Terrorflieger

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Eine Bf 110 der Luftwaffen-Nachtjagd im Kampf gegen die Terrorflieger der Royal Air Force bei der Reichsluftverteidigung im Zweiten Weltkrieg

Terrorflieger oder Terror-Bomber (in der Sprache des Krieges, wenn auch etwas verharmlosend, auch Luftpiraten und Luftgangster) ist die Bezeichnung für die Besatzungen der alliierten Bomber, die im Zweiten Weltkrieg von 1942 bis 1945 am blutigen Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung des Deutschen Reiches beteiligt waren und sich somit zum Werkzeug eines der größten Kriegsverbrechen der protokollierten Menschheits- und Militärgeschichte machten.

Tod durch Terror aus der Luft

Bombennachschub für die in England stationierten Terrorflieger der USAAF, 1944
Der Bombenterror der Alliierten gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg (wie hier in Braunschweig) war ein unverzeihliches Verbrechen gegen die Menschheit
„Wir haben 6 bis 7 Millionen Deutsche umgebracht. Möglicherweise werden wir eine weitere Million oder so töten, bevor der Krieg zu Ende ist.“Winston Churchill[1]

Die Flächenbombardierung der Alliierten forderte bis zu 3 Millionen Tote (ggf. deutlich mehr), darunter bis zu 500.000 Kinder, und bis zu 10 Millionen Verletzte – alleine beim Feuersturm über Hamburg und beim Massaker von Dresden starben bis zu 400.000 Bürger. Brand- und Sprengbomben fielen auf nicht weniger als 161 deutsche Städte, nahezu jede mit über 50.000 Einwohnern, dazu auf 850 kleinere Orte.

„Als die Vereinigten Staaten und Britannien Dresden im Jahre 1945 zerstörten, wurde ein Drittel einer Million Menschen getötet.“ — „Washington Post“ am 11. Juli 1999

Nicht nur Bomberbesatzungen verbreiteten Angst, Terror und Tod, auch feindliche Jagdflieger griffen 1944/45 vielfach und wahllos flüchtende Zivilisten, auch kleine Kinder, an. Solche Erlebnisberichte gab es tausendfach während und nach dem Krieg aus dem ganzen Reich. Beispielhaft ist der Augenzeugenbericht von Dieter Haubold (Lebensrune.png 1933) aus Hasloh bei Hamburg, der im April 2000 endlich den Mut aufbrachte, zu schreiben, was er erlebt hatte, wohl wissend, daß der Vorwurf „ein Nazi zu sein“, weil er es wagte, „Kriegsverbrechen gegeneinander aufzuwiegen“ nicht weit entfernt sein würde:

Auf der Flucht ausgelöscht – deutsche Opfer des Bombenkriegs in Magdeburg
„Im Februar des Jahres 1945 war ich 12jähriger Schüler eines Internates in Klotzsche bei Dresden. Klotzsche liegt auf dem östlichen „Hochland“ von Dresden und grenzt an die Dresdner Heide. Dann kam die Nacht des Schreckens für die Dresdner Zivilbevölkerung. Über den Sinn und den militärischen Nutzen dieses Bombardements auf Frauen und Kinder wurde schon viel geschrieben, es kann aber nicht genug sein. Wir Schüler wurden vor Mitternacht geweckt und da wir keine ausreichenden Kellerräume gegen Fliegerangriffe hatten, begaben wir uns in die im Wald angelegten Splitterschutzgräben. Wenn sich eine anglo-amerikanische Fliegerbombe verirrt hätte, wären wir verloren gewesen. Die Splitterschutzgräben waren große Gräben im Sandboden, zu ebener Erde mit Holzstämmen abgedeckt und darauf ein Sandhaufen geschüttet. So saßen wir müde und eng einander gepreßt, und durch die Bombeneinschläge bzw. durch die Erschütterungen in der im Tal gelegenen Stadt, rieselte der Sand auf uns nieder. Schulbeginn war morgens wie immer, doch nach dem Frühstück hieß es: Fertig machen zum Einsatz, wir müssen den Leuten aus der Stadt helfen. Konkret sah das so aus: Auf der Hauptstraße aus Richtung Dresden bewegte sich am Morgen ein nicht enden wollender Zug kläglicher Gestalten, die wenig Menschliches mehr zeigten. Diesen wie geistesgestörten Leuten sollten wir ihre Habseligkeiten tragen helfen und sie zu Notunterkünften geleiten. Viele hatten schwarze Brandwunden, alle waren total erschöpft. Ich weiß noch genau, daß ich den Wäschebeutel einer alten Frau trug, die immerzu etwas von ihrem Kanarienvogel murmelte und ihren Möbeln. Ansprechbar waren diese Leute nicht, daher fragten wir nicht lange und nahmen ihnen ihr Gepäck, soweit vorhanden, einfach aus den Händen.
Eine brennende B 17 der USAAF kann am 11. Januar 1944 nach der Luftschlacht über Mitteldeutschland in Metfield, England notlanden.
Es ging schon auf Mittag zu, als einige Jagdbomber aus allen Rohren feuernd sich förmlich auf die Flüchtlinge stürzten. Ein Inferno brach aus. Etwa 2 bis 3 Meter vor mir sah ich einen Mann, der sich umdrehte und nach seinem Hintern sah. Doch der war weg, jedenfalls der größte Teil. Ich sah einen großen Knochen hervorstehen, doch es floß kein Blut. Dann brach er zusammen. Andere lagen schreiend am Boden, Frauen und Kinder, viele ohne Köpfe, Arme und Beine. Die Angreifer flogen so tief, daß man ihre bebrillten Köpfe in der Kanzel sah; d. h. sie mußten ebenfalls sehen, worauf sie mit ihren Bordkanonen und Maschinengewehren feuerten. So setzten die „tapferen“ (eine Fliegerabwehr gab es nicht) anglo-amerikanischen Flieger ihrem nächtlichen Morden auf die friedliche Stadt Dresden noch einen drauf. Diese Wahrheit zeigen sie nicht in ihren Hollywoodfilmen. Aus reinem Selbstschutz warfen mein Schulkamerad und ich die Wäschebündel der Flüchtlinge weg und rannten was wir konnten durch die Vorgärten in den nahen Wald. Erst am späten Nachmittag meldeten wir uns wieder in der Schule, die waren hocherfreut, uns lebend wiederzusehen. Zwei Tage später kam ein besorgter Vater mit seinem Holzgas-LKW aus Zwickau, um seinen Sohn zu holen. Ich holte mir die Erlaubnis zum Mitfahren, packte etwas Kram ein, die Bettwäsche vergaß ich zum Ärger meiner Mutter, und so kam ich auf Umwegen, aber gesund zur Freude meiner Mutter wieder nach Hause. Wenn wir nicht vergessen wollen, dann so etwas auch nicht.“

In Neu York referierte der Schriftsteller Julien Green in seinem Tagebuch kommentarlos eine Meldung aus Stockholm (die er der New York Times vom 5. August 1943 entnommen hat):

„Ein deutsches Kind, Flüchtling aus Hamburg, erreicht die Grenze nach der grauenvollen Bombardierung Hamburgs durch die RAF. Das Kind ist zwölf Jahre alt. Es trägt zwei Säcke, die es vor den Zöllnern öffnen muß; der erste enthält die Kaninchen des kleinen Jungen, der zweite den Leichnam seines zweijährigen Bruders.“

Luftschlacht über Mitteldeutschland (Einsatzbeispiel)

Auch diese deutsche Familie wurde in Hamburg wohl befreit
Absturz eines Terrorfliegers bei der Reichsluftverteidigung
Der Soldat, Ehemann und Vater Frey kämpfte mit dem Panzer-Regiment 2 an der Kriegsfront, als sein Kommandeur ihm Schreckliches mitteilen mußte: Seine geliebte Frau Mathilde und die beiden Söhne (11 und 2 Jahre) wurden in der Kasseler Jägerstraße 5 durch den Terrorfliegerangriff vom 22. Oktober 1943 getötet. Über 14 Monate mußte er den Schmerz, die Einsamkeit und den unvorstellbaren Seelenleid ertragen. Erst im Januar 1945 hatten die Qualen ein Ende, er war an der Ostfront gefallen.

Am 11. Januar 1944 in den frühen Morgenstunden griff die 8. USAAF (Eighth Air Force; Missions-Nummer: 182) u. a. Oschersleben (177 Bomber sowie knapp 200 Jäger, darunter 50 P-51) und Halberstadt (114 Bomber sowie 177 P-47 und 44 P-51 Jagdschutz) an, wobei die VS-Amerikaner in diesem Abschnitt 61 B 17 „Fliegende Festungen“ und P-51 „Mustang“ verloren, was ca. 21 % der eingesetzten Viermot-Bomber entsprach.

234 B-17 und 138 B-24, begleitet von 49 P-38 und 322 P-47 als Jagdschutz, flogen gegen Braunschweig, Osnabrück, Bielefeld, Peine, Herford, Nienburg, Meppen und Lingen, wobei das Hauptziel, Braunschweig, von 47 B-17 getroffen wurde. Die B-24 hatten sich verflogen und verpaßten den Einsatz.

Die Amerikaner verbuchten an diesem Tag nach Rückkehr der Maschinen 34 Verwundete, 12 Gefallene und 613 Vermißte, die entweder fielen oder mit dem Fallschirm absprangen (darunter viele verwundete „Luftgangster“) und in die Kriegsgefangenschaft gingen.[2]

In der „Luftschlacht über Mitteldeutschland“ auf rund 6.000 m Höhe wurden an diesem Tag von Hollands Küsten bis nach Mitteldeutschland insgesamt mehr als 150 Feindmaschinen abgeschossen, ein Fünftel der einfliegenden Bombermasse. Insbesondere das JG 26 war mit 13 Luftsiegen (12 B 17 und eine P-47) und nur einem eigenen Abschuß (Unteroffizier Heinz Voigt, der jedoch leicht verwundet überlebte) sehr erfolgreich. Oberleutnant Ottmar Zehart konnte in seiner Fw 190 A-6 „Weiße 7“ für die Sturmstaffel 1 unter Hans-Günther von Kornatzki[3] über Dortmund den ersten Luftsieg überhaupt für die neue Einheit erringen. Aber auch die Verluste der Luftwaffe, die die großen Einflugs- und Ausflugskorridore mit nur 500 Maschinen abwehren konnten, waren mit 41 abgeschossenen Flugzeugen (vorwiegend Bf 109, Fw 190 und Bf 110, vereinzelt auch Ju 88) verheerend und vor allem im vorletzten Kriegsjahr kaum ersetzbar.

Zu den gefallenen Fliegerhelden beim Feindflug über dem Reich gehörte auch der 24jährige Ritterkreuzträger Fritz Sengschmitt, des weitern vom Zerstörergeschwader 26 u. a. Hauptmann Peter Hayn (Stab I./ZG 26), Unteroffizier Oskar Host sowie sein Bordfunker Unteroffizier Kurt Gentner (3./ZG 26) und Leutnant Lutz Röder (3./ZG 26). Major Karl Böhm-Tettelbach wurde verwundet, überlebte aber den Abschuß. Das Zerstörergeschwader 76 verlor Oberleutnant Heinz Bannemann (2./ZG 76), Oberleutnant Ernst Porbeck (7./ZG 76) und Oberfeldwebel Heinz Rotscholl sowie dessen Bordfunker Unteroffizier Karl Zeller.

Filmbeiträge

Vom Terrorflieger zum Aussöhner

Wenige Angehörige der anglo-amerikanischen Flugzeugbesatzungen haben nach dem Krieg ihre Schuld eingesehen und dies öffentlich kundgetan, um so beeindruckender sind diejenigen, die nicht müde wurden, auch gegenüber dem eigenen Volk das verbrecherische Unrecht am Deutschen Volk einzugestehen. Bezeichnend für diese willkommenen Einzelfälle war der RAF-Navigator Harold Nash:

„Ich wollte Held sein, aber ich bin Terrorflieger geworden. Ich kann dieses [Kriegsverbrechen] nicht verteidigen.“[4]

Harold Nash

Nash wurde 1923 in Birmingham, Großbritannien geboren und war stolz, als die Luftstreitkräfte seines Landes ihn 1941 einzogen. Er flog als Navigator der Royal Air Force 13 Bombereinsätze über Deutschland und versuchte stets seine Teilnahme an dem schon seit 1942 formulierten Auftrag, die deutsche Bevölkerung anzugreifen, auch Frauen und Kinder zu töten, zu erklären:

„Es war die reine Unsichtbarkeit, die uns erlaubt hat, das mitzumachen. Aus der Flughöhe der Bomber haben sich die Feuer wie Diamanten auf einem schwarzen Samtteppich dargestellt. Da waren keine Menschen.“

Er habe damals nicht wirklich gewußt, was er tat, seine todbringende Last einfach ausgeklinkt, ohne sich über die Ziele und die Menschen, die sie traf, Gedanken zu machen. „Viele unserer Ziele waren nicht kriegsberechtigt, die Angriffe auf Frauen und Kinder inakzeptabel und verbrecherisch“, berichtete er im März 2005 dem „Westfälischen Volksblatt“, und weiter: „Hätten wir Flieger unten miterlebt, was wir taten, wir hätten es nicht tun können.“

Nash selbst wurde 1943 bei Hannover von der Reichsluftverteidigung abgeschossen. Er landete mit dem Fallschirm bei Celle, schlug sich vier Nächte durch und wurde dann bei Bielefeld gefangengenommen. Bei einer Zugfahrt durch das Ruhrgebiet zu einem Verhör in Frankfurt sah er die zerbombten Orte und die vielen Leichen. Drei Frauen in Trauerkleidung saßen ihm und seinem Bewacher im Abteil gegenüber. An seiner Uniform war er als Mitglied einer britischen Bomberbesatzung zu erkennen. Nash hatte Angst, er fühlte sich unwohl und schuldbeladen. Eine der schwarzgekleideten deutschen Frauen sah ihn mit gütigen Augen an und überreichte dem abgerissenen Terrorflieger etwas Brot. Das war Nashs Schlüsselerlebnis:

„Ich hatte versucht, die Frau zu töten, und sie bot mir ein Stück Brot. Da wurde ich Pazifist.“

Harold Nash, Dolmetscher und Lehrer für Deutsch sowie Französisch und aktives Mitglied im Kirchenvorstand der deutschen Gemeinde in Birmingham, war nach dem Krieg als Botschafter des Friedens unterwegs. Er war, wie auch Harry O'Flanagan und andere, vehementer Gegner des 1992 enthüllten Bomber-Harris-Denkmals in London, weshalb er von vielen Landsleuten und englischen Medien als „Verräter“ und „Nestbeschmutzer“ angegriffen wurde. Für seine intensive internationale Versöhnungsarbeit wurde er 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Noch 2008 war Nash Gast in Hanau und gab unmißverständlich kund:

„Wir mußten Deutschland angreifen, aber wie das geschah, war ein Verbrechen. Ich weiß nicht, wie viele Menschen ich mit meinen Bomben getötet habe. Ich weiß heute nur, daß kein einziger Toter ein einziges Problem gelöst hat. Ich kann nicht vergessen, was ich getan habe. Nur Gott kann mir vergeben.“

Zitate

  • „Liebe Fahrgäste. Unser Zug hat wegen der Entschärfung einer Bombe, die die Westalliierten auf die unschuldige Bevölkerung Frankfurts abgeworfen haben, zur Zeit 45 Minuten Verspätung.“ — Durchsage der Deutschen Bahn (DB) im Juli 2019 wegen einer Verspätung auf der Strecke von Würzburg nach Frankfurt am Main

Siehe auch

Literatur

  • Claus Nordbruch: Bombenterror: todsichere Methode des Ethnic cleansing, in: ders.: Der deutsche Aderlaß – Alliierte Kriegspolitik gegen Deutschland nach 1945. Veröffentlichungen des Instituts für Deutsche Nachkriegsgeschichte, Bd. 28, 3. Aufl., Grabert-Verlag, Tübingen 2012, S. 106–121
  • Günter Zemella: Warum mußten Deutschlands Städte sterben?: Eine chronologische Dokumentation des Luftkrieges gegen Deutschland 1940–1945, Kloster-Buchhandlung und Klosterhaus-Versand, 2014, ISBN 978-3941730106 [704 S.]
  • Thomas Goodrich: Höllensturm – Die Vernichtung Deutschlands, 1944–1947, Createspace Independent Publishing, 2015, ISBN 978-1517540241 [475 S.]
  • A. C. Grayling: Die toten Städte. Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen? Aus dem Englischen von Thorsten Schmidt. C. Bertelsmann, München 2007[5] – Der Autor ist ein britischer Philosoph (geb. 1949)
  • Pit Pietersen: Kriegsverbrechen der alliierten Siegermächte: Terroristische Bombenangriffe auf Deutschland und Europa 1939–1945, Norderstedt (BoD) 2006 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)
  • Karsten Kriwat: Alliierter Luftterror von Dresden bis Bagdad (Klappentext)
  • Hans-Joachim von Leesen: Bombenterror. Der Luftkrieg über Deutschland (Klappentext)
  • Sven Felix Kellerhoff: So zerstörten Bomben deutsche Städte – eine Bilanz. welt.de, 10. Mai 2015
  • Christine Kluge: Die geplante Vernichtung. Entwicklung 1648–1948 und danach, und „Rechtfertigung des Bombenkrieges“ aus englischer Sicht (Klappentext)
  • Maximilian Czesany: Allierter Bombenterror, Druffel-Verlag, 1986

Fußnoten

  1. Konferenz von Jalta, 7. Februar 1945
  2. WWII 8thAAF COMBAT CHRONOLOGY – JANUARY 1944 THROUGH JUNE 1944
  3. Oberstleutnant Hans-Günther von Kornatzki (Lebensrune.png 22. Juni 1906 in Ziegnitz) galt als der „Vater der Sturmjäger“, er fiel am 12. September 1944 als Kommandeur der II. (Sturm-)Gruppe/JG 4 bei der Reichsluftverteidigung im Raum Zilly.
  4. Harold Nash, Britisches Bombenkommando in „Der Bombenkrieg“, ZDF, 4. Februar 2003
  5. Bert Hoppe: War die alliierte Bombardierung deutscher Städte ein Kriegsverbrechen?, Berliner Zeitung, 20. März 2007 – Rezension