Bismarck, Otto von

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Otto von Bismarck („des Reiches starker Waffenschmied“ und „Schützer des großdeutschen Gedankens“), ab 1865 Graf, ab 1871 Fürst von Bismarck, ab 1890 Herzog zu Lauenburg

Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen (Lebensrune.png 1. April 1815 in Schönhausen, Preußische Provinz Sachsen; Todesrune.png 30. Juli 1898 in Friedrichsruh bei Hamburg), auch der Eiserne Kanzler genannt, war ein deutscher Corpsstudent, Offizier, Heerführer, Generaloberst mit dem Rang als Generalfeldmarschall sowie Politiker und ist ein Genosse Walhallas sowie glorreiche Zentralfigur der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert.

Otto von Bismarck
Otto von Bismarck.jpg

Bedeutung

Geburtshaus
Bismarck als Knabe

Bismarck gilt allgemein als der Gründervater des 1871 wiedererrichteten deutschen Nationalstaates Deutsches Reich. Bismarck war zugleich auch bis 1890 dessen erster Reichskanzler. Zuvor war er Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie Ministerpräsident und Außenminister von Preußen gewesen. Otto von Bismarck war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, das man auch als das „europäische Jahrhundert“ bezeichnet.

Nach der Gründung des Reiches 1871 infolge des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 war mit Deutschland ein neuer gewichtiger Machtfaktor in Europa entstanden. Bismarck war zeit seines Lebens ein erbitterter Gegner des Parlamentarismus. Die Farben Schwarz-Rot-Gold, heute Fahne des BRD-Regimes, verachtete er. Bürgerliche und egalitäre Demokratievorstellungen lehnte Bismarck ab.

Auch für die Juden bzw. deren zersetzendes Wirken im allgemeinen hatte der Eiserne Kanzler wenig Sympathie; den Polen stand Bismarck ablehnend gegenüber. Ebenso waren alle Bürokraten für Bismarck ein rotes Tuch, und zu keinem Zeitpunkt war er bereit, der sozialdemokratischen sowie präkommunistischen Agitation seiner Tage eine Möglichkeit zu lassen, die Geschicke des Landes mitzubestimmen.

Leben

Taufkirche

Vom Studenten zum Gutsherren

Jugendbildnis
Portrait Otto von Bismarcks als Corpsstudent in Göttingen 1832/33 in abgewandelter Deutscher Nationaltracht (die Altdeutsche Tracht galt seit 1819 als verboten) gezeichnet von Gustav Scharlach (1811–1881), Geheimer Regierungsrat und Amtshauptmann in Hannoversch Münden

Bismarck wurde am 1. April 1815 auf dem väterlichen Gut Schönhausen in der Altmark geboren. Seinen ruhigen und naturverbundenen Vater Karl Wilhelm Friedrich hat er bis zu dessen Tod sehr geliebt, derweil er seine ehrgeizige und strenge, aber auch hochgebildete und kluge Mutter nach eigenem Bekunden abgelehnt hat.

Im Alter von sechs Jahren begann Bismarcks schulische Ausbildung 1821 auf Wunsch der Mutter in der preußischen Hauptstadt Berlin in der Plamannschen Erziehungsanstalt. Ab 1827 wechselte Bismarck auf das Berliner Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, ab 1830 besuchte er bis zum Abitur 1832 das humanistische Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster. Ab dem Sommersemester 1832 studierte Bismarck zunächst in Göttingen, dann in Berlin Rechtswissenschaft.

Bismarck stand den Nachwirkungen der Julirevolution von 1830 und den damals in der Opposition befindlichen Burschenschaft ablehnend gegenüber. Er war überzeugter Corpsstudent der Landmannschaft Corps Hannovera Göttingen, einer schlagenden Studentenverbindung. Der Korporierte ging selten zu Vorlesungen in der Berliner Universität. Sein Examenswissen ließ er sich schließlich vom Repetitor einpauken. 1835 legte Bismarck sein erstes juristisches Examen ab, dem ab 1836 eine wenig erfolgreiche Referendarzeit folgte. 1839 übernahm Bismarck nach dem Tod seiner Mutter die Verwaltung einiger elterlicher Güter und war mit 24 Jahren sein eigener Herr.

Der Beginn seines Kampfes

Bundestagsgesandter
„Nicht durch Reden werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen!“
Profil

1847 begann Bismarck in der deutschen Geschichte eine fast beispiellose politische Karriere. Der König von Preußen Friedrich Wilhelm IV. hatte den sogenannten „Vereinigten Landtag“ einberufen. Der junge Gutsherr Otto von Bismarck-Schönhausen war für einen erkrankten Standesgenossen in den Landtag eingezogen und hielt am 17. Mai 1847 eine erste längere Rede. Sie rief bei vielen Abgeordneten einen Sturm der Entrüstung hervor. Bismarck wies die Forderungen, die die liberalen Parlamentarier an den König gestellt hatten, schroff zurück und hielt ihnen eine geschichtliche Lehrstunde. Ein solches Verhalten von einen noch so jungen Mann waren die Herren im Parlament nicht gewohnt. Fast schon über Nacht wurde der Name des Gutsherren im ganzen Land Preußen bekannt.

1848 – die Revolution, die keine war

Mit Hut und Stock

Nur zehn Monate später brach in Preußen und diversen anderen deutschen Staaten die Revolution 1848 aus. Die Motive der Aufständischen sahen auf den ersten Blick durchaus ehrenhaft aus: Sie wollten die deutsche Kleinstaaterei durchbrechen und die deutschen Fürsten und Könige, nicht selten auch mit weniger friedlichen Mitteln, dazu bewegen, ein einheitliches Reich aller Deutschen zu errichten. Bei näherer Betrachtung erwiesen sich die Revolutionäre allerdings als demokratische Phantasten, die ernsthaft beabsichtigten, über ein gewähltes Parlament ohne hinreichende Machtmittel die bisherigen deutschen Strukturen durch neue zu ersetzen; ihr Zeichen war die Fahne Schwarz-Rot-Gold. So wie kaum ein anderer Zeitgenosse war Bismarck entschlossen, sich diesem Ansinnen, auch gewaltsam, entgegenzustellen. Als im März 1848 auch in Schönhausen Demokraten versuchten, eine Revolutionsfahne zu hissen und die Macht an sich zu reißen, stellte sich Bismarck mit seinen bewaffneten Bauern gegen diese Leute und drohte offen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Seine Position war klar: einerseits Befürwortung einer deutschen Einigung, andererseits Ablehnung einer schwächlichen demokratischen Republik.

Die Revolution zerbrach schon wenig später an der inneren Zerrissenheit ihrer Triebkräfte, an der mangelnden Entschlußkraft ihrer Führer und nicht zuletzt an ihrer ungenügenden Akzeptanz im Volk. Bismarck sagte später, mit Mehrheitsbeschlüssen lasse sich eben kein Reich aufbauen; das sei der Fehler von 1848 gewesen. Zwar hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Truppen nach Baden, Dresden und in die bayrische Pfalz geschickt, um dort mitzuhelfen, die lokalen Aufstände niederzuwerfen, doch zugleich setzte er auch alles daran, eine Union der deutschen Staaten als Vorstufe zum einheitlichen Reich aller Deutschen zu schaffen. Bismarck hielt ihn, nach dessen Auftritten, für einen gefährlichen Hitzkopf, dessen Radikalität stets weit übers Ziel hinausschoß. Doch trotzdem setzte er Vertrauen in den jungen Mann und förderte seine Karriere nach Kräften. Er schickte ihn als Gesandten zum Frankfurter Bundestag, wo Bismarck Zeit und Gelegenheit erhielt, die Kräftverhältnisse im zersplitterten Deutschland eingehend zu studieren.

Bismarck als Gesandter im Russischen Kaiserreich

1857 übernahm Wilhelm I. die Regierungsgeschäfte von seinem Bruder Friedrich Wilhelm IV. Ein Jahr später wurde er Regent und schließlich 1861 König von Preußen. Fleiß, gesunden Menschenverstand, Härte gegen sich selbst, völlige Anspruchslosigkeit und Liebe zur Heimat zeichneten den Monarchen aus. Zunächst schickte er Bismarck nach St. Petersburg, um dort am Kaiserhof die Interessen Preußens zu vertreten. Bismarck hatte nun die Möglichkeit, seine diplomatischen Fähigkeiten auch auf internationalem Gebiet auszubauen.

Die Zeit im Russischen Kaiserreich hatte der preußische Diplomat intensiv genutzt und sie hat ihn sicher auch geprägt. Ein festes Bündnis zwischen Deutschen und Russen galt für Bismarck fortan als lebenswichtig für die Zukunft des deutschen Landes. Dabei war es wohl nicht nur die Liebe zu den Menschen Rußlands, die ihn beeinflußte. Vor allem lernte er in seiner Zeit in St. Petersburg, die riesigen Kräfte dieses Landes zu respektieren. Die Möglichkeit zur späteren Reichsgründung 1871 schuf nicht zuletzt auch die Krimkriegssituation.

In seinen Lebenserinnerungen beschrieb Bismarck die große Abneigung, die sich mittlerweile in Rußland gegenüber dem Kaisertum Österreich entwickelt hatte und von der er später hinsichtlich des Deutschen Dualismus noch profitieren sollte. 1862 spitzte sich in Berlin eine Krise zwischen dem Parlament und dem König stetig weiter zu. Bismarck wurde aus Rußland abberufen und in die Hauptstadt Preußens zurückbeordert. Man deutete ihm an, seine Ernennung zum Ministerpräsidenten stehe womöglich bevor, er sollte den Streit zugunsten des Königs Wilhelm I. entscheiden. Aber dann wurde er „nur“ zum Gesandten in Paris ernannt und dorthin entlassen.

Mit Bismarck aus der Staatskrise

Arbeitszimmer

Am 23. September 1862 ernannte Wilhelm I., König von Preußen, Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten. Erst in höchster Not konnte sich der Monarch entschließen, Bismarck ins höchste Staatsamt zu berufen. Der Streit mit dem Parlament war zu diesem Zeitpunkt bereits derart eskaliert, daß Wilhelm I. daran dachte abzudanken. Niemand konnte ernsthaft hoffen, daß der neue Ministerpräsident sich gegen das Parlament durchsetzen würde. In der Auseinandersetzung mit den Parlamentariern setzte der frischgebackene Ministerpräsident Preußens von Anfang an auf eine harte Konfrontationspolitik. Er zeigte nicht die geringste Neigung, sich mit den Herren Abgeordneten um einen Kompromiß zu bemühen, sondern regierte fortan mit Vertragsbeschlüssen, Auflösungsbescheiden und sogar Drohungen mehr gegen das, als mit dem Parlament. Damit zog er sich zwar den Haß der Parteien zu, befreite aber mit seinem politischen Handeln auch den Staat Preußen aus einer tiefen Krise.

Die Härte des preußischen Ministerpräsidenten sollte wenige Jahre später ihre erste große außenpolitische Prüfung erfahren. Die Dänen machten sich daran, Schleswig und Holstein durch Geistliche, Lehrer und Beamte für ihren Staat zu gewinnen. 1863 hatten sie sich in einem beispiellosen Gewaltakt Schleswig einverleibt und ließen nun nichts unversucht, diese Teile Deutschlands ganz und gar zu „dänisieren“. Preußen und Österreich gingen 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg gemeinsam militärisch gegen die Dänen vor und siegten.

Im Frieden von Wien mußte Dänemark „auf ewig“ auf die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichten. Die gemeinsame Führung der zurückgewonnenen Gebiete führte zu Spannungen zwischen Preußen und Österreich. Es kündigte sich eine Auseinandersetzung an. Daß Österreich ein Bestandteil Deutschlands wie etwa Bayern, Sachsen oder Preußen war, stand für jeden außer Frage. Auch Bismarck sah Österreich zu keinem Zeitpunkt als „Ausland“. Jedoch bestand für ihn kein Zweifel daran, daß die staatliche Einheit Deutschlands im 19. Jahrhundert nur ohne Einschluß Österreichs zu erreichen sei (→Kleindeutsche Lösung/Großdeutsche Lösung). Er verachtete die Politik des österreichischen Fürstenhauses Habsburg und sah keinen Weg, den Vielvölkerstaat in das künftige Deutschland zu integrieren.

Der Weg zum Reich

„Ein Appell an die Furcht findet in deutschen Herzen niemals ein Echo!“
Bei Sedan: Begegnungshaus mit Napoleon III.

Im Jahre 1866 begann der deutsche Bruderkrieg zwischen Preußen und Österreich. Die Preußen schlugen die Österreicher vernichtend in der Schlacht bei Königgrätz in Böhmen und besiegten auch deren Verbündete in Nord- und Süddeutschland. Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main wurden Preußen zugeschlagen. Geschont wurde vor allem Österreich und der folgende Friedensschluß zwischen den beiden großen deutschen Mächten war maßvoll. Bismarck verzichtete auch auf jede Demütigung und Kränkung der Österreicher. Der Ministerpräsident, der über diese Frage sogar eine ernsthafte Auseinandersetzung mit seinem König nicht scheute und seinen Rücktritt androhte, versuchte alles, um Österreich die Niederlage so erträglich wie möglich zu machen. Damit erhielt er Österreich als möglichen Partner für künftige Kriege mit fremden Mächten und legte den Grundstein für einen zukünftigen Weg des Landes zurück in den Verbund der deutschen Länder. Diese Episode zeigt beispielhaft, daß Otto von Bismarck auch im Triumph stets einen klaren Kopf behielt und politisch immer in langen Zeitabläufen dachte.

Die Jahre von 1862 bis 1870 stellen sich aus heutiger Sicht als Vorspiel zur Einheit der Deutschen in einem gemeinsamen Staatsverband dar. Bismarck war es gelungen, den norddeutschen Raum zu einigen und einen großen Teil der süddeutschen Staaten fest an Preußen zu binden. Damit war der Weg zur Schaffung des Reiches frei. Der Preis aber war hoch: Österreich war, jedenfalls fürs erste, von der Entwicklung ausgeschlossen.

Deutsch-Französischer Krieg

1870 spitzten sich die Konflikte zwischen Preußen und Frankreich immer weiter zu. Der französische Kaiser Napoleon III. hatte schon 1866 versucht, sich massiv in innerdeutsche Angelegenheiten (den Friedensschluß zwischen Preußen und Österreich) einzumischen und Forderungen an die deutschen Staaten gestellt. Jetzt richtete er erneut Forderungen an Preußen. Diesmal wurden Napoleons „Wünsche“ jedoch öffentlich und in harter Form zurückgewiesen. Darauf erklärte Frankreich am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg und überfiel Deutschland. In den Kämpfen der Jahre 1870/71 mit Frankreich stellten sich alle deutschen Staaten (mit Ausnahmen Österreichs) auf die Seite Preußens. Auch viele österreichische Freiwillige unterstützten die Truppen aus den deutschen Ländern, auch wenn sich ihr Staat nicht offen am Krieg beteiligte. Anfang 1871 stand Frankreich am Rand der Niederlage. Napoleon III. war von den Deutschen gefangengenommen und im eigenen Land für abgesetzt erklärt worden.

Als Republik setzte Frankreich den schon aussichtslos gewordenen Krieg mit den deutschen Ländern fort. Noch während die Kampfhandlungen nicht beendet waren, nutzten die Deutschen die Gunst der Stunde, welche die Geschichte der Welt nachhaltig beeinflussen sollte: Es kam zur Reichsgründung von 1871. Am 18. Januar 1871 fand im Spiegelsaal von Schloß Versailles die Kaiserproklamation statt. König Wilhelm I. von Preußen erklärte sich bereit, die Kaiserkrone anzunehmen. Nun verlas Bismarck die Botschaft an das Volk von der Erneuerung des deutschen Reiches. Damit war Deutschlands staatliche Einheit hergestellt. Nachdem Frankreich am 28. Januar sich hatte ergeben müssen, kamen auch das von Frankreich annektierte Lothringen und das Elsaß wieder zurück zu Deutschland.

Militärische Laufbahn (Chronologie)

  • 25.3.1838 Einjährig-Freiwilliger im Gardejäger-Bataillon
  • Oktober 1838 zur 2. Jägerabteilung versetzt
  • 28.3.1839 zur Reserve entlassen
  • 12.8.1841 Sekondleutnant der Landwehrinfanterie
  • 14.8.1842 von der Infanterie zur Kavallerie versetzt
  • 13.4.1850 zur Kavallerie des I. Bataillons/Landwehr-Regiment Nr. 26
  • 29.4.1852 zum 7. schweren Landwehr-Reiterregiment versetzt
  • 18.11.1854 zum Premierleutnant befördert
  • 28.10.1859 den Charakter als Rittmeister
  • 18.10.1861 den Charakter als Major verliehen
  • 20.9.1866 unter Beförderung zum Generalmajor zum Chef des 7. schweren Landwehr-Reiterregiments ernannt
  • 18.10.1868 zum Chef des 1. Magdeburgischen Landwehr-Regiments Nr. 26 ernannt und à la suite des Magdeburgischen Kürassier-Regiments Nr. 7 gestellt
  • 18.1.1871 zum Generalleutnant befördert
  • 1.9.1873 die Auszeichnung verliehen, daß das Fort Nr. 6. von Straßburg den Namen „Fort Bismarck“ erhält
  • 22.3.1876 zum General der Kavallerie befördert
  • 16.8.1888 infolge veränderter Landwehreinteilung das Verhältnis als Chef des Landwehr-Regiments Nr. 26 gelöst und fortan à la suite des 2. Garde-Landwehrregiments zu führen
  • 20.3.1890 zum Generalobersten der Kavallerie mit dem Range eines Generalfeldmarschalls befördert
  • 26.1.1894 unter Belassung à la suite des 2. Garde-Landwehrregiments zum Chef des Kürassier-Regiments „von Seydlitz“ (Magdeburgisches) Nr. 7 ernannt

Familie

Vermählt war von Bismarck seit dem 28. Juli 1847 mit Johanna Friederike Charlotte Dorothea Eleonore von Puttkamer (Lebensrune.png 11. April 1824; Todesrune.png 27. November 1894 in Varzin). Aus dieser Ehe entsprossen drei Kinder:

Familienwappen

Das Wappen des Fürsten: Im blauen Schild ein goldenes, mit drei silbernen Eichenblättern in den Winkeln bestecktes Kleeblatt, bei der Erhebung in den Grafenstand 1865 vermehrt durch zwei Schildhalter, den preußischen und den brandenburgischen Adler, und das Spruchband mit dem Wahlspruch „In trinitate robur“, bei der Erhebung in den Fürstenstand 1871 durch neue Ehrenstücke (beim preußischen Adler die Standarte mit dem Wappen von Lothringen, beim brandenburgischen die Standarte mit dem Wappen von Elsaß).

Reichskanzler

Heerführer und Generalmajor Otto von Bismarck bei Sedan, 1870. 1871 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant und 1876 zum General der Kavallerie. 1890 erfolgte anläßlich seines Rücktritts die Ernennung zum Generaloberst der Kavallerie mit dem Rang als GFM à la suite der Preußischen Armee.
Zitat der Woche
Mit Wilhelm II. 1888

Die Jahre von 1871 bis 1890 nutzte Bismarck als erster Kanzler des neuen Reiches, um den Wohlstand seiner Bürger zu heben und das Land im Inneren und Äußeren stark und stabil zu machen.

Außenpolitik

Außenpolitisch setzte Bismarck auf eine umfangreiche Bündnispolitik mit anderen Staaten, die den Frieden und die Sicherheit in Europa bewahren sollte. Dadurch konnte der französische Imperialismus eingedämmt werden und die Sicherung vor einem Angriff durch Frankreich gewährleistet werden. Außerdem sollte damit die Einkreisung Deutschlands verhindert werden, die dann im Ersten und Zweiten Weltkrieg tatsächlich stattfand.

Seine Vorstellungen darüber, wie das gelingen sollte, legte Bismarck im Kissinger Diktat schriftlich nieder. 1879 schloß er den Zweibund mit Österreich-Ungarn. Er versuchte, das Deutsche Reich mit Rußland und Österreich gleichzeitig zu verbünden. Durch die Gegensätze zwischen diesen beiden Großmächten z. B. auf dem Balkan gestaltete sich dies jedoch immer schwierigier. Der Dreikaiserbund wurde schließlich 1887 nicht mehr verlängert. Im selben Jahr gelang es Bismarck, das Reich nur noch durch den geheimen Rückversicherungsvertrag, hinter dem Rücken Österreichs, mit Rußland zu verbünden. Dieser wurde schließlich unter seinem Nachfolger, mit Zustimmung des Kaisers, nicht mehr verlängert.

Bismarck stellte sich gegen eine Ausweitung des Reichsgebietes und war nicht – im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten – an Kolonien interessiert. Die Kolonialpolitik des Deutschen Reiches änderte sich nach der Absetzung Bismarcks. Bereits vorher erwarb Bismarck allerdings, im Gegensatz zu seinen früheren Grundsätzen, ab 1884 den Großteil der deutschen Kolonien. Er äußerte darüber, daß Deutschland damit den anderen Großmächten „neue Garantien“ in die Hand geben würde, da es gar nicht in der Lage sei, diese Kolonien wirksam militärisch zu verteidigen. Daß dies tatsächlich nicht möglich war, stellte sich ab 1914, mit der Ausnahme von Deutsch-Ostafrika, heraus.

Bismarck wird heute vorgeworfen, daß er auf der Kongo-Konferenz, die 1884 – wie auch schon der Berliner Kongreß 1878 – unter seinem Vorsitz stattfand und die mit der Kongoakte endete, maßgeblich an der Aufteilung Afrikas beteiligt gewesen sei. Tatsächlich wurde der größte Teil des afrikanischen Kontinents danach aber englisch bzw. französisch, und nicht etwa deutsch. Auf dem Berliner Kongreß entsprach Bismarck ganz den Wünschen von Adolphe Cremieux und half dabei – zusammen mit fast allen anderen Großmächten –, Rumänien die Judenemanzipation aufzuzwingen. Rußland stand dabei im Abseits und weigerte sich, sich dem anzuschließen.

Bismarck führte nicht nur drei Kriege, sondern verhinderte auch zwei: einen englisch-russischen, der sich aus dem russisch-türkischen Krieg von 1877 hätte entwickeln können und einen russisch-österreichischen, der zur Aufteilung Österreichs zwischen Deutschland und Rußland hätte führen können. Johannes Barnick warf Bismarck später vor, dadurch eine „Schuld am Frieden“ auf sich geladen zu haben.

Wahrscheinlich verlängerte Bismarck das Leben des Osmanischen Reiches und Österreich-Ungarns deshalb, weil er das Fortbestehen beider Mächte für die Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Balkan und im Nahen Osten für notwendig erachtete. Allerdings schöpfte er dadurch die Möglichkeiten, die sich aus der Krimkriegssituation für Preußen bzw. Deutschland ergaben, nicht vollständig aus. Er hätte als Preis für seine Zustimmung zur weiteren Gebietsausdehnung Rußlands durch die Angliederung Galiziens, der Einverleibung von Konstantinopel, Damaskus und Jerusalem – dies war seit Katharina der Großen Ziel der russischen Politik gewesen – den Anschluß Deutsch-Österreichs, der Schweiz, Liechtensteins, Luxemburgs, Belgiens, der Niederlande und Dänemarks an das Deutsche Reich fordern können.

Schließlich kann man ihm sogar vorwerfen, daß er eine neue Krimkriegssituation schuf. Dieses Mal hegte Rußland aber nicht nur Unmut gegenüber Österreich, sondern auch gegenüber Preußen-Deutschland. 1879 entschloß er sich dazu, den Zweibund mit Österreich und nicht mit Rußland abzuschließen. Das Verhältnis zu Rußland schätzte Bismarck wie folgt ein:

„1813 hat uns Rußland geholfen, aber in seinem Interesse. 1815 war die russische Politik im allgemeinen schädlich für uns: sie hintertrieb eine bessere Gestaltung Deutschlands, die nicht zu den Plänen paßte, nach denen Kaiser Alexander die Welt ordnen wollte, und dann wurden unsere Entschädigungsansprüche von den Russen nur lau unterstützt. Zuletzt war ihr Gewinn größer als der unsere, und wir hatten doch mehr eingesetzt, geopfert und geleistet. 1828, da wissen Sie, daß wir ihnen während des Türkenkrieges gute Dienste geleistet haben, Müfflings Sendung z. B., die ihnen aus einer großen Verlegenheit half. 1830 wollten sie uns in Gemeinschaft mit Frankreich anfallen, dem sie das linke Rheinufer verschaffen wollten, und die Sache kam nur nicht zustande, weil die Julirevolution ausbrach. Kurz vor der Februarrevolution war ein ähnlicher Plan in der Entwicklung. 1847 schlugen wir auch im russischen Interesse den Aufstand im Polnischen nieder. Während des ersten Krieges mit Dänemark traten sie uns in den Weg. Was dann 1850 in Warschau geschah, als die Union ins Auge gefaßt war, wissen Sie ja. Den Gang nach Ölmütz verdanken wir zum großen Teil dem Kaiser Nikolaus. 1854 während des Krimkrieges, beobachteten wir, die kurz vorher schlecht Behandelten, Neutralität, während das gut behandelte Österreich sich den Westmächten anschloß, und 1863, wo in Polen die große Insurrektion ausbrach, und Österreich sie mit den Westmächten durch Noten unterstützte, stellten wir uns auf die russische Seite, und die diplomatische Intervention mißlang. 1866 und 1870 hat uns Rußland nicht angegriffen, im Gegenteil. Aber das war doch auch im russischen Interesse. Preußen war 1866 der Exekutor des russischen Zorns auf Österreich und 1870 war’s auch nur gesunde Politik, wenn sie für uns waren; denn es war auch für die Russen nicht wünschenswert, daß Österreich sich am Kriege gegen uns beteiligte, und daß ein siegreiches österreichisch-französisches Heer sich den Grenzen Polens näherte, das von Paris her traditionell, von Wien aus wenigstens in den letzten Jahren auf Kosten Rußlands unterstützt worden war. Und wenn wir ihnen dennoch Dank schuldeten, so haben wir ihn 1870 abgetragen, in London. Wir haben ihnen die Freiheit des Schwarzen Meeres verschafft, ohne uns hätten sie das von Frankreich und England nicht erlangt.“[1]

Er unternahm keinen Versuch, doch noch ein Großdeutsches Reich, unter Ausschluß der nichtdeutschen Gebiete des Habsburgerreiches, zu begründen und den Nachteil, daß Deutschland im Vergleich z. B. zu Frankreich kein ausgedehntes Küstengebiet besaß, weil es an kleine neutrale deutsche bzw. germanische Länder angrenzte, die teilweise zum alten Deutschen Reich gehörten, zu verbessern. Weil das von ihm geschaffene Reich ein Fürstenbund war, wäre es durchaus möglich gewesen, diese angrenzenden Königreiche (wieder) in diesen Fürstenbund aufzunehmen.

Weitergehende Vorstellungen zur Lösung des Problems, daß das von ihm begründete Deutsche Reich keine wirklich unabhängige Großmacht war, weil es ausgehungert und dadurch, daß man ihm lebenswichtige Rohstoffe vorenthielt, schwer getroffen werden konnte, entwickelte er nicht.

Aus dem englischen Magazin „Punch“: Der Lotse geht von Bord

Innenpolitik

Bismarck, der protestantisch eingestellt war, vollzog im sogenannten Kulturkampf die endgültige Trennung von Kirche und Staat. Wobei dies nicht etwa auf religiöse Intoleranz seitens Bismarcks zurückzuführen war, sondern wohl eher darauf, daß er die Katholische Kirche als einen Staat im Staate betrachtete, und diesen Zustand als untragbar erachtete. Auch die Polenfrage spielte in diese Angelegenheit mit hinein.

Die SPD wurde von Bismarck als Vereinigung von vaterlandslosen und staatsfeindlichen Subjekten angesehen und deren Mitglieder als Reichsfeinde bezeichnet. Bismarck versuchte sie mittels der Sozialistengesetze zu zerschlagen. Die Organisation lebte jedoch im Untergrund und durch Tarnvereine weiter. Gleichzeitig versuchte Bismarck aber auch, durch seine Sozialgesetzgebung tatsächlich vorhandene soziale Mißstände zu lindern.

Innenpolitisch wurde Bismarck immer stärker dafür kritisiert, daß er noch als Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes im Jahr 1869 die vollständige Judenemanzipation durchgesetzt hatte und nun, aus der Sicht der Judengegner, nichts wirksames gegen die hieraus entstandenen Folgen unternahm. Zu einem scharfen Kritiker Bismarcks entwickelte sich Franz Perrot. Auch die Gründung der Reichsbank 1875 wurde kritisiert, da es sich bei ihr nicht wirklich um eine staatliche Bank handelte.

Wegen seiner Beziehung zu Gerson Bleichröder wurde Bismarck ebenfalls scharf angegriffen. Seine Freundschaft zu Otto von Diest-Daber ging darüber zu Bruch. Schließlich sah sich Bismarck genötigt, einen Kurswechsel dahingehend zu vollziehen, daß er von einer liberalen Wirtschaftspolitik zu einer konservativen überging, er verstaatlichte z. B. die Eisenbahnen und führte Schutzzölle ein, durch die er dem Reich neue Einnahmequellen erschloß.

Sozialgesetzgebung

Im Bereich der Innenpolitik war es besonders Bismarcks Sozialgesetzgebung, die das Land dauerhaft prägte. 1882 bestand bereits ca. ein Viertel der deutschen Bevölkerung aus Arbeitern. Sie waren an Verträge mit ihren Arbeitgebern (den „Brotherren“) gebunden, die sie nicht frei aushandeln konnten. Bismarck hatte mit seiner Sozialpolitik eine Entwicklung eingeleitet, welche die Klassengegensätze milderte. Er setzte Fabrikinspektionen durch, erzwang die Sozialversicherung gegen den entschiedenen Widerstand des Kapitals, erließ die Arbeitsschutzgesetze, die ihrer Zeit weit voraus waren. Die deutschen Sozialgesetze waren, verglichen mit der Situation in anderen Staaten der Welt, sehr fortschrittlich. Bismarck selbst meinte im April 1881 dazu: „Warum sollte der Soldat der Arbeit nicht eine Pension haben wie der Soldat oder Beamte. Das ist Staatssozialismus.“ Er setzte auch im Ökonomischen das Primat der Politik durch.

Bismarcks Entlassung

Im März 1888 starb Kaiser Wilhelm I.. Sein Nachfolger verschied bereits drei Monate später. Nun kam Wilhelm II. zur deutschen Kaiserkrone. Von Anfang an kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Reichskanzler und dem jungen Kaiser. Wilhelm II. wollte in der Innen- wie Außenpolitik völlig neue Wege gehen und Bismarck störte ihn dabei mit seiner vorsichtigen und ausgleichenden Politik. Wegen Uneinigkeit über die Sozialistengesetze, die Bismarck beibehalten wollte, erfolgte am 20. März 1890 Bismarcks Entlassung.

Unmittelbarer Anlaß war aber eine Kabinettsorder aus dem Jahr 1852, nach der die Minister sich nicht ohne Erlaubnis des Ministerpräsidenten an den Monarchen wenden durften.[2] Der Kaiser verlangte die Aufhebung der Bestimmung, dem wollte Bismarck aber nicht nachkommen. Er hielt ihre Aufrechterhaltung für notwendig, um seine Autorität im Kabinett sicherstellen zu können.

Österreich-Ungarn

Nach seiner Entlassung wurde Bismarck selbst während eines Besuches in der Donaumonarchie umjubelt. Das offizielle Österreich teilte diese Begeisterung aus Rücksicht auf den Deutschen Kaiser jedoch nicht. Laut der Sigilla Veri erhofften sich die Judengegner ein Wort Bismarcks zur ihrer Auffassung nach damals drängendsten Frage, der Judenfrage. Davon versprachen sie sich viel, sie wurden aber enttäuscht, es blieb aus.

Erster Weltkrieg

24 Jahre später wurde der Kaiser mit den Deutschen an der Seite Österreich-Ungarns in den Ersten Weltkrieg gestürzt. Es folgten die Novemberrevolte und das Ende der Monarchie in Deutschland.

Franz Wichmann - Weltereignis.png

Nach Bismarcks Entlassung

Fürst Bismarck stellte seine Memoiren „Gedanken und Erinnerungen“ fertig, um die Deutungshoheit über sein Bild in der Geschichte zu behalten. Dabei half von Bismarck sein enger Mitarbeiter Lothar Bucher. Die ersten zwei Bände wurden 1898 nach dem Tod des „Eisernen Kanzlers“ veröffentlicht. Der dritte Band sollte erst nach dem Tod Kaiser Wilhelms II. veröffentlicht werden. Der Band erschien aber schon, nachdem der Kaiser ins Exil nach Holland (Haus Doorn) gegangen war und damit noch zu dessen Lebzeiten, was aber eigentlich vermieden werden sollte.

Nach von Bismarcks Entlassung wurde ruchbar, daß dieser einen geheimen Rückversicherungsvertrag mit dem Kaiserreich Rußland abgeschlossen hatte. Von Bismarck spielte mit dem Gedanken, eine eigene „Nationalpartei“ zu gründen. Bismarck wurde im zweiten Anlauf nach einer Stichwahl in den Reichstag gewählt.

Offiziell kam es zu einer Versöhnung zwischen von Bismarck und Kaiser Wilhelm II. Inoffiziell hätte der Kaiser Bismarck am liebsten „nach Spandau auf die Festung geschickt.“ Im dritten Band seiner Memoiren äußerte von Bismarck, daß er dasselbe Schicksal erlitten hätte wie Eberhard von Danckelmann. Die Machtverhältnisse ließen eine solche Behandlung zu seiner Zeit aber nicht mehr zu.

Attentate auf Bismarck

Bismarck überlebte zwei Attentate: Am 7. Mai 1866 scheiterte ein Mordversuch des jüdischen Demokraten Ferdinand Cohen-Blind, am 13. Juli 1874 verübte der von der römisch-katholischen Kirchenpropaganda aufgehetzte Böttchergeselle Eduard Kullmann in Kissingen ein Pistolenattentat auf Bismarck, bei dem dieser leicht am rechten Handgelenk verwundet wurde.

Ein Mythos über den Tod hinaus

Dem scheidenden Bismarck bereitete das Volk Huldigungen, wie sie keinem deutschen Fürsten oder Abgeordneten jemals vorher zuteil geworden waren. Das endete auch nicht, als sich der frühere Reichskanzler als „Einsamer in den Sachsenwald“ zurückzog. Wenn er durch das Land fuhr, drängten sich Abertausende, um ihn zu sehen. Überall im Staat wurden Standbilder, Denkmäler und Türme zu Ehren Bismarcks errichtet. Bis zu seinem Tod und darüber hinaus entwickelte sich ein regelrechter Kult um den greisen Bismarck, wie man ihn bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht gesehen hatte. 1898 starb Otto von Bismarck in Friedrichsruh bei Hamburg (Ehrenbürger seit 1871[3]). Damals war er für die meisten Zeitgenossen bereits eine ins Mythische entrückte Person, mehr Denkmal als Mensch.

55 Jahre nach der Entlassung Bismarcks zerbrach im Mai 1945 das von ihm geschaffene Reich unter dem Ansturm der alliierten Besatzer. Deren Militärregierung löste Preußen als deutsches Land mit einem Verwaltungsakt „dauerhaft“ auf und verbot Bismarcks Bücher sofort. In allen Teilen des zerbrochenen Reiches ließen die Sieger Denkmäler des Reichskanzlers zerstören. Dieses Vernichtungswerk wurde vor allem in den deutschen Ostprovinzen und in der sowjetischen Besatzungszone konsequent und fast ausnahmslos durchgeführt.

Gedenkfeiern

In Otto von Bismarcks Geburtsort, dem Elbedorf Schönhausen, finden jährlich Gedenkfeiern zu Ehren des Eisernen Kanzlers statt (→ Gedenkfeiern zu Ehren Bismarcks).

Gedichte

Reichskanzler Bismarck

Er lebt

Er lebt!
Lass nicht den Bismarck sterben in dir!
Geb’ es nicht her, das errungne Panier!
Lass in Vergessens Erbärmlichkeit
nicht versinken die heilige Zeit,
die uns den Kaiser gab und den Vater:
Wilhelm und Bismarck, seinen Berater!
Siehst du die Feinde! Hörst du ihr Flüstern,
wie sie die Beute schleichend umlüstern?
Strafe sie Lügen, mach’ sie zuschand’,
wolle dich selber, du deutsches Land!
Wolle dich selbst! Zwinge die Not!
Bismarck war tot, ist nicht mehr tot,
in deiner Seele, die dich erhebt,
steht er dir auf, kommt wieder und lebt,
kommt und ist da,
allgegenwärtig und nah,
Deutschland, dein Bismarck, er lebt!
(Ernst von Wildenbruch, 1898)

Deutscher Frauen Pflicht

Deutscher Frauen Pflicht (Ausschnitt)
Lehret eure Kinder lieben Gott und’s deutsche Vaterland!
Lehrt sie, sich im Wohltun üben, lehrt sie achten fleiß’ge Hand.
Und zu ehren lehrt die Kleinen – das sein Werk uns nicht zerfällt
Ihn den Herrlichen, den Einen, unseren Bismarck, unsern Held!
„Bismarck-Frauenkalender“ 1901

Bildergalerie

Zitate

Otto von Bismarck setzte seine Hoffnung in die deutsche Jugend.
  • Bismarcks persönliches Motto war „patriae inserviendo consumor“ (dt. „Im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich“).
  • „Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung leider auf Deutschland beschränkt ist.“[4]
  • „Ich bin kein Feind der Juden, und wenn sie meine Feinde sind, vergebe ich ihnen. Ich liebe sie sogar unter Umständen. Ich billige ihnen alle Rechte zu, nur nicht die, in einem christlichen Staate die Presse zu beherrschen, politische Schlüsselstellungen einzunehmen oder ein obrigkeitliches Amt zu bekleiden.“[5]
  • „Die Politik hat nicht zu rächen, was geschehen ist, sondern zu sorgen, daß es nicht wieder geschehe.“
  • „Der Deutsche ist sehr geneigt, den Landsmann, wenn ihm Gelegenheit dazu gegeben wird, mit mehr Eifer zu bekämpfen als den Ausländer.“[6]
  • „Ein Volk, das von seiner Geschichte sich trennt, und wenn ihm Schmach auf der Stirne brennt, wird von Gott von der Tafel gelöscht.“
  • „Wenn die Deutschen zusammenhalten, so schlagen sie den Teufel aus der Hölle.“
  • „Es liegt eine eigentümliche prophetische Voraussicht in unserem alten nationalen Mythus, daß sich, so oft es den Deutschen gut geht, wenn ein deutscher Völkerfrühling wieder anbricht, daß dann auch stets der Loki nicht fehlt, der seinen Hödur findet, einen blöden, dämlichen Menschen, den er mit Geschick veranlaßt, den deutschen Völkerfrühling zu erschlagen, soll heißen ihn niederzustimmen.“[7]
  • „Und der Parteigeist, wenn er mit seiner Lokistimme den Urwähler Hödur, der die Tragweite der Dinge nicht beurteilen kann, verleitet, daß er das eigene Vaterland erschlage, der ist es, den ich anklage vor Gott und der Geschichte, wenn das ganze herrliche Werk unserer Nation (von) 1866 und 1870 wieder in Verfall gerät und durch die Feder hier verdorben wird, nach dem es durch das Schwert geschaffen wurde.“[8]
  • „Ich kenne eine Gegend, wo die jüdische Bevölkerung auf dem Lande zahlreich ist, wo es Bauern gibt, die nichts ihr Eigentum nennen auf ihrem ganzen Grundstück; von dem Bett bis zur Ofengabel gehört alles Mobiliar dem Juden, das Vieh im Stalle gehört dem Juden, und der Bauer bezahlt für jedes Einzelne seine tägliche Miete; das Korn auf dem Felde und in der Scheune gehört dem Juden, und der Jude verkauft dem Bauern das Brot-, Saat- und Futterkorn metzenweis. Von einem ähnlichen christlichen Wucher habe ich wenigstens (in) meiner Praxis noch nie gehört! Man führt zur Entschuldigung dieser Fehler an, daß sie aus den gedrückten Verhältnissen der Juden notwendig hervorgehen müßten [...] Ich sehe nur, daß der Jude nicht Beamter werden kann, und nun ist mir doch das eine starke Schlußfolge, daß, weil jemand nicht Beamter werden kann, er ein Wucherer werden müsse.“[9]

Zitatengalerie

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Orden des Reichskanzlers Otto von Bismarck.jpg
„Er lebt noch!“ Otto von Bismarck nach dem Gemälde von Ludwig Fahrenkrog
Die Orden und Ehrenzeichen des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck

Von Bismarck war Inhaber zahlreicher Orden und Ehrenzeichen, darunter die Kollane des Wilhelm-Ordens, die Ordenskette des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, die Ritterwürde des Eisernen Kreuzes (EK II und I 1870), das Großkreuz der Ehrenlegion (Légion d’honneur) mit Bruststern, das Großkreuz des Roten Adlerordens, die Goldene Kette des Großherzoglichen Hausordens der Treue, des Verdienstordens „Pour le Mérite“ (Inhaber beider Klassen) und das Ehren- (1852) sowie Rechtsritterkreuz (1858) des königlich preußischen Johanniter-Ordens.

Siehe auch

Der „Eiserne Kanzler“ Otto von Bismarck: „Eine feige Politik hat noch immer Unglück gebracht“.

Literatur

  • Paul Schulze / Otto Koller: Bismarck-Literatur, Bibliographische Zusammenstellung aller bis Ende März 1895 von und über Fürst Bismarck im deutschen Buchhandel erschienenen Schriften, mit Berücksichtigung der bekannten ausländischen Literatur, Festschrift zum 1. April 1895,
    Seiner Durchlaucht dem Fürsten Otto von Bismarck zum achtzigsten Geburtstag am 1. April 1895 als ein Zeichen ehrfurchtsvoller Huldigung (PDF-Datei)
  • Adolph Rohut: Bismarck als Mensch, Berlin 1899 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Menno Aden: Staatsgründungen und Staatenreformer aus dem germanischen und deutschen Kulturraum. Eckartschrift 237, ISBN 978-3-902350-74-9 [108 S.]

Biographien

Von Bismarck als Genosse Walhallas
  • Martin Spahn: Bismarck (1915) (PDF-Datei)
  • Johannes Penzler: Jugendgeschichte des Fürsten Bismarch (bis 1851), 1907 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Paul Hermann: Das Leben des Fürsten Bismarck. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deutschen Nation (1894) (PDF-Datei)
  • Adolf Heinrich Wilhelm von Scholz: Erlebnisse und Gespräche mit Bismarck; (1922), (PDF-Datei)
  • Wilhelm von Bülow: Neue Bismarck-Erinnerungen (1895), (PDF-Datei)
  • Wilhelm Müller:
    • Reichskanzler Fürst Bismarck (1881), (PDF-Datei)
    • Fürst Bismarck. 1815–1898, Ein Lebenslauf (1898), (PDF-Datei)
  • Max Lenz: Von Luther zu Bismarck, kleine historische Schriften Band 2 (1920), (PDF-Datei 21 MB)
  • Veit Valentin: Bismarck und seine Zeit (1915), aus der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“ (PDF-Datei 9 MB)
  • Karl Braun: Von Friedrich dem Grossen bis zum Fürsten Bismarck: Fünf Bücher Parallelen zur Geschichte der Preußisch-Deutschen Wirthschaftspolitik (1882), (PDF-Datei 9 MB)
  • Eugen Wolf: Vom Fürsten Bismarck und seinem Haus, Tagebuchblätter (PDF-Datei)
  • Freiherr Lucius von Ballhausen: Bismarck-Erinnerungen (1921), (PDF-Datei 34 MB)
  • Paul Dehn: Bismarck als Erzieher (eine Auswahl von Zitaten), (PDF-Datei 10 MB)
  • Robert Keudell: Fürst und Fürstin Bismarck, Erinnerungen aus den Jahren 1846–1872 (PDF-Datei 35 MB)
  • Heinrich Ritter von Poschinger:
    • Aus großer Zeit: Erinnerungen an den Fürsten Bismarck (1905), (PDF-Datei)
    • Fürst Bismarck und die Diplomaten 1852–1890 (PDF-Datei 12 MB)
  • Hermann Dümling: Bismarck und seine Zeit: Mit besonderer Berücksichtigung des französischen Krieges, dem deutsch-amerikanischen Volke geschildert (PDF-Datei 17 MB)
  • Adolphe Dechamps: Fürst Bismarck und die Drei-Kaiser-Zusammenkunft (1872), (PDF-Datei)
  • Constantin Rößler: Graf Bismarck und die deutsche Nation (1871), (PDF-Datei)
  • Gustav von Wilmowski: Meine Erinnerungen an Bismarck: Aus dem Nachlasse (1900), (PDF-Datei 13 MB)
  • Adolf Matthias: Bismarck, sein Leben und sein Werk (1915), (PDF-Datei 22 MB)
  • Adolf Graf von Westarp: Fürst Bismarck und das deutsche Volk: Zur Erinnerung an den Sommer 1892 (PDF-Datei)
  • Bernhard Studt: Bismarck als Mitarbeiter der „Kreuzzeitung“ in den Jahren 1848 und 1849 (Dissertation), (PDF-Datei)
  • Theodor Matthias: Bismarck als Künstler nach den Briefen an seine Braut und Gattin (1902), (PDF-Datei)
  • Hans Delbrück: Bismarcks Erbe (1915), (PDF-Datei 9MB)
  • Ottokar Lorenz: Gegen Bismarcks Verkleinerer: Nachträge zu „Kaiser Wilhelm und die Begründung des Reichs“ (1903), (PDF-Datei)
  • Gottlob Egelhaaf: Bismarck, sein Leben und sein Werk (Stuttgart 1911); PDF-Datei Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Fedor von Köppen: Fürst Bismarck, der deutsche Reichskanzler (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Johannes Kreutzer: Otto von Bismarck: Sein Leben und sein Werk, 2 Bände:
  • Horst Kohl: Fürst Bismarck. Regesten zu einer Wissenschaftlichen Biographie des Ersten deutschen Reichskanzlers:

Briefe

  • Johannes Penzler: Kaiser- und Kanzlerbriefe: Briefwechsel zwischen Kaiser Wilhelm I. und Fürst Bismarck (1900), (PDF-Datei 15MB)
  • Ludwig Friedrich Leopold von Gerlach: Briefwechsel des Generals Leopold von Gerlach mit dem Bundestags-Gesandten Otto von Bismarck (1893), (PDF-Datei 22MB)
  • Horst Kohl (Hrsg.): Briefe Ottos von Bismarck an Schwester und Schwager 1843–1897 (PDF-Datei 12MB)
  • Herbert Bismarck / Horst Kohl: Fürst Bismarcks Briefe an seine Braut und Gattin; mit Erläuterungen und Register (PDF-Datei 55 MB)
  • Bismarcks Reden und Briefe: Nebst einer Darstellung des Lebens und der Sprache Bismarcks; für Schule und Haus (PDF-Datei)
  • Bismarckbriefe 1844–1870. Originalbriefe Bismarcks an seine Gemahlin, seine Schwester und andere (PDF-Datei)

Reden

  • Rede des Reichskanzlers Fürsten Bismarck über das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn vom 7. Oktober 1879 (PDF-Datei)
  • Vier Reden zur äußeren Politik (PDF-Datei)
  • Die Reden gehalten im Reichstag des norddeutschen Bundes nebst den Reden im Abgeordnetenhause über die Einverleibung Schleswig-Holsteins und den Grenzverkehr mit Russland; mit Anhang: Die Verfassung des norddeutschen Bundes, in vergleichender Zusammenstellung mit dem Entwurf (1867), (PDF-Datei 10 MB)
Bismarck am Bundesratstisch.jpg
  • Reden Bismarcks nach seinem Ausscheiden aus dem Amte (PDF-Datei)
  • Heinrich Ritter von Poschinger: Die Ansprachen des Fürsten Bismarck 1848–1894 (PDF-Datei 17 MB)
  • Otto de Grahl: Reden des Fürsten Bismarck:
  • Horst Kohl (Hrsg.): Bismarckreden in Zusammenfassungen, 1847–1895 (PDF-Datei 34 MB)

Teilweise unklare Zuordnungen der Bücher:

  • Horst Kohl (Hrsg.): Die politischen Reden des Fürsten Bismarck, historisch-kritische Gesamtausgabe:

Politik

  • Friedrich Wolfgang Karl von Thudichum: Bismarcks parlamentarische Kämpfe und Siege (PDF-Datei 28 MB)
  • Anton Ernst Hunkel (Dissertation 1909): Fürst Bismarck und die Arbeiterversicherung (PDF-Datei)
  • J. Popper: Fürst Bismarck und der Antisemitismus[10] (1886), (PDF-Datei 10 MB)
  • Franz Freybruck: Bismarck und Österreich (1915), (PDF-Datei)
  • Arthur Böhtlingk: Bismarck und das päpstliche Rom (1911), (PDF-Datei 21 MB)
  • Paul von Roell / Georg Epstein: Bismarcks Staatsrecht (PDF-Datei 10 MB)
  • Annie Klara Luise Mittelstaedt (Dissertation): Der Krieg von 1859, Bismarck und die öffentliche Meinung in Deutschland (PDF-Datei)
  • Otto Nirrnheim: Der Konflikt in Preussen und die Berufung Bismarcks in der öffentlichen Meinung (Dissertation), (PDF-Datei)
  • Felix Rachfahl: Bismarcks englische Bündnispolitik (1922), (PDF-Datei)
  • Richard Augst: Bismarcks Stellung zum parlamentarischen Wahlrecht (1917), (PDF-Datei 16 MB)
  • Ludwig Raschadu: Die politischen Berichte des Fürsten Bismarck aus Petersburg und Paris (1859–1862), (PDF-Datei 12 MB)
  • Johannes Haller: Bismarcks Friedensschlüsse (PDF-Datei)
  • Heinrich Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck und der Bundestag, Neue Berichte Bismarcks aus Frankfurt am Main 1851 bis 1859 (PDF-Datei 11 MB)
  • Moritz Busch: Graf Bismarck und seine Leute während des Kriegs mit Frankreich nach Tagebuchsblättern:
  • Heinrich Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck und der Bundesrat:
  • Heinrich Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck als Volkswirth (1890)
    aus: Dokumente zur Geschichte der Wirtschaftspolitik in Preußen und im Deutschen Reich, Band III.:
  • Karl Wippermann / Ludwig Ernest Hahn: Fürst Bismarck: Sein politisches Leben und Wirken urkundlich in Thatsachen und des Fürsten eigenen Kundgebungen:
  • Georg Freiherr von Eppstein (Hg.): Fürst Bismarcks Entlassung: Nach den hinterlassenen, bisher unveröffentlichten Aufzeichnungen des Staatssekretärs des Innern, Staatsministers Dr. Karl Heinrich von Boetticher und des Chefs der Reichskanzlei unter dem Fürsten Bismarck Dr. Franz Johannes von Rottenburg (PDF-Datei 10 MB)
  • Johannes Penzler: Fürst Bismarck nach seiner Entlassung: Leben und Politik des Fürsten seit seinem Scheiden aus dem Amte auf Grund aller authentischen Kundgebungen:
    • 1. Band: 20. März 1890 – 11. Februar 1891 (PDF-Datei)
    • 3. Band: 6. Dezember 1891 – 27. Juni 1892 (PDF-Datei)
    • 4. Band: 28. Juni 1892 – 22. Februar 1893 (PDF-Datei)
    • 7. Band: 1. Januar 1896 – 2. August 1898 (PDF-Datei 12 MB)
  • Hermann Hofmann: Fürst Bismarck 1890–1898; nach persönlichen Mitteilungen des Fürsten und eigenen Aufzeichnungen des Verfassers, nebst einer authentischen Ausgabe aller vom Fürsten Bismarck herrührenden Artikel in den „Hamburger Nachrichten“.:

Weiteres

  • Wilhelm Schüßler: Bismarcks Sturz (Leipzig 1921) (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Otto Jöhlinger: Bismarck und die Juden: Unter Benutzung unveröffentlichter Quellen (1921) Berlin: D. Reimer (PDF-Datei)
  • Die Weltbühne: Bismarck und die Juden, Rezension des Buches von Richard Lewinsohn (PDF-Datei)
  • Paul Haake: Bismarcks Sturz (1922), Weidmannsche, Berlin (PDF-Datei)
  • Franz Perrot: Bismarck und die Juden (2004, Nachdruck von 1931) (Netzbuch) ISBN 3-936223-48-3
  • Horst Kohl (Hrsg.): Bismarck-Jahrbuch:
  • Paul Liman: Bismarck-Denkwürdigkeiten (1899):
  • Wilhelm Scholz: Bismarck-Album des Kladderadatsch 1849–1890, Hoffmann & Campe (PDF-Datei 27 MB), (HTML-Version)
  • Horst Kohl (Hg.): Bismarck-Gedichte des Kladderadatsch. Mit vielen Illustrationen von Wilhelm Scholz u. Gustav Brandt, Berlin 1894 (PDF-Datei 21 MB)
  • Anekdoten von Bismarck für unsere Soldaten, Deutsches Soldatenbüchlein Nr. 6, 1917 (PDF-Datei 57 MB)
  • Arthur Mennell / Bruno Garlepp: Bismarck-Denkmal für das deutsche Volk, 1895 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Arnold Oskar Meyer: Otto von Bismarck, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Dritter Band, S. 385–406
  • Hans Henning Freiherr Grote: Der Gründer des Zweiten Reiches: Otto von Bismarck, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. I, S. 297–318
  • F. O. H. Schulz: Deutsche Politiker. Historische Monographien – Bismarck. Ein deutsches Kapitel von Freiheit und Macht, 1942 (PDF-Datei)
  • Ulrich Schwarze: Die Einkreisung 1871–1914. Vom saturierten Bismarckschen bis zum konkurrierenden Wilhelminischen Reich, ISBN 978-3-89180-067-3, Band 2 des Werkes von Ulrich Schwarze: Die Deutschen und ihr Staat 800–1990. 4 Bände, Hohenrain, Veröffentlichungen der Stiftung Kulturkreis 2000, ISBN 978-3-89180-100-0, Gesamtwerk [1696 S.] (Bestellmöglichkeit)

Verfilmungen

  • Bismarck 1862–1898, Spielfilm, Deutschland 1927, Regie: Curt Blachnitzky
  • Bismarck, Spielfilm, Deutschland 1940, Regie: Wolfgang Liebeneiner
  • Die Entlassung, Spielfilm, Deutschland 1942, Regie: Wolfgang Liebeneiner
  • Preußen über alles ..., Fernsehspielfilm (ZDF) über B. und die deutsche Reichsgründung, BRD 1971, Regie: Rudolf Jugert (Eintrag auf IMDB)
  • Bismarck, Fernsehspiel in drei Teilen, Teil 1: Ich bin ein Preuße, Teil 2: Eisen und Blut, Teil 3: Virtuose der Macht, BRD 1989/90, Regie: Tom Toelle
  • Bismarck – Kanzler und Dämon, Fernseh-„Doku-Drama“ in zwei Teilen, Teil 1: Vom Landjunker zum Reichsgründer, Teil 2: Regierungsgewalt und Machtverlust, BRD 2007, Buch und Regie: Christoph Weinert
  • Die Deutschen – Bismarck und das Deutsche Reich, Folge 9 der Fernsehdokumentationsreihe (ZDF), BRD 2008

Verweise

(Falls zutreffend, wäre diese allerdings massiv verrauschte und nahezu unverständliche Aufnahme das einzige Tondokument Bismarcks, der hier erkennbar ohne Fistelstimme spricht, welches ihm von einigen Seiten nachgesagt wurde).

Weiteres

Fußnoten

  1. Gottlieb von Jagow: Ursachen und Ausbruch des Weltkrieges, 1919 S. 10ff., in der PDF-Datei S. 16 ff. (PDF-Datei)
  2. http://www.ammermann.de/19Jahrhundert/Bismarcksrueck.htm
  3. Senatsantrag vom 30. Januar 1871, Bürgerschaftsbeschluß vom 1. Februar 1871, Übersendung des Ehrenbürgerbriefs am 15. Dezember 1871. Ehrenbürger von Hamburg wegegn seiner Verdienste um die Wiederherstellung des Friedens und die Einheit des Vaterlandes.
  4. Otto von Bismarck 1863 im preußischen Landtag bezüglich der Forderung der liberalen Parlamentsmehrheit (und der Westmächte England und Frankreich) den polnischen Aufstand gegen Rußland in Kongreßpolen zu unterstützen. Ein wieder unabhängig gewordenes Polen hätte wahrscheinlich versucht sich auch die polnisch besiedelten Gebiete Preußens und Österreichs einzuverleiben. Es wäre ein möglicher Verbündeter Frankreichs im Rücken Preußens geworden. Es hätte im Rahmen weitergehender Forderungen (Panslawismus) auch weit über die eigentlich polnisch besiedelten Gebiete hinausgehen können, bei seinen Einverleibungen, wie das nach 1918 tatsächlich auch geschehen ist. Deshalb durfte Preußen bzw. Deutschland solche Forderungen im eigenen nationalen Interesse keinesfalls gutheißen und unterstützen. Zudem hätte es sich dadurch mit dem Zarenreich verfeindet, was den Westmächten wohl Recht gewesen wäre, wie man vermuten kann. Bismarck löste das Problem seinerzeit dadurch, in dem er die Alvenslebensche Konvention mit dem Zarenreich abschloß.
  5. Franz J. Scheidl: Deutschland und die Juden in Vergangenheit und Gegenwart, vho.org, 2009
  6. Zitiert aus den Lebenserinnerungen Otto von Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen“, Seite 323
  7. Wolf, Heinrich Wenn ich Kultusminister wäre! (1919), Otto von Bismarck in seiner Rede vom 2. März 1885, S. 18
  8. Wolf, Heinrich Wenn ich Kultusminister wäre! (1919), S. 19
  9. Handbuch der Judenfrage – Die wichtigsten Tatsachen zur Beurteilung des jüdischen Volkes (1944), Diese Äußerungen Bismarcks fielen auf dem Vereinigten Preußischen Landtag 1847, die Judengegner warfen ihm später vor, seinen früheren Ansichten keine Taten haben folgen zu lassen bzw. sogar diese verraten zu haben, S. 313
  10. In diesem Buch kommt Bismarck eigentlich kaum vor. Der Verfasser zitiert ihn im Grunde nur einmal in der Einleitung damit, daß die Politik des Staates auf christlicher Grundlage erfolgen sollte. Popper nimmt Bismarck zwar gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz, aber er kritisiert Bismarck für diese Aussage, weil dies die Gefühle der Nichtchristen, womit im Grunde nur die Juden gemeint sein können, verletzen könnte. Danach ergeht der Autor sich in allgemeinen Verurteilungen des Antisemitismus, ohne überhaupt auf die Argumente der Judengegner einzugehen. Dies geschieht auf äußerst oberflächliche Art und Weise. Wobei der Verfasser sogar zugibt, daß er gar nicht beurteilen kann, ob die von den Judengegnern erhobenen Vorwürfe zutreffen, weil er die entsprechende Literatur gar nicht kennen würde. Er ist im Grunde bereits das gewesen, was man heute einen Gutmenschen nennt. Er ruft allgemein zur Toleranz auf und verurteilt die Judengegnerschaft als unsittlich. Die unsittlichen Stellen des jüdischen Gesetzes, niedergelegt im Talmud und Schulchan Aruch, kennt er offenbar nicht.


Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Preußischer Ministerpräsident Adolf Prinz zu Hohenlohe-Ingelfingen 1862–1890 Leo Graf von Caprivi
Norddeutscher Bundeskanzler 1867–1871
Deutscher
Reichskanzler
1871–1890 Leo Graf von Caprivi