Cohen-Blind, Ferdinand
Ferdinand Cohen-Blind (geb. 25. März 1844 in Mannheim; gest. 8. Mai 1866 in Berlin) war ein demokratischer Attentäter halbjüdischer Herkunft.[1] Er scheiterte am 7. Mai 1866 mit seinem Versuch, Otto von Bismarck zu ermorden.
Herkunft
Cohen-Blind war der Sohn des vermögenden Juden Jacob Abraham Cohen und dessen zweiter Frau Friederike, geb. Ettlinger, vermutlich deutscher Abstammung[2]. Nach dem Tod Jacob Cohens 1848 heiratete die Mutter 1849 Karl Blind, einen radikal-demokratischen Agitator, welcher damit zum Stiefvater Ferdinand Cohens wurde. Nach der Niederschlagung der sogenannten Badischen Revolution 1848/49 setzte sich Friederike gemeinsam mit ihrem Sohn und Karl Blind ins Ausland ab, zunächst nach Belgien, dann nach London. Zahlreiche Polizeiberichte schildern sie als Organisatorin im Kreis ebenso geflüchteter 48er-Revolutionäre.
1862 nach Deutschland zurückgekehrt, war Cohen-Blind zunächst Gasthörer an der Universität Tübingen, dann ab 1864 Student an der Universität Hohenheim. Seine politischen Ansichten waren allerdings durch seine Herkunft bestimmt: „Öfters tauchte der Gedanke in mir auf, daß die einzige Lösung der jetzigen verwickelten Lage in Deutschland die Beseitigung Bismarcks sei“, schrieb er in einem Brief an seine mütterliche Freundin Mathilde Weber.
Attentat auf Bismarck
Am 5. Mai 1866 traf Cohen-Blind, von Karlsbad kommend, in Berlin ein, wo er im Hotel Royal in der zentralen Prachtstraße Unter den Linden abstieg. Am 7. Mai passte er in der Nähe der russischen Botschaft, Unter den Linden, Bismarck ab, der nach einem Bericht beim preußischen König Wilhelm I. zu Fuß auf dem Heimweg war. Cohen-Blind feuerte aus einem kleinen Revolver zwei Schüsse von hinten auf den preußischen Ministerpräsidenten ab, der sich aber schnell umdrehte und den Attentäter packte, welcher trotzdem noch drei weitere Schüsse abgeben konnte.
Noch am selben Tag berichtete die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ in einem Extrablatt: „Als Ministerpräsident Graf Bismarck heute Nachmittag in der Mitte der Linden-Allee entlang ging, hörte er zweimal hinter sich schießen. Er sah sich um und erblickte vor sich einen kleinen, etwa 24 Jahre alten Menschen stehen, welcher zum dritten Mal einen Revolver auf ihn anlegte. Der Ministerpräsident sprang auf den Verbrecher los, der zum dritten Mal schoss und abermals fehlte.“
Bismarck selbst beschrieb den Hergang des Mordversuchs wie folgt:
„Ich ging Unter den Linden auf dem Fußweg zwischen den Bäumen vom Palais nach Hause. Als ich in die Nähe der russischen Gesandtschaft gekommen war, hörte ich dicht hinter mir zwei Pistolenschüsse. Ohne zu denken, daß mich das anginge, drehte ich mich unwillkürlich rasch um und sah etwa zwei Schritte von mir einen kleinen Menschen, der mit einem Revolver auf mich zielte. Ich griff nach seiner rechten Hand, während der dritte Schuß losging, und packte ihn zugleich am Kragen. Er faßte aber schnell den Revolver mit der linken, drückte ihn gegen meinen Überzieher und schoß noch zweimal. Ein unbekannter Zivilist half mir, ihn festzuhalten. Es eilten auch sogleich Schutzleute herbei, die ihn abführten ... Als Jäger sagte ich mir: die letzten beiden Kugeln müssen gesessen haben, ich bin ein toter Mann. Eine Rippe tat zwar etwas weh, ich konnte aber zu meiner Verwunderung bequem nach Hause gehen.“
Vermutlich wurde Bismarck durch den Umstand seiner Bekleidung und der geringen Feuerkraft des verwendeten kleinen Revolvers gerettet: Er war aufgrund einer Erkältung für die Jahreszeit ungewöhnlich warm angezogen gewesen. Unter einem dicken Mantel hatte er Rock, Weste und Hemd getragen, dazu noch eine seidene Unterjacke (allerdings nicht, wie immer wieder behauptet wurde, ein „Panzerhemd)“. Die ersten Schüsse, die Cohen-Blind aus der Distanz abgab, hatten Bismarck nur gestreift, wobei die beiden letzten Kugeln, die im Handgemenge direkt auf seine Brust abgefeuert wurden, zwar die Kleidung durchbohrten, aber von der Rippe abglitten. Eine schmerzhafte Prellung war letztlich alles, was der Attackierte davontrug. Bismarck bewahrte Zeit seines Lebens die Tatwaffe auf – schussbereit lag sie stets auf seinem Schreibtisch.
Nach einem ersten Verhör im Polizeipräsidium, in welchem Cohen-Blind als sein angebliches Motiv erklärte, den drohenden Krieg zwischen Preußen und Österreich abwenden zu wollen, schnitt er sich in einem unbeobachteten Moment mit einem Messer die Halsschlagader auf. Kurz nach vier Uhr in der Frühe erlag er seiner Verletzung. Sein Leichnam wurde auf dem Nikolai-Friedhof beerdigt – spätnachts und ohne jede Trauergemeinde.
Fußnoten
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