. Für die nun anstehende Renovierung sind nach Angaben von Museumsdirektor Piotr Cywinski rund 50 Millionen Euro nötig.[86]
- Zur Sanierung des Museumsgeländes ist in Polen eine Stiftung gegründet worden. Ziel ist es, einen 120-Millionen-Euro-Fonds zu schaffen. Mit den zu erwartenden Zinsen in Höhe von drei bis fünf Millionen Euro jährlich könnten Projekte zum Erhalt der historischen Gebäude sowie der Archive finanziert werden, sagte der Vorsitzende des Internationalen Auschwitz-Rats, Wladyslaw Bartoszewski, bei der Unterzeichnung der Urkunde über die Stiftungsgründung.[87]
- Dezember 2009: Die Gedenkstätte benötigt nach Angaben ihres Direktors Piotr Cywiński etwa 62,5 Millionen Euro für Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten. Die Bundesrepublik Deutschland wird die Auschwitz-Stiftung mit 60 Millionen Euro unterstützen.[88]
- In der Nacht zum 18. Dezember 2009 verschwand das Schild mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Vor allem in Israel hat der Raub für große Empörung gesorgt. Es handele sich um eine „scheußliche Tat“, die auf eine „Entweihung“ hinauslaufe, sagte Vizeregierungschef Silvan Schalom. Dadurch werde „der Hass und die Gewalt gegen Juden deutlich“. Noch drastischere Worte fand Avner Shalev, Präsident der Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem: „Dieser Akt bedeutet eine echte Kriegserklärung“. Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, bezeichnete die Tat als „geschmacklos und schockierend“. Der Diebstahl sei für alle Überlebenden und Nachkommen von Überlebenden des Holocausts „ein großer Schmerz“.[89] Der metallene Schriftzug war nach einer Großfahndung innerhalb einer Woche wiedergefunden worden. Fünf kleinkriminelle Polen hatten es entwendet. Die Wachleute, die den Diebstahl nicht verhindert hatten, wurden suspendiert. Die polnische Regierung veranlaßte eine schärfere Überwachung von Auschwitz. Kulturminister Bogdan Zdrojewski stellte dafür knapp 100.000 Euro zur Verfügung.[90]
- Februar 2010: Die Republik Österreich stellt sechs Millionen Euro für den Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zur Verfügung.[91]
- Juli 2010: US-Außenministerin Hillary Clinton verkündete, ihre Regierung wolle beim Kongreß eine Auschwitz-Unterstützung von 15 Millionen Dollar beantragen.[92]
- Juni 2012: Ebenso wie viele Nationalmannschaften europäischer Staaten hat auch die DFB-Auswahl der BRD vor der Fußball-Europameisterschaft 2012 das Konzentrationslager Auschwitz besuchen müssen. Neben dem Manager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw konnten noch der Kapitän Philipp Lahm sowie Miroslav Klose und der Pole Lukas Podolski für den Besuch gewonnen werden. Außerdem legten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ligapräsident Reinhard Rauball einen Kranz nieder. Begleitet wurde die bundesdeutsche Delegation, der außerdem noch DFB-Vizepräsident Peter Peters, DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der deutsche Botschafter in Polen Rüdiger Freiherr von Fritsch sowie der Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt Heribert Bruchhagen angehörten, von der Jüdin Charlotte Knobloch.[93]
Sonstiges
Bombenterror im Lager Auschwitz
Auschwitz war mehrfach Ziel alliierter Luftangriffe während des Krieges, um die kriegswichtige deutsche Produktion zu stören. Ein direktes Bombardieren des Lagers wurde jedoch nach dem Krieg geleugnet.[94]
In der Air Forces in World War II: Combat Chronology in den National Archives in Washington ist nachzulesen: Auschwitz wurde aus der Luft angegriffen
- am 20. August 1944 mit 460+ B-24- und B-17-Bombern[95],
- am 13. September 1944 mit 350 B-24-Bombern[96],
- am 18. Dezember 1944 mit 560+ B-24- und B-17-Bombern[97],
- am 26. Dezember 1944 mit zirka 380 B-24- und B-17-Bombern.[98]
Bombardierdierung der Industrieanlagen Auschwitz-Monowitz (Auschwitz III) am 13. September 1944. Am unteren Bildrand ist das Stammlager (Auschwitz I) zu erkennen.[99]
Das als nördliche Erweiterung Birkenaus geplante Häftlings-Lazarett und die Quarantäne-Abteilung für Typhuskranke konnten nie fertiggestellt werden, da die Baustelle beim Bombenangriff am 26. Dezember zerstört wurde.
Vergewaltigung von Insassinnen durch „Befreier“ des Lagers
Der Historiker Karlheinz Weißmann stieß bei seinen Recherchen auf Berichte, laut denen Rotarmisten nach der Besetzung der Konzentrationslager, üblicherweise als „Befreiung“ bejubelt, weibliche Häftlinge vergewaltigten.[100]
Weiterführung des Lagers nach der NS-Zeit
Das KL-Nebenlager Eintrachthütte wurde einige Monate vor Beendigung des Kriegs von der deutschen Verwaltung geräumt und im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Es wurde in „Zgoda“ umbenannt und im Februar 1945 der polnischen, kommunistischen Geheimpolizei des Ministerstwo Bezpieczeństwa Publicznego (Ministerium für Öffentliche Sicherheit) in Warschau unterstellt. Von diesem wurde es weiterbenutzt, jedoch nun auch mit deutschen Gefangenen. Leiter war von Februar bis November 1945 der frühere jüdische Partisan Salomo bzw. Schlomo Morell. Er war Mitglied der stalinistischen Geheimpolizei Urząd Bezpieczeństwa und verantwortlich für die teilweise sehr grausame Folterung und Ermordung von nachweislich weit mehr als 1500 gefangenen deutschen Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, eine unbekannte Anzahl von deutschen Soldaten sowie polnischen Gefangenen.
Bekannte ehemalige jüdische Häftlinge
- Jean Améry (1912–1978)
- Heinz Galinski (1912–1992)
- Anne Frank (1929–1945)
- Imre Kertész (1929–2016)
- Filip Müller (1922–2013)
- Simone Veil (1927–2017)
- Rudolf Vrba (1924–2006)
- Elie Wiesel (1928–2016)
Abweichende Aussagen
Revisionistische Autoren haben Zweifel, kritische Nachfragen und zum Teil grundlegende Einwände gegen die offizielle Erzählung vorgebracht. Sie betreffen im wesentlichen die Beschreibung des Charakters bzw. des Betriebs des Lagers, Angaben zu Tötungen einschließlich Methoden und Technik sowie die Opferzahlen, Zeiträume, betroffene Gruppen und die Bewertung von Zeugenaussagen.
In vielen Fällen haben Revisionisten – außer dem (teilweisen) Bestreiten und außer abweichenden Darstellungen – eigene Berechnungen und Herleitungen vorgelegt, die sie als wissenschaftlich und zum Beweis geeignet ansehen, jedenfalls als erörterungswürdig und -bedürftig.
Solcherart unbeauftragte Kommentare, Ergänzungen, Infragestellungen, Berichtigungen, Negierungen im Ergebnis privater Forschungen sind in vielen Ländern nicht zur öffentlichen Behandlung zugelassen, vielmehr lösen sie Strafverfahren und Verurteilungen aus. Strafverteidiger werden an ihrer Arbeit gehindert und beispielsweise bei gewissen Beweisanträgen kurzerhand auch selbst angeklagt und verurteilt.
Von daher spielt es in der Öffentlichkeit keine Rolle, was Revisionisten für zutreffend oder für richtiger halten: Staatlicher Zwang in Form von eigens zugeschnittenen „Blasphemiegesetzen“ (Manfred Kleine-Hartlage) macht eine freie und wissenschaftliche Erörterung unmöglich (→ Gesetze gegen Holocaustanzweiflung). Für Behörden und den Justizapparat ist nicht nur das Wesentliche, sondern es sind auch die Einzelheiten „offenkundig“.
Zitate über Auschwitz
- „Auschwitz war ein schrecklicher Ort, aber es war kein Vernichtungslager.“ — Gitta Sereny (Jüdin), 2001[101]
- „Alle Demokratien haben eine Basis, einen Grundstein. Für Frankreich ist das 1789, für Deutschland [gemeint ist die BRD] Auschwitz.“ — Joschka Fischer[102]
Lageplan
Siehe auch
- Auschwitz (Film)
- Schwindlers List
- Auschwitzlüge
- Auschwitz-Statistik
- Höß-Geständnisse
- Riegner-Telegramm
- Auschwitz-Protokolle
- Kommandanturbefehle – eine Betrachtung
- Konzentrationslager Auschwitz/Die amtlichen Totenbücher
Literatur
Offizielle und allgemeine Literatur
- Rolf Kosiek:
- Bundesregierung verhindert Feststellung der KL-Opferzahl, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 757–759 – die Entscheidung zur Nichterforschung und Nichtfeststellung der Opferzahl soll entgegen dem Wunsch der Konferenz der Innenminister der westdeutschen Länder 1959/60 von dem damaligen Bundesinnenminister Gerhard Schröder mitgeteilt worden sein. (S. 758)
- Hatte Hitler keinen Holocaust-Plan?, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 495
- Frühe Angaben jüdischer Opferzahlen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 574–577
- Opferzahlen konnten geändert werden, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 112–115
- Das »Wannsee-Protokoll«, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 102–107
- Revision von KL-Opferzahlen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 116–121
- KL-Biographien als Fälschungen entlarvt, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 154–159
- Elie Wiesel – »Ein unredlicher Kronzeuge«, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 160–162
- Die Erinnerungen des Elie Wiesel, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 163 f.
- Institut für Zeitgeschichte: Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940–1945, Band 1–4, ISBN 978-3-598-24034-8
- Olaf Rose: Der Auschwitz-Prozeß – kein rechtsstaatliches Verfahren, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 533–537
- Claus Nordbruch: Zur »Offenkundigkeit des Holocaust«, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 681–690
Revisionistische Literatur
- Fritjof Meyer: Die Zahl der Opfer von Auschwitz – Neue Erkenntnisse durch neue Archivfunde, Osteuropa (Zeitschrift), Mai 2002, S. 631–641
- Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung
- Carlo Mattogno hat sogenannte Holocaust Handbooks herausgegeben, die sich auch schwerpunktmäßig mit dem KL Auschwitz befassen:
- Band 10: Sonderbehandlung in Auschwitz – Entstehung und Bedeutung eines Begriffs
- Band 11: Die Bunker von Auschwitz – Schwarze Propaganda kontra Wirklichkeit
- Band 13: Die Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz – Organisation, Zuständigkeiten, Aktivitäten
- Band 17: Freiluftverbrennungen in Auschwitz
- Band 20: Auschwitz: Die erste Vergasung — Gerücht und Wirklichkeit
- Band 21: Auschwitz: Krematorium I – und die angeblichen Menschenvergasungen
- Band 22: Die Gaskammern von Auschwitz – Eine kritische Durchsicht der Beweislage unter besonderer Berücksichtigung der Argumente von Robert van Pelt und Jean-Claude Pressac
- Band 24: Die Kremierungsöfen von Auschwitz – Eine technische und historische Studie
- Band 33: Gesundheitsfürsorge in Auschwitz – Die medizinische Versorgung und Sonderbehandlung registrierter Häftlinge
- Band 34: Standort- und Kommandanturbefehle des KL Auschwitz — Eine kritisch kommentierte Auswahl
- Band 35: Kommandant von Auschwitz – Rudolf Höß, seine Folter und seine erzwungenen Geständnisse
- Band 37: „Im Jenseits der Menschlichkeit“ – und der Wirklichkeit — Miklós Nyiszlis Auschwitz-Zeugnisse kritisch analysiert
- Band 38: Museumslügen – Die Falschdarstellungen, Verzerrungen und Betrügereien des Auschwitz-Museums
- Band 40: Koks-, Holz- und Zyklon-B-Lieferungen nach Auschwitz – Weder Beweis noch Indiz für den Holocaust
- Band 41: Die Schaffung des Auschwitz-Mythos – Auschwitz in abgehörten Funksprüchen, polnischen Geheimberichten und Nachkriegsaussagen (1941-1947)
- Germar Rudolf hat diese Titel verfaßt:
- Band 2: Die Technologie und Toxikologie von Zyklon B und den Gaskammern - Eine Tatortuntersuchung
- Band 14: Auschwitz: Nackte Fakten – Eine Erwiderung an Jean-Claude Pressac
- Band 18: Auschwitz-Lügen – Legenden, Lügen, Vorurteile von Medien, Politikern und Wissenschaftlern über den Holocaust
- Band 42: Auschwitz: Technik und Betrieb der Gaskammern – Ein Begleitbuch
- Jürgen Graf: Band 36: Auschwitz: Augenzeugenberichte und Tätergeständnisse des Holocaust – 30 Gaskammer-Zeugen kritisch geprüft
- Herbert Pitlik: Auschwitz – Behauptungen und Sachbeweise, Eigenverlag, Wien 2003
- Thies Christophersen: Die Auschwitz-Lüge, Kritik-Verlag, Mohrkirch 1978, ISBN 3-88037-002-8 – indiziert
- Herbert Verbeke: Auschwitz: Nackte Fakten, 1995, ISBN 90-73111-16-1
- Wilhelm Stäglich: Der Auschwitz-Mythos, Grabert Verlag, Tübingen 1979, ISBN 3-87847-042-8, mehrere Auflagen
- Michael Gärtner / Hans Jürgen Nowak: Die Stärkebücher von Auschwitz, in: VffG 6(4) (2002), S. 425–436
- Werner Rademacher: Die Wandlungen der Totenzahl von Auschwitz, in: VffG 3(3) (1999), S. 256–267
- Joseph Hille / Hans Jürgen Nowak: Auschwitz-Opferzahl: Das Zahlen-Roulette dreht sich weiter, in: VffG 6(4) (2002), S. 385–394
- Manfred Gerner / Hans Jürgen Nowak: Die Kosten von Auschwitz, Auswertung der Baukosten des Konzentrationslagers Auschwitz, in: VffG 6(2) (2002), S. 146–158
Verweise
- Angeblicher Holocaust-Überlebender outet sich als Lügner, Der Spiegel, 27. Juni 2016
- Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 22. Juni 2018 - 1 BvR 2083/15 -, bundesverfassungsgericht.de, Volltext – keine Volksverhetzung bei kritischen Äußerungen zur offiziellen Geschichtsversion, wenn öffentlicher Friede nicht gestört wird
- Meinungsfreiheit auch für NS-Verharmloser – Betreiber von Netzradio Germania: Zahl der ermordeten Juden „erbärmlich gelogen“, Epoch Times, 3. August 2018 – zum Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 22. Juni 2018
- Schily zweifelt am Straftatbestand der Holocaustleugnung, Die Zeit, 25. März 2015 — Otto Schily, ehemaliger Bundesinnenminister
- archive.org – Weltnetzarchiv mit Suchfunktion
- Englischsprachig
- Alan Yuhas: Man who claimed to have escaped Auschwitz admits he lied for years, The Guardian, 24. Juni 2016 – In einem Artikel vom 29. April 2018 mit dem Titel „Yet Another Sneaky Jew Busted For Holohoax Scamming“ befaßt sich das Netzmagazin „Online Dissident“ mit dem Vorgang.