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„Die Weihnachtsmadonna von Stalingrad“
Dr. Kurt Reuber (Stalingrad-Madonna).jpg
Die Weihnachtsmadonna von Stalingrad oder Stalingradmadonna ist ein in der Schlacht um Stalingrad (Weihnachten 1942) in einem Unterstand entstandenes Bild von Oberarzt Dr. med. lic. theol. Kurt Reuber zur Soldaten-Weihnacht. Das Bild zeigt eine sitzende Frauengestalt, die ähnlich einer Schutzmantelmadonna unter ihrem Mantel ein Kind birgt, dieses liebevoll ansieht und ihm Schutz und Geborgenheit gibt. Gezeichnet wurde das 105 × 80 Zentimeter große Bild mit Holzkohle auf die Rückseite einer russischen Landkarte. Die Darstellung trägt die Umschrift:
„1942 Weihnachten im Kessel – Festung Stalingrad – Licht, Leben, Liebe“.

Wie so viele unzählige Tausende Deutsche starb auch Reuber 1944 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft; das Bild gelangte mit einem der letzten Flugzeuge, einer Ju 52 Transportmaschine, durch einen schwer verwundeten Offizier in die Hände der Familie im Pfarrhaus Wichmannshausen, Kreis Eschwege in Deutschland.




„Der Venlo-Zwischenfall“
Völkischer Beobachter - Georg Elser.jpg Deutsche-allgemeine-zeitung-1939-11-22 Zeitungsmeldung Venlo-Zwischenfall.jpg
Beim sogenannten Venlo-Zwischenfall wurden am 9. November 1939, während sich Großbritannien mit dem Deutschen Reich im Krieg befand, an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo zwei Offiziere des britischen Secret Intelligence Service nach Deutschland verbracht. Nach offizieller Verlautbarung geschah dies bei einem versuchten Grenzübertritt der beiden Personen Major Richard Henry Stevens und Captain Sigismund Payne Best. Beide waren Leiter zweier britischer Geheimdienst-Organisationen mit Sitz in Den Haag und vorrangig für die Spionage in Deutschland zuständig. Von feindlicher englischer Seite hieß es, die Männer seien angeblich ‚entführt‘ worden. Fakt ist jedoch, daß an der besagten Stelle der Grenzverlauf sehr unübersichtlich war und es sich nur um wenige Zentimeter niederländischen Hoheitsgebietes gehandelt haben könnte, zumal kein niederländischer Beamter, offenbar in der Annahme, daß die Verhaftung bereits auf deutschem Hoheitsgebiet erfolgte, einschritt. Andere Quellen erwähnen einen Schußwechsel zwischen Engländern, Niederländern und Deutschen.

Die Verhaftung war unmittelbare Folge des am Tag zuvor erfolgten Bürgerbräuattentates auf den Führer Adolf Hitler durch den Attentäter Georg Elser. Bereits Wochen zuvor hatte die Gestapo unter Walter Schellenberg durch Funkverkehr einer vermeintlichen deutschen ‚Opposition‘ mit dem englischen Geheimdienst in Erfahrung gebracht, daß nun - nach dem im deutschen Sinne erfolgreichen Polenfeldzug - ein gewaltsamer Umsturz der deutschen Regierung seitens Englands, das Deutschland den Krieg erklärt hatte, geplant gewesen sei. Unter Führung von Alfred Naujocks und Walter Schellenberg erfolgte die Verhaftung der englischen Geheimagenten. Der Venlo-Zwischenfall machte weite Teile des britischen Spionagenetzes in West- und Mitteleuropa nahezu wertlos und führte zum Rücktritt des niederländischen Geheimdienstchefs.




„Ein arabischer Führer“
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Ende Juni 2011 erließ der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag einen internationalen Haftbefehl gegen Gaddafi und seinen Sohn Saif al-Islam sowie gegen den ehemaligen Geheimdienstchef Abdullah al-Sanussi. Ihnen wurden (im Widerstand) „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vorgeworfen, darunter Morde, Folter und Vergewaltigungen. Der Kommissionspräsident der Afrikanischen Union, Jean Ping, forderte jedoch die Regierungen Afrikas dazu auf, diesen Haftbefehl zu ignorieren.

Berichten zufolge (20. Oktober 2011) wollte Gaddafi an Bord eines Fahrzeugkonvois aus seiner Heimatstadt Sirte fliehen. NATO-Kampfbomber griffen den Konvoi gegen 8.30 Uhr an. Die quasi als Luftwaffe der Anti-Regierungs-Kämpfer agierende NATO erklärte, sie habe bei dem Einsatz elf gepanzerte Fahrzeuge getroffen. Ein NATO-Sprecher gab an, es habe keine Informationen darüber gehabt, daß sich Gaddafi in der Fahrzeugkolonne befand. Frankreichs Verteidigungsminister Gérard Longuet sagte, französische Kampfflugzeuge hätten am Morgen einen Konvoi von rund 80 Fahrzeugen „gestoppt“. Erst seine Gegner hätten die Fahrzeuge zerstört und Gaddafi herausgeholt.

Gaddafi war der am längsten regierende Herrscher in Libyen. Mit seinen afrikanischen Bündnisvorstellungen stieß Gaddafi dennoch auf Widerstand. So fand seine beim Afrika-Südamerika-Gipfeltreffen (September 2009) vorgebrachte Idee eines südatlantischen Verteidigungsbündnisses (als Gegenstück zur NATO) keine ausreichende Zustimmung. Auch seine Vorstellung einer arabischen Union wurde im Juni 2010 erneut abgelehnt. Gegenüber Italien und der EU trat Gaddafi immer fordernder auf und betonte seine Rolle als Garant der Eindämmung der illegalen Einwanderung nach Europa, wofür die EU entsprechend bezahlen sollte. Konkret forderte Gaddafi 5 Mrd. Euro dafür, daß er verhindert, daß Europa schwarz wird.

Durch seine konsequenten Reformen war das Land Libyen während seiner Regierungszeit jedoch mit einem Human Development Index von 0,755 im Jahre 2011 laut den Vereinten Nationen zum höchstentwickelten Staat des afrikanischen Kontinents geworden.

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„Ein deutsches Reservat“
Karte von Hanusch Kuffner.jpg Kuffnerkarte mit Adriaenklave.jpg
Eine Hochburg des Panslawismus befand sich im 19. Jahrhundert in Prag, wo seit dem Slawenkongreß von 1848 Pläne zur Zerstörung Österreichs und Deutschlands sowie zur Schaffung des Großslawischen Reiches entwickelt worden waren. Die Krone dieser Pläne entstand im „Hanus-Kuffner-Plan“, der auf einer im Spätherbst 1918 in Prag erschienen Broschüre von Hanusch mit dem Titel „Unser Staat und der Weltfrieden“ basierte. Dieser Plan war während des Ersten Weltkrieges den Alliierten als Vorlage für die Neuordnung Europas zugeleitet und nach dem Krieg bekannt geworden. Gemäß diesem Plan sollten die Flächen der Staaten Deutschösterreich und Ungarn erheblich verringert und dadurch die Nachbarstaaten der slawischen Sprachgruppe vergrößert werden.

Für Deutschland war ein „Deutsches Reservat“ im Gebiet vom Raum Passau bis Leipzig, von dort nach Köln und nach Süden zum Bodensee vorgesehen. In Norddeutschland sollten mehrere Pufferstaaten gebildet werden, wenn auch mit deutschen Bewohnern, jedoch unter nichtdeutscher Oberhoheit. Die Tschechoslowakei sollte fast bis Berlin reichen, ferner sollten Oberösterreich, Passau, Teile der Oberpfalz bis Regensburg und die Grenzgebiete bis Hof (Saale) an sie fallen. Der Nordosten Europas, einschließlich Ostpreußens und Pommerns, bis etwa Stettin (Pommern), sollte ebenfalls Polen oder Kleinrußland einverleibt werden. Auch der Morgenthau-Plan basierte auf dem Hanus-Kuffner-Plan.

Im Jahre 1923 wurde allerdings veröffentlicht, daß der Führer der tschechischen National-Sozialen Partei Vaclav Klofac Autor des Pamphlets gewesen sein soll.

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„Ein abtrünniger Jude“
Wilhelm II. - An mein Volk.jpg Franz Stassen - An das deutsche Volk.jpg
Benjamin Harrison Freedman (1890–1984) war ein einflußreicher jüdischer Bürger Neu Yorks, erfolgreicher Geschäftsmann sowie ein absoluter Kenner der amerikanischen Politik und verschiedener jüdischer Organisationen. Zu seinen persönlichen Freunden zählten Bernard Baruch, Samuel Untermyer, Woodrow Wilson, Franklin Roosevelt, Joseph Kennedy und viele andere einflußreiche Persönlichkeiten jener Zeit.

Ursprünglich in die jüdische Gemeinde Neuyorks eingebunden, überwarf sich Freedman mit der aschkenasischen Mehrheit und warf dieser Mißbrauch des Judentums vor. Er unterstellte einem Großteil der Neuyorker Juden, keine echten Juden zu sein, sondern von den Khasaren abzustammen und behauptete, diese hätten einen „zersetzenden Einfluß“ auf die amerikanische Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg brach Freedman mit dem Judentum und verbrachte den Rest seines Lebens damit, die Amerikaner vor dem übermäßigen Einfluß jüdischer Kreise zu warnen.

Im Jahre 1961 hielt Freedman im Willard Hotel in Washington, D.C. eine Rede über die völkerverachtende, weitgehend im verborgenen konstruierte Neue Weltordnung. Unter anderem sprach er über das ausgeschlagene Friedensangebot der Mittelmächte von 1916, als sich die Entente-Mächte während des Ersten Weltkrieges am Rande einer Niederlage befanden.




„Das Führerhauptquartier in Rastenburg“
Eichenlaubverleihung durch Adolf Hitler im Sommer 1943.png
Wolfsschanze war der Tarn- bzw. Deckname für das militärische Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht und eines der „Führerhauptquartiere“ während des Zweiten Weltkrieges in der Nähe von Rastenburg in Ostpreußen. Den Decknamen gab Adolf Hitler der Anlage selbst, angelehnt an das von ihm verwendete Pseudonym „Wolf“, das er hauptsächlich in seiner privaten Korrespondenz der 1920er Jahre verwendet hatte. Ein weiterer Tarnname des Führerhauptquartiers Ost war „Görlitz“.

Die „Wolfsschanze“ entstand ab 1940 durch die Organisation Todt. Sie wurde in einen dichten Wald gebaut und zusätzlich durch nichtbrennbare Tarnnetze, einen speziellen tarnenden Mörtel und Flakstellungen gegen Flugzeugangriffe geschützt. Insgesamt errichtete man auf dem Gebiet zwischen 1940 und 1944 ca. 100 verschiedene Objekte und Gebäude. Die Baustelle hatte den Tarnnamen „Chemische Werke Askania“. Seit 1941, dem Beginn des Präventivkrieges gegen die Sowjetunion, war die „Wolfsschanze“ der Hauptaufenthaltsort des Führers des Großdeutschen Reiches.

Die Anlage umfaßte insgesamt ca. 40 Wohn-, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude sowie sieben massive und 40 leichte Stahlbetonbunker. Die Decken der Bunker waren sechs bis acht Meter dick. Die Anlage verfügte außerdem über einen Bahnanschluß und besaß zwei Flugplätze. Sie war von einem 50 bis 150 Meter breiten Minengürtel und einem 10 km langen Stacheldrahtzaun umgeben. Es bestand ständige Funk- und Telefonverbindung nach Berlin und zu allen Frontabschnitten.

Der Oberbefehlshaber befand sich im Bunker Nr. 13 der spartanisch ausgelegten Anlage, im streng gesicherten Sperrkreis 1. Dort hielten sich neben den Kommandeuren der Wehrmacht auch hochrangige Vertreter der NSDAP auf. Insgesamt existierten drei Sperrkreise, für die man jeweils Passierscheine benötigte. Im Sperrkreis 2 befanden sich auch die Unterkünfte des Führerbegleitbataillons, die aus Holzbaracken bestanden. Im Führerhauptquartier hielten sich insgesamt weit über 2.100 Offiziere, Soldaten und Zivilpersonen dauerhaft auf.

Wolfsschanze Lageplan.jpg




„Unternehmen Seelöwe“
Das Kampfgeschwader 2 über Frankreich auf dem Feindflug nach England am Adlertag.jpg
Das Unternehmen „Seelöwe“ war der vorbereitete Plan des OKWs, Großbritannien, nach dessen weltkriegsentfachender Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich am 3. September 1939, mit Landungstruppen während des Zweiten Weltkrieges zu erobern.

Nach der britischen Kriegserklärung versuchte Deutschland in der Luftschlacht um England die Vorbereitung einer Invasion, um die englische Bedrohung abwehren zu können. Erklärtes Ziel war vor allem die Vernichtung der Kampfkraft der Royal Air Force. Hitler hoffte jedoch, die Briten doch noch zum Frieden bewegen zu können, ohne die Invasion tatsächlich durchführen zu müssen. Deutsche Friedensangebote wurden jedoch von der britischen Seite unter Churchill wiederholt abgelehnt, da Großbritannien nicht Frieden, sondern die Ausweitung und Eskalation des Krieges beabsichtigte. Höhepunkt der unzähligen, vergeblichen deutschen Friedensbemühungen den Briten gegenüber war der Flug von Führerstellvertreter Rudolf Heß am 10. Mai 1941 nach Schottland, um in direkte Friedensverhandlungen mit der britischen Regierung eintreten zu können. Heß wurde trotz seiner Funktion als Parlamentär völkerrechtswidrig verhaftet.

In den zwei Jahren zwischen dem Münchner Abkommen und der Luftschlacht um England arbeiteten die Briten fieberhaft am Aufbau einer modernen Luftwaffe. Allein in den drei Monaten vor Beginn der Luftschlacht konnten die britischen Fabriken vorrangig um Coventry über 1.400 Jagdflugzeuge fertigstellen. Um dem dringenden Personalbedarf nachzukommen, wurden Piloten aus dem Commonwealth sowie Frankreich, Polen und der Tschecho-Slowakei unter dem Oberbefehl der Royal Air Force eingesetzt.


Plan des Unternehmens „Seelöwe“.png




„Die Regierung Dönitz“
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Die Regierung Dönitz war die letzte geschäftsführende Reichsregierung nach dem Tod des bisherigen Reichskanzlers Adolf Hitler am 30. April 1945. Sie existierte vom 2. Mai bis zu ihrer völkerrechtswidrigen Verhaftung durch britische Soldaten am 23. Mai 1945, wodurch sie handlungsunfähig gemacht wurde. Am 24. Mai 1945 wurde Generaladmiral Walter Warzecha von den Besatzern als kommissarischer Befehlshaber der Kriegsmarine eingesetzt.

Die Regierung um Großadmiral Karl Dönitz folgte dem zurückgetretenen Kabinett Hitler und hatte ihren Sitz in Plön und Eutin, ab dem 3. Mai in Flensburg. Der von Dönitz mit der Regierungsbildung beauftragte Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk bildete das Kabinett Schwerin von Krosigk (Flensburger Kabinett). Nach dem 12. Mai hielten sich die Mitglieder der Regierung im Sonderbereich Mürwik in der Britischen Besatzungszone auf.

Die Geschäftsführende Reichsregierung definierte sich als „unpolitisch“. Für die Alliierten war die Unterzeichnung der Militärischen Kapitulation am 7. Mai 1945 eine wesentliche Funktion der geschäftsführenden Reichsregierung, wobei die Kapitulationsurkunden dann durch den Generaloberst Jodl und Generalfeldmarschall Keitel jeweils handelnd in Vollmacht für und im Namen des Oberkommandos der Wehrmacht unterzeichnet wurden.

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„Sudetendeutsche Passion“
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Am Ende des Zweiten Weltkrieges wählten zahlreiche Sudetendeutsche, deren genaue Anzahl bisher nicht bekannt geworden ist, den Freitod. Zu den örtlichen Vorgängen während der erneuten tschechischen Annektierung der Stadt Brüx im genannten Jahre liegt ein Augenzeugenbericht, namens Sudetendeutsche Passion, des deutschen Arztes Dr. Karl Grimm vor.

In der Nacht vom 6. Bis 7. Mai 1945 kamen die letzten deutschen Truppen auf dem Rückzug durch Brüx. In derselben Nacht wurden Teile der deutschen Bevölkerung der Stadt mit Autobussen und Lastautos abtransportiert, welche sich nach dem öffentlichen Aufruf der nationalsozialistischen Partei und der ausdrücklichen Warnung vor den russischen und tschechischen Greueln zur Flucht entschlossen. Am Nachmittag des 7. Mai rückten die ersten russischen Truppen in Brüx ein und wurden auf dem ersten Platz (Brüx hatte drei hintereinanderliegende Plätze) vor dem Rathaus von dem tschechischen Narodní výbor (Nationalausschuß) feierlich empfangen, welcher sich inzwischen aus Vertretern der vier tschechischen Parteien konstituiert hatte, der russische Kommandant und der tschechische Vorsitzende umarmten und küßten sich nach slawischer Sitte.

Mit dem ersten Tag der Besetzung durch die Rote Armee begann eine Welle von Plünderungen und Vergewaltigungen und in ihrem Gefolge die Selbstmordepidemie. Betrunkene Soldaten und Zivilisten drangen in die deutschen Wohnungen ein, brachen Türen auf, zertrümmerten Möbel, vergewaltigten Frauen, raubten und schossen. Die Deutschen hofften zuerst auf den Abzug der russischen Truppen, aber nach den Kampftruppen kamen die Besatzungstruppen; die russischen Kampftruppen kündigten selbst an, daß sie der Bevölkerung nichts tun, sondern daß die Besatzungstruppen es nachholen würden. Dazu kamen mehrere Tausend Ostarbeiter, welche in dem Hydrierwerk Maltheuern gearbeitet hatten, von den Russen bei ihrem Einmarsch befreit und mit der ausdrücklichen Weisung zur Plünderung auf die Stadt losgelassen wurden. In den Außenbezirken der Stadt nahmen die Plünderungen und Vergewaltigungen kein Ende, die Frauen kamen keine Nacht zur Ruhe, sie flohen auf die Dachböden und verbrachten ihre Nächte, wie Vögel in den Dachbalken sitzend. Die freiwillige tschechische Miliz war diesem Treiben gegenübermachtlos, obwohl sie zuerst Widerstand versucht hatte. Damals hofften die verzweifelten Deutschen auf die Machtsübernahme und Schutz durch die Tschechen. Aber nachdem die russischen Truppen zum größten Teil abgezogen waren und reguläres tschechisches Militär und Staatspolizei aus Prag die Macht in der Stadt übernommen hatten, erwies sich der tschechische Terror schlimmer als der russische, und es kam nicht selten vor, daß Deutsche von Russen gegen den Terror der Tschechen in Schutz genommen wurden. Anfang Juni führte das tschechische Militär die große Terroraktion durch, wobei der größte Teil der deutschen Männer und ein Teil der Frauen aus den Wohnungen verhaftet, wie Vieh zusammengetrieben und in Straflager gesperrt wurde. In den Monaten Juli und August führten der Narodní výbor, Militär und Polizei gemeinsam die Evakuierungsaktion durch, wobei die deutschen Bewohner ganzer Straßenzüge und Stadtviertel aus den Wohnungen getrieben, in Lager gesperrt und über die Grenze abgeschoben wurden. Während dieser Terror- und Evakuierungsaktionen erreichte die Selbstmordepidemie in den Reihen- und Massenselbstmorden ihren Höhepunkt.




„Frau Florentine Rost van Tonningen-Heubel“
Florentine Rost van Tonningen.jpg Der Grabstein der Witwe Rost von Tonningen auf dem Friedhof "Heideruhe" in Rheden (Niederlande).jpg

Florentine Heubel wurde in Amsterdam als jüngstes Kind einer angesehenen Familie geboren. Der Vater, Gustav Adolph Heubel, wohnte bis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr in Goslar, er wurde während des Ersten Weltkrieges ins deutsche Heer einberufen. Die Mutter entstammte der Bankiersfamilie Kol aus Utrecht. Ihre Kindheit verbrachte Florentine mit ihren beiden älteren Brüdern, Dolf und Willem, und ihrer älteren Schwester Annie in Hilversum. Wegen ihrer Ähnlichkeit wurde sie gelegentlich mit der Prinzessin und späteren Königin Juliana verwechselt, die sie auch persönlich kannte.

Die Kinder wurden naturnah erzogen. Der Vater Gustav Adolph nahm sie mit sich, wenn er einen Ausflug in die Berge zum Wandern machte, erklärte ihnen, wie man sich witterungsbedingt kleidet. Er wies sie auf die Wolken hin und erzählte, wie man anhand dieser Wolken benannte Verhältnisse bereits vorhersagen kann. Während der Wanderungen wurden sie dann über Hermann Löns und die Kursivschrift unterrichtet. Zu Hause, am Bussumergrintweg (dt: Bussumer Kiesweg) Nr. 5 in Hilversum, züchtete der Vater Raupen und Schmetterlinge. In der Freizeit suchte er mit seiner jüngsten Tochter auf Weidenblättern in der Umgebung Raupen der Pfeilschwanzschmetterlinge, wie diese im Niederländischen heißen (dt: Ligusterschwärmer und Abendpfauenaugen). Er nahm sie mit, um sie in den eigenen Hintergarten an Pflanzen anzuhängen, damit er zusammen mit Florentine nach einiger Zeit den Flug der jungen Schmetterlinge beobachten konnte. Zudem wurde die junge Florentine von ihrem Vater auf Spaziergänge mit in den Wald genommen. Dort lernte sie eßbare Pilze zu sammeln. Immer wieder wies Gustav Adolph seine Kinder auf die deutsch-niederländische Einheit hin. Wenn es einen niederländischen Feiertag gab und die rot-weiß-blaue Fahne sollte gehißt werden, bestand er darauf, daß zudem die schwarz-weiß-rote flattern sollte. Die Mutter hatte im Hintergarten einige Kästen zur Bienenzucht. Gemeinsam mit ihrem Bruder Wim hatte Florentine einige Tauben. Ihr Bruder Dolf, der in Wageningen seine Studien im Rahmen landwirtschaftlicher Tätigkeit zu absolvieren versuchte, half ihr mit dem Versorgen und Züchten ihrer Kaninchen. Schon früh wurde das junge Mädchen so mit dem Währen des Fortbestandes rassischer Merkmale (Mendelsche Regeln) bekanntgemacht.




„Die Festung Breslau 1945“
Deutsche Grenadiere in der Festung Breslau, Vater und Sohn in ihrer Stellung am Rande der Stadt, Ende Februar 1945.jpg

Die Festung Breslau war der Versuch der deutschen Wehrmacht, eine Verteidigungslinie an der Oder aufzubauen, die Einschließung des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Breslau zu verhindern und die deutsche Stadt zu verteidigen. Diese Aktivitäten begannen am 23. Januar 1945, als die Rote Armee Brückenköpfe bei Oppeln – südlich von Breslau – und bei Ohlau – nördlich von Breslau – schuf. Die eigentliche Schlacht um die Stadt begann am 15. Februar mit der Einschließung und endete am 6. Mai 1945 mit der Kapitulation gegenüber der 6. sowjetischen Armee.

Die Schlacht um Breslau wurde zwischen der deutschen Heeresgruppe Mitte unter Ferdinand Schörner und der 1. Ukrainischen Front von Iwan Konew ausgetragen. Dabei standen sich die deutsche 17. Armee (unter der Führung von Friedrich Schulz und später Wilhelm Hasse) und die sowjetische 3. Garde-Panzerarmee (Pawel Rybalko) und die sowjetische 6. Armee (Wladimir Glusdowski) gegenüber. In der Stadt Breslau wurde nur ein Teil der 269. Infanterie-Division eingeschlossen, die nicht mehr Divisions-, sondern nur noch Kampfgruppenstärke hatte.

Die Festung Breslau hatte eine kampfstarke Verteidigung von mindestens 45.000 Mann. Diese unterteilten sich in die weniger kampfstarken Soldaten des Volkssturms, in Spezialisten der Rüstungsbetriebe und andere Wehrfähige der nationalsozialistischen Staatsorganisationen. Zu den kampfstärkeren Einheiten zählten die der Wehrmacht (zu großen Teilen Fronturlauber und Soldaten der Ersatzkompanien) und die der Waffen-SS.

Befehlsgewalt in der Festung Breslau hatte der Generalmajor von Ahlfen (3. November 1944 bis 7. März 1945) und bis zur Kapitulation am 6. Mai der General der Infanterie Hermann Niehoff. Der politisch Verantwortliche der Festung war Gauleiter Karl Hanke, der einen hohen Machtstatus hatte und politischer Befehlshaber über die in Breslau stationierten Truppen des Volkssturms war, deren militärischer Führer jedoch SA-Obergruppenführer Otto Herzog war.

Junkerstraße breslau.jpg




„Wolfskinder in Ostpreußen 1945“
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Als Wolfskinder werden die deutschen Kinder bezeichnet, deren Eltern im Zweiten Weltkrieg ermordet oder als Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter nach Osten verschleppt wurden und die bis weit nach Kriegsende vorrangig in Ostdeutschland durch die Wälder irrten und bettelten. Viele von ihnen gerieten nach der völkerrechtswidrigen Annexion Ostpreußens zwischen die Demarkationslinien des litauisch, sowjetisch und polnisch besetzten Gebietes von Ostpreußen. Schätzungen sprechen von bis zu 10.000 Kindern, denen es gelang, auf der Flucht vor den Polen und Sowjet-Bolschewisten nördlich des Memellandes nach Litauen zu gelangen. Diese wurden dort, Augenzeugenberichten zufolge, zumeist gut aufgenommen und immerhin mit dem Notwendigsten versorgt. Litauern war es verboten, sogenannte „Faschistenkinder" aufzunehmen. Wenn sie dies dennoch taten, liefen sie Gefahr, schwer bestraft zu werden. Deshalb verboten sie den Kindern, insofern diese sprechen konnten, Deutsch zu reden. Viele von ihnen blieben dort, während die Kinder aus dem polnisch und sowjetisch annektierten Gebiet – sofern sie überlebten – in die Sowjetische Besatzungszone deportiert wurden.

Deutsche Waisenkinder, die man 1947 und 1948 aus Rest-Deutschland vorrangig aus der englischen Besatzungszone zurück ins nun russisch annektierte Königsberger Gebiet gebracht hatte, bekamen russische Namen und wurden im Sowjetgeist erzogen. Mit der Zeit verlernten die Kinder ihre Muttersprache und vergaßen alles, was ihr früheres deutsches Leben betraf.

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