Spremberg

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Spremberg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Provinz: Brandenburg
Einwohner (2009): 24.718
Bevölkerungsdichte: 137 Ew. p. km²
Fläche: 180 km²
Höhe: 97 m ü. NN
Postleitzahl: 03130
Telefon-Vorwahl: 03563
Kfz-Kennzeichen: SPN (alt: SPB)
Koordinaten: 51° 34′ N, 14° 23′ O
Spremberg befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Klaus-Peter Schulze (CDU)

Spremberg ist eine deutsche Stadt der Lausitz in Brandenburg.

Lage

Spremberg liegt etwa 20 km südlich von Cottbus. Die Altstadt liegt in einer Auenlandschaft zwischen zwei Spreearmen auf einer Insel, umgeben von einer bemerkenswert attraktiven Landschaft. Die Spree fließt mitten durch die Stadt, die mit der Talsperre Spremberg ein attraktives Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe hat. Zwischen 1871 und 1918 war Spremberg der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches; darüber gibt ein Gedenkstein Auskunft, der sich wenige Meter vom Originalstandort befindet.

Geschichte

Die Ersterwähnung von Spremberg geht auf das Jahr 1301 zurück. Untersuchungen im Stadtgebiet lassen jedoch den Schluß zu, daß es bereits viel früher im Bereich der heutigen Kreuzkirche erste Ansiedlungen und Bebauungen gab.

Am 3. Juni 1556 kam es zum ersten großen Stadtbrand, wobei die Stadt aufgrund der damaligen dichten Bauweise fast vollständig vernichtet wurde. Am 24. August 1604 kam es zum zweiten großen Stadtbrand in Spremberg, diesem fielen unter anderem beide Kirchen, das Rathaus und mehr als 200 Wohnhäuser zum Opfer. 1626 wütete die Pest in Spremberg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Spremberg 1642 von schwedischen Truppen überfallen, belagert und geplündert. Am 18. Oktober 1646 kam es abermals zu einem großen Stadtbrand, dabei wurden wieder das Rathaus und 185 Wohnhäuser vernichtet. 1671 gelangte Spremberg durch Heirat derer von Kittlitz in den Besitz des Grafen Carl Moritz von Redern. 1671 wütete der vierte große Stadtbrand in Spremberg, wieder brannten 200 Wohnhäuser nieder.

Am 3. August 1815 wurde Friedrich Wilhelm III. durch den Wiener Frieden neuer Herrscher der Niederlausitz, Spremberg wurde damit preußisch. 1893 beging die Stadt Spremberg die Tausendjahrfeier aufgrund der Annahme, die Stadt sei 893 durch Kaiser Arnulf gegründet worden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloß

Aus einer romanischen Turmburg um 1100 entstanden, wurde das Schloß Spremberg unter der Regentschaft der Herzöge von Sachsen-Merseburg in eine frühbarocke Vierflügelanlage umgebaut. Die Baugeschichte ist seit dem 11. Jahrhundert belegt, der untere Teil des großen Hauptturmes mit seinen bis zu vier Meter dicken Mauern ist der älteste Teil der Schloßanlage. Im Erdgeschoß des Haupthauses sind in drei Räumen Deckengewölbe mit Bemalungen des 16. Jahrhunderts erhalten geblieben. Während der Regentschaft der Merseburger Herzöge zwischen 1680 und 1738 wurde die Burg zum Schloß ausgebaut. Nach dem Aussterben der Merseburger Besitzer kam das Schloß 1738 in kursächsischen Besitz. Von diesem Zeitpunkt an diente es mit zahlreiche Umbauten im Inneren bis 1997 vor allem Verwaltungszwecken.

Im Schloß befindet sich neben anderen Einrichtungen das Spremberger Heimatmuseum, in dem unter anderem in einer ständigen Ausstellung über Leben und Werke des Spremberger Schriftstellers Erwin Strittmatter informiert wird.

Gedenkstein Mittelpunkt des Deutschen Reiches

Spremberg gilt als geographischer Mittelpunkt des Deutschen Reiches. Die Berechnungen dazu gingen auf den Geographen Heinrich Matzat zurück, einem Oberlehrer am Spremberger Realgymnasium. Die Grundlage seiner Berechnung war, daß er die Mittelwerte der am weitesten nördlich, südlich, östlich und westlich gelegenen Orte des Deutschen Reiches feststellte. Das Ergebnis veröffentlichte er in dem Jahresbericht der höheren Lehranstalten des Jahres 1872. Dort hieß es:

„Zum Schluß dieser letzten Erörterungen, die gerade die Heimatkunde betrifft, möge hier noch ein Notiz Platz finden, die für die Bewohner unser guten Stadt Spremberg von einigem Interesse sein wird. – Der nördlichste Punkt des neu entstandenen Deutschen Reiches liegt bei dem Dorfe Nimmersatt nördlich von Memel, 55 Grad 52 Minuten 56 Sekunden nördlicher Breite; der südlichste am Ursprung der Stillach, eines Quellflusses der Iller in den Allgäuer Alpen, 47 Grad 15 Minuten 48 Sekunden nördlicher Breite. Das Mittel hieraus ist 51 Grad 34 Minuten 22 Sekunden. Der östlichste Punkt liegt bei dem Dorfe Schilleningken unweit Schirwindt an der Scheschuppe, 40 Grad 32 Minuten 25 Sekunden östlicher Länge von Ferro; der westlichste beim Dorfe Isenbruch, vier Kilometer von der Maas, 23 Grad 31 Minuten 50 Sekunden östlicher Länge von Ferro. Das Mittel hieraus ist 32 Grad 2 Minuten 7,5 Sekunden. Der geographische Mittelpunkt des Deutschen Reiches ist also der Punkt, welcher unter 51 Grad 34 Minuten 22  Sekunden nördlicher Breite und 32 Grad 2 Minuten 7,5 Sekunden östlicher Länge liegt. Dieser Punkt aber ist gelegen auf dem Territorium der Stadt Spremberg. Man gelangt zu ihm (nach Messung auf der Generalstabskarte), wenn man von der Dresdener Straße ziemlich genau 500 Schritt (und zwei Fuß) die Gartenstraße und den sie fortsetzenden Weg hinabgeht.“

Im Juli 1914 erging eine Verfügung des Chefs der Preußischen Landesaufnahme, v. Betrab, daß der Mittelpunkt des Deutschen Reiches auf das Meßtischblatt 2547, also die Gemarkung Spremberg, fiel.

1946 wurde die Inschrift des Steines auf Anordnung des damaligen Landrates, der den Befehl Nr. 30 des Alliierten Kontrollrates buchstabengetreu umsetzte, zerstört.

Der Originalstein wurde im März 1988 im Zuge der Vorbereitung von Straßenbauarbeiten geborgen und ist im Heimatmuseum in Spremberg ausgestellt. Am 19. Januar 1991 wurde nur wenige Meter vom Originalstandort entfernt eine Kopie des Steines aufgestellt.

Bekannte, in Spremberg geborene Personen

  • Martin Püschel (1899–1989), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Erwin Strittmatter (1912–1994), Schriftsteller, er gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der DDR

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 50