Jäger-Bericht

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Bei dem sogenannten Jäger-Bericht handelt es sich um Photokopien[1] der neun Seiten der vierten von fünf Ausfertigungen eines angeblichen Berichtes, den der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD für das Generalkommissariat Litauen, Karl Jäger, am 1. Dezember 1941 auf Anfrage von Walter Stahlecker[2] angefertigt haben soll. Darin werden detailliert Zahlen von angeblich getöteten Juden, Zigeunern und Geisteskranken aufgezählt und mit der Gesamtsumme von 137.346 konstatiert.

Verwendung des Berichts als strafrechtliches Beweismittel

Der vermeintliche Bericht wurde am 15. Juli 1963 auszugsweise während des 7. Verhandlungstages des Globke-Prozesses in der DDR, bei dem Hans Globke in Abwesenheit vom Obersten Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, verlesen.[3] Darüber hinaus wurde er am vierten Verhandlungstag des Prozesses David Irving gegen Deborah Lipstadt im Jahre 2000 genutzt.[4] Auch in BRD-Schulbüchern wird der Jäger-Bericht gerne erwähnt, um die jungen deutschen Seelen zu vergiften.

Nachdem die „Entnazifizierungsstelle“ den vermeintlichen Autor des angeblichen Berichtes, Karl Jäger, nach Kriegsende zunächst als „nicht belastet“ eingestuft hatte, verhaftete das BRD-Regime ihn im April 1959 und warf ihm vor, als Verfasser des „Jäger-Berichts“ für die darin behaupteten Tötungen verantwortlich zu sein. Zu einer Gerichtsverhandlung kam es jedoch nicht, da Jäger am 22. Juni 1959 plötzlich in Haft verstarb. Nach offiziellen Angaben soll er sich in seiner Zelle selbst erhängt haben.[5]

Auffällig an dem Bericht ist, daß darin „SS“ durchgehend in Normalschrift gesetzt ist, die SS jedoch für gewöhnlich Schreibmaschinen verwendete, mit der man „SS“ in Runen setzten konnte. Ebenso wird im gesamten Bericht „ss“ geschrieben, wo eigentlich „ß“ stehen müßte. Dies deutet darauf hin, daß der Bericht nicht auf einer deutschen Schreibmaschine geschrieben wurde und damit wahrscheinlich auch nicht von Jäger stammte. Solange jedoch keine Originale, sondern nur Photokopien vorliegen, erübrigen sich alle Untersuchungen und Überlegungen bezüglich des Inhaltes des Schriftstückes.

Der Wortlaut der Photokopien

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

 

Der Befehlshaber der
Sicherheitspolizei und des SD
Einsatzkommando 3
Geheime Reichssache!

Kauen, am 1. Dezember 1941
5 Ausfertigungen!
4. Ausfertigung

Gesamtaufstellung der im Bereich des EK. 3 bis zum 1. Dez. 1941 durchgeführten Exekutionen.

Übernahme der sicherheitspolizeilichen Aufgaben in Litauen durch das Einsatzkommando 3 am 2.Juli 1941. (Das Gebiet Wilna wurde am 9. Aug. 41, das Gebiet Schaulen am 2. Okt. 41 vom EK.3 übernommen. Wilna wurde bis zu diesem Zeitpunkt vom EK.9 und Schaulen vom EK.2 bearbeitet.)

Auf meine Anordnung und meinen Befehl durch die lit. Partisanen[6] durchgeführten Exekutionen:

4.7.41 Kauen - Fort VII - 416 Juden, 47 Jüdinnen 463
6.7.41 Kauen - Fort VII - Juden 2 514

Nach Aufstellung eines Rollkommandos unter Führung von SS-OStuf.Hamann und 8-10 bewährten Männern des EK.3 wurden nachfolgende Aktionen in Zusammenarbeit mit den lit.Partisanen durchgeführt:

7.7.41 Mariampole Juden 32
8.7.41 " 14 " und 5 komm.Funktionäre 19
8.7.41 Girkalinei komm.Funktionäre 6
9.7.41 Wendziogala 32 Juden, 2 Jüdinnen, 1 Litauerin, 2 lit.Komm., 1 russ.Kommunist 38
9.7.41 Kauen- Fort VII - 21 Juden, 3 Jüdinnen 24
14.7.41 Mariampole 21 " , 1 russ. 9 lit.Komm. 31
17.7.41 Babtei 8 komm.Funktionäre (6 davon Juden) 8
18.7.41 Mariampole 39 Juden, 14 Jüdinnen 53
19.7.41 Kauen - Fort Vll - 17 " , 2 " , 4 lit. Komm., 2 komm. Litauerinnen, 1 deutsch.K. 26
21.7.41 Panevezys 59 Juden, 11 Jüdinnen, 1 Litauerin, 1 Pole, 22 lit.Komm., 9 russ.Komm. 103
22.7.41 " 1 Jude 1
23.7.41 Kedainiai 83 Juden, 12 Jüdinnen, 14 russ. Komm. 15 lit. Komm., 1 russ.O-Politruk. 125
25.7.41 Mariampole 90 Juden, 13 Jüdinnen 103
28.7.41 Panevezys 234 " , 15 " , 19 russ. Komm., 20 lit. Kommunisten 288
29.7.41 Rasainiai 254 Juden, 3 lit. Kommunisten 257
30.7.41 Agriogala 27 " , 11 " " 38
31.7.41 Utena 235 " , 16 Jüdinnen, 4 lit. Komm. 1 zweifacher Raubmörder 256
11/31.7.41 Wendziogala 13 Juden, 2 Mörder 15
Monat August:
1.8.41 Ukmerge 254 Juden, 42 Jüdinnen, 1 pol.Komm., 2 lit. NKWD-Agenten, 1 Bürgermeister von Jonava, der den Befehl zum Anzünden der Stadt Jonava gab 300
2.8.41 Kauen - Fort IV 170 Juden, 1 USA-Jude, 1 USA-Jüdin, 33 Jüdinnen, 4 lit.Kommunisten 209
4.8.41 Panevezys 362 Juden, 41 Jüdinnen, 5 russ.Komm., 14 lit.Kommunisten 422
5.8.41 Rasainiai 213 Juden, 66 Jüdinnen 279
7.8.41 Uteba 483 Juden, 87 Jüdinnen, 1 Litauer, war Leichenfledderer an deutschen Soldaten 571
8.8.41 Ukmerge 620 Juden, 82 Jüdinnen 702
9.8.41 Kauen - Fort IV 484 " , 50 " 534
11.8.41 Panevezys 450 " , 48 " , 1 lit.1 russ. K. 500
13.8.41 Alytus 617 " , 100 " , 1 Verbrecher 719[7]
14.8.41 Jonava 497 " , 55 " 552
15.und 16.8.41 Rokiskis 3200 Juden, Jüdinnen und J-Kinder, 5 lit.Komm., 1 Pole, 1 Partisane 3 207
9.bis 16.8.41 Rasainiai 294 Jüdinnen, 4 Judenkinder 298
27.6. bis 14.8.41 Rokiskis 493 Juden, 432 Russen, 56 Litauer (alles aktive Kommunisten) 981
18.8.41 Kauen - Fort IV 689 Juden, 402 Jüdinnen, 1 Polin, 711 Intell.-Juden aus dem Ghetto als Repressalie für eine Sabotage-Handlung 1 812
19.8.41 Ukmerge 298 Juden, 255 Jüdinnen, 1 Politr., 88 Judenkinder, 1 russ. Kommunist 645
22.8.41 Dünaburg 3 russ.Komm., 5 Letten, dabei war 1 Mörder, 1 russ.Gardist, 3 Polen, 3 Zigeuner, 1 Zigeunerin, 1 Zigeunerkind, 1 Jude, 1 Jüdin, 1 Armenier, 2 Politruks (Gefängnis-Überprüfung in Dünaburg) 21
22.8.41 Aglona Geisteskranke: 269 Männer, 227 Frauen, 48 Kinder 544
23.8.41 Panevezys 1312 Juden, 4602 Jüdinnen, 1609 Judenkinder 7 523
18. bis 22.8.41 Kr. Rasainiai 466 Juden, 440 Jüdinnen, 1020 Judenkinder 1 926
25.8.41 Obeliai 112 Juden, 627 Jüdinnen, 421 Judenkinder 1 160
25. und 26.8.41 Seduva 230 Juden, 275 Jüdinnen, 159 Judenkinder 664
26.8.41 Zarasai 767 Juden, 1113 Jüdinnen, 1 lit. Kom., 687 Judenkinder, 1 russ.Kommunistin 2 569
26.8.41 Pasvalys 402 Juden, 738 Jüdinnen, 209 Judenkinder 1 349
26.8.41 Kaisiadorys alle Juden,Jüdinnen u.J.-Kinder 1 911
27.8.41 Prienai " " " " " 1 078
27.8.41 Dagda und Kraslawa 212 Juden, 4 russ.Kr.-Gefangene 216
27.8.41 Joniskis 47 Juden, 165 Jüdinnen, 143 Judenkinder 355
28.8.41 Wilkia 76 Juden, 192 Jüdinnen, 134 Judenkinder 402
28.8.41 Kedainiai 710 Juden, 767 Jüdinnen, 599 Judenkinder 2 076
29.8.41 Rumsiskis u. Ziezmariai 20 Juden, 567 Jüdinnen, 197 Judenkinder 784
29.8.41 Utena und Moletai 582 Juden, 1731 Jüdinnen, 1469 Judenkinder 3 782
13. bis 31.8.41 Alytus und Umgebung 233 Juden 233
Monat September:
1.9.41 Mariampole 1763 Juden, 1812 Jüdinnen, 1404 Judenkinder, 109 Geisteskranke, 1 deutsche Staatsangehörige, die mit einem Juden verheiratet war, 1 Russin 5090
28.8.bis 2.9.41 Darsuniskis 10 Juden, 69 Jüdinn. 20 J'-Kind. 99
Carliava 73 " 113 " 61 " 247
Jonava 112 " 1200 " 244 " 1 556
Petrasiunai 30 " 72 " 23 " 125
Jesuas 26 " 72 " 46 " 144
Ariogala 207 " 260 " 195 " 662
Jasvainai 86 " 110 " 86 " 282
Babtei 20 " 41 " 22 " 83
Wenziogala 42 " 113 " 97 " 252
Krakes 448 " 476 " 201 " 1 125
4.9.41 Pravenischkis 247 " 6 " (Hetz. i. A. -Lg.) 253
4.9.41 Cekiske 22 " 64 " 60 J'-Kind. 146
Seredsius 6 " 61 " 126 " 193
Velinona 2 " 71 " 86 " 159
Zapiskis 47 " 118 " 13 " 178
5.9.41 Ukmerge 1123 " 1849 " 1737 " 4 709
25.8.bis 6.9.41 Säuberung
in Rasainiai 16 " 412 " 415 " 843
in Georgenburg alle " alle " alle " 412
9.9.41 Alytus 287 " 640 " 352 " 1 279
9.9.41 Butrimonys 67 " 370 " 303 " 740
10.9.41 Merkine 223 " 355 " 276 " 854
10.9.41 Varena 541 " 141 " 149 " 831
11.9.41 Leipalingis 60 " 70 " 25 " 155
11.9.41 Seirijai 229 " 384 " 340 " 953
12.9.41 Simnas 68 " 197 " 149 " 414
11. und 12.9.41 Uzusalis Strafaktion gegen Bewohner, die die russ. Partisanen verpflegt haben und teilweise im Besitze von Waffen waren 43
26.9.41 Kauen-F.IV- 412 Juden, 615 Jüdinnen, 581 J.-Kind. (Kranke u. Seuchenverdächtige) 1 608
Monat Oktober:
2.10.41 Zagare 633 Juden, 1107 Jüdinn.,496 J.-Ki. (beim Abfahren dieser Juden entstand eine Meuterei, die jedoch sofort niedergeschlagen wurde. Dabei wurden 150 Juden sofort erschossen. 7 Partisanen wurd.verletzt) 2 236
4.10.41 Kauen-F.IX 315 Juden, 712 Jüdinn., 818 J.-Kind. (Strafaktion weil im Ghetto auf einen deutsch.Polizisten geschossen wurde) 1 845
29.10.41 Kauen-F.IX 2007 Juden, 2920 Jüdinnen, 4273 Judenkinder (Säuberung des Ghettos von überflüssigen Juden) 9 200
Monat November:
3.11.41 Lazdijai 485 Juden,511 Jüdinn.,539 J.-Kind. 1 535
15.11.41 Wilkowiski 36 " 48 " 31 " 115
25.11.41 Kauen-F.IX 1159 " 1600 " 175 " (Umsiedler aus Berlin, München u. Frankfurt a. M.) 2 934
29.11.41 " " 693 " 1155 " 152 " (Umsiedler aus Wien u. Breslau) 2 000
29.11.41 " " 17 Juden, 1 Jüdin, die gegen die Ghettogesetze verstossen hatten, 1 R.-Deutscher, der zum jüdischen Glauben übergetreten war und eine Rabinerschule besucht hatte, dann 15 Terroristen der Kalinin-Gruppe 34
Teilkommando des EK.3 in Dnnaburg in der Zeit vom 13.7.-21.8.41 9012 Juden, Jüdinnen und Judenkinder, 573 aktive Kommunisten 9 585
Teilkommando des EK.3 in Wilna:
12.8. bis 1.9.41 Wilna-Stadt 425 Juden, 19 Jüdinnen, 8 Kommunist., 9 Kommunistinnen 461
2.9.41 " " 864 Juden, 2019 Jüdinnen, 817 Judenkinder (Sonderaktion, weil von Juden auf deutsche Soldaten geschossen wurde) 3 700
12.9.41 Wilna-Stadt 993 Juden,1670 Jüdinn.771 J.-Kind. 3 334
17.9.41 " " 337 " 687 " 247 " und 4 lit.Kommunisten 1 271
20.9.41 Nemencing 128 Juden, 176 Jüdinn. 99 " 403
22.9.41 Novo-Wilejka 468 " 495 " 196 " 1 159
24.9.41 Riesa 512 " 744 " 511 " 1 767
25.9.41 Jahiunai 215 " 229 " 131 " 575
27.9.41 Eysisky 989 " 1636 " 821 " 3 446
30.9.41 Trakai 366 " 483 " 597 " 1 446
4.10.41 Wilna-Stadt 432 " 1115 " 436 " 1 983
6.10.41 Semiliski 213 " 359 " 390 " 962
9.10.41 Svenciany 1169 " 1840 " 717 " 3 726
16.10.41 Wilna-Stadt 382 " 507 " 257 " 1 146
21.10.41 " " 718 " 1063 " 586 " 2 367
25.10.41 " " - " 1766 " 812 " 2 578
27.10.41 " " 946 " 184 " 73 " 1 203
30.10.41 " " 382 " 789 " 362 " 1 533
6.11.41 " " 340 " 749 " 252 " 1 341
19.11.41 " " 76 " 77 " 18 " 171
19.11.41 " " 6 Kriegsgefangene, 8 Polen 14
20.11.41 " " 3 " 3
25.11.41 " " 9 Juden, 46 Jüdinnen, 8 J.-Kinder, 1 Pole wegen Waffenbesitz u. Besitz von anderem Kriegsgerät 64
Teilkommando des EK. 3 in Minsk vom 28.9.-17.10.41:
Pleschnitza,
Bicholin,
Scak,
Bober,
Uzda 620 Juden,1285 Jüdinnen,1126 J.-Kind. und 19 Kommunisten 3 050
133 346
Vor der Übernahme der sicherheitspol.Aufgaben durch das EK.3, Juden durch Pogrome und Exekutionen - ausschliesslich von Partisanen - liquidiert. 4 000
Sa. 137 346

Ich kann heute feststellen, dass das Ziel, das Judenproblem für Litauen zu lösen, vom EK. 3 erreicht worden ist. In Litauen gibt es keine Juden mehr, ausser den Arbeitsjuden incl. ihrer Familien.

Das sind

in Schaulen ca. 4.500
in Kauen " 15.000
in Wilna " 15.000.

Diese Arbeitsjuden incl. ihrer Familien wollte ich ebenfalls umlegen, was mir jedoch scharfe Kampfansage der Zivilverwaltung ( dem Reichskommissar) und der Wehrmacht eintrug und das Verbot auslöste: Diese Juden und ihre Familien dürfen nicht erschossen werden!

Das Ziel, Litauen judenfrei zu machen, konnte nur erreicht werden durch die Aufstellung eines Rollkommandos mit ausgesuchten Män- nern unter der Führung des SS-Obersturmführers Hamann, der sich meine Ziele voll und ganz aneignete und es verstand, die Zusammenarbeit mit den litauischen Partisanen und den zuständigen zivilen Stellen zu gewährleisten.

Die Durchführung solcher Aktionen ist in erster Linie eine Organisationsfrage. Der Entschluss, jeden Kreis systematisch judenfrei zu machen, erforderte eine gründliche Vorbereitung jeder einzelnen Aktion und Erkundung der herrschenden Verhältnisse in dem betreffenden Kreis. Die Juden mussten an einem Ort oder an mehreren Orten gesammelt werden. An Hand der Anzahl musste der Platz für die erforderlichen Gruben ausgesucht und ausgehoben werden. Der Anmarschweg von der Sammelstelle zu den Gruben betrug durchschnittlich 4 bis 5 km. Die Juden wurden in Abteilungen zu 500, in Abständen von mindestens 2 km, an den Exekutionsplatz transportiert. Welche Schwierigkeiten und nervenaufreibende Arbeit dabei zu leisten war, zeigt ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel:

In Rokiskis waren 3208 Menschen 4 1/2 km zu transportieren, bevor sie liquidiert werden konnten. Um diese Arbeit in 24 Stunden bewältigen zu können, mussten von 80 zur Verfügung stehenden litauischen Partisanen über 60 zum Transport, bezw. zur Absperrung eingeteilt werden. Der verbleibende Rest, der immer wieder abgelöst wurde, hat zusammen mit meinen Männern die Arbeit verrichtet. Kraftfahrzeuge stehen zum Transport nur selten zur Verfügung. Fluchtversuche, die hin und wieder vorkamen, wurden ausschliesslich durch meine Männer unter eigener Lebensgefahr verhindert. So haben z. B. drei Mann des Kommandos bei Mariampole 38 ausbrechende Juden und kommunistische Funktionäre auf einem Waldweg zusammengeschossen, ohne dass jemand entkam. Der An- und Rückmarschweg betrug zu den einzelnen Aktionen durchweg 160 - 200 km. Nur durch geschickte Ausnutzung der Zeit ist es gelungen, bis zu 5 Aktionen in einer Woche durchzuführen und dabei doch die in Kauen anfallende Arbeit so zu bewältigen, dass keine Stockung im Dienstbetrieb eingetreten ist.

Die Aktionen in Kauen selbst, wo genügend einigermassen ausgebildete Partisanen zur Verfügung stehen, kann als Paradeschiessen betrachtet werden, gegenüber den oft ungeheuerlichen Schwierigkeiten die ausserhalb zu bewältigen waren.

Sämtliche Führer und Männer meines Kommandos in Kauen haben an den Grossaktionen in Kauen aktiv teilgenommen. Lediglich ein Beamter des Erkennungsdienstes war infolge Krankheit von der Teilnahme befreit.

Ich betrachte die Judenaktionen für das EK.3 in der Hauptsache als abgeschlossen. Die noch vorhandenen Arbeitsjuden und Jüdinnen werden dringend gebraucht und ich kann mir vorstellen, dass nach dem Winter diese Arbeitskräfte dringendst weiter gebraucht werden. Ich bin der Ansicht, dass sofort mit der Sterilisation der männlichen Arbeitsjuden begonnen wird, um eine Fortpflanzung zu verhindern. Wird trotzdem eine Jüdin schwanger, so ist sie zu liquidieren.

Eine der wichtigsten Aufgaben sah das EK.3, neben den Judenaktionen, in der Überprüfung der meist überfüllten Gefängnisse in den einzelnen Orten und Städten. Durchschnittlich sassen in jeder Kreisstadt 600 Personen lit. Volkszugehörigkeit im Gefängnis ein, obwohl ein eigentlicher Haftgrund nicht vorlag. Sie wurden von Partisanen auf Grund einfacher Denunzierungen usw. festgenommen. Viele persönliche Rechnungen waren dabei beglichen worden. Kein Mensch hat sich um sie gekümmert. Man muss in den Gefängnissen gewesen sein und sich mal einen Moment in den überfüllten Zellen aufgehalten haben, die in hygienischer Beziehung oft jeder Beschreibung spotten. In Jonava — und das ist ein Beispiel für viele — sassen in einem düsteren Kellerraum von 3 m Länge, 3 m Breite und 1,65 m Höhe, 5 Wochen lang 16 Männer ein, die alle entlassen werden konnten weil gegen sie nichts vorzubringen war. Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren sind eingesperrt worden, weil sie sich, um Arbeit zu bekommen, um die Aufnahme in die kommunistische Jugend beworben hatten. Hier musste durch durchgreifende Massnahmen eine klare Richtung in die Köpfe der zuständigen litauischen Kreise hineingehämmert werden. Die Gefängnisinsassen wurden auf dem Gefängnishof aufgestellt und an Hand der Listen und Unterlagen überprüft. Diejenigen, die wegen harmloseren Vergehens grundlos eingesperrt waren, wurden zu einem besonderen Haufen zusammengestellt. Diejenigen, die wir aufgrund ihres Vergehens zu 1 - 3 und 6 Monaten verurteilten, wurden wieder gesondert aufgeteilt, ebenso diejenigen, die zu liquidieren waren, wie Verbrecher, kommunistische Funktionäre, Politruks und anderes Gesindel. Zusätzlich zu der ausgesprochenen Strafe erhielt ein Teil, je nach dem Vergehen, im besonderen kommunistische Funktionäre, 10 bis 40 Peitschenhiebe zudiktiert, die jeweils sofort ausgeteilt wurden. Nach Abschluss der Überprüfung wurden die Gefangenen in ihre Zellen zurückgeführt. Die Freizulassenden wurden im Zuge nach dem Marktplatz gebracht und dort nach einer kurzen Ansprache, in Gegenwart vieler Einwohner, freigelassen. Die Ansprache hatte folgenden Inhalt (sie wurde satzweise sofort von einem Dolmetscher litauisch und russisch übersetzt):

„Wenn wir Bolschewisten wären, hätten wir Euch erschossen, da wir aber Deutsche sind, geben wir Euch die Freiheit.“

Dann folgte eine scharfe Ermahnung, sich jeder politischen Tätigkeit zu enthalten, sofort alles, was über Gegenströmungen in Erfahrung gebracht wird, den deutschen Stellen zu melden und sich sofort arbeitsmässig am Wiederaufbau, vor allem in der Landwirtschaft, intensiv zu beteiligen. Sollte sich einer erneut eines Vergehens schuldig machen, werde er erschossen. Dann wurden sie entlassen.

Man kann sich keine Vorstellung machen, welche Freude, Dankbarkeit und Begeisterung diese unsere Massnahme jeweils bei den Freigelassenen und der Bevölkerung auslöste. Mit scharfen Worten musste man sich oft der Begeisterung erwehren, wenn Frauen, Kinder und Männer mit tränenden Augen versuchten, uns die Hände und Füsse zu küssen.

gez. Jäger
SS-Standartenführer


Faksimile der Photokopien

Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-002, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 1


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-003, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 2


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-004, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 3


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-005, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 4


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-006, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 5


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-007, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 6


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-008, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 7


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-009, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 8


Bundesarchiv Bild 183-B0716-0005-010, Oberstes Gericht, Globke-Prozess, Beweisstück.jpg

Seite 9







Siehe auch

Fußnoten

  1. Bei sämtlichen dargebotenen Digitalisaten des Berichtes handelt es sich um Ablichtungen von Photokopien, die offenbar von den Sowjets bzw. den Vasallen der sogenannten DDR angefertigt wurden. Ob und wo die Originale des Berichts vorliegen, konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden. Die Holocaust Encyclopedia des United States Holocaust Memorial erwähnt den Bericht nicht einmal.
  2. Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
    Yale F. Edeiken: Historical Note on the Jaeger Report
  3. Bundesarchiv: Jäger-Bericht
  4. Holocaust Denial on Trial, Trial Transcripts, Day 4: Electronic Edition, S. 55f.
  5. Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
    33-cabinet.png Abgerufen am 23. März 2013. Archiviert bei WebCite®.Von Tätern, die viele Opfer fordertenSchwetzinger Zeitung, 13. November 2012:

    „Nach Kriegsende tauchte Jäger unter seinem richtigen Namen bis zu seiner Verhaftung 1959 zunächst unter. Er wurde als „nichtbelastet“ eingestuft.“

  6. Mit „litauischen Partisanen“ sind wohl Mitglieder der am 17. November 1940 von Litauern als Reaktion auf die sowjetische Besatzung Litauens gegründeten Litauischen Aktivistenfront (LAF) gemeint.
  7. Ein Additionsfehler: 719 sind angegeben, doch es sollten 718 sein.