Gransee
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Mark Brandenburg |
Landkreis: | Oberhavel |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (31. Dez. 2011): | 5.951 |
Bevölkerungsdichte: | 49 Ew. p. km² |
Fläche: | 121,2 km² |
Höhe: | 55 m ü. NN |
Postleitzahl: | 16775 |
Telefon-Vorwahl: | 03306 |
Kfz-Kennzeichen: | OHV (bis 1993: GRS) |
Koordinaten: | 53° 0′ N, 13° 10′ O |
Gransee befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Bürgermeister: | Wilfried Hanke (parteilos) |
Gransee ist eine deutsche Stadt im Kreis Oberhavel in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Gransee liegt zwischen der Prignitz und der Uckermark auf einer Grundmoränenplatte nördlich von Berlin.
Gliederung
Zur Stadt gehören laut ihrer Hauptsatzung 14 Ortsteile:[1]
Hinzu kommen die Wohnplätze Eichholz, Fischerwall, Ilseberg, Karlshof, Katharinenhof, Kraatz-Ausbau, Kraatz-Siedlung, Kraatzer Plan, Kreuzkrug, Lindenhof, Plan, Polzower Wachthaus und Waldhof.
Nachbargemeinden
Gransee grenzt im Norden und Osten an die Stadt Fürstenberg/Havel, im Osten an die Stadt Zehdenick, im Süden an die amtsfreie Gemeinde Löwenberger Land und im Westen an die amtsangehörigen Gemeinden Sonnenberg, Schönermark und Großwoltersdorf.
Name
Der Name Gransee kommt aus dem Althochdeutschen (Mittelniederdeutschen) von grans für Schnabel, Spitze, Horn, oder, was weniger wahrscheinlich ist, grand/grant für Kies, Sand. Der zweite Teil des Namens dürfte vom mittelniederdeutschen oie oder altniederdeutschen ouwie für Aue, Land am Wasser oder Insel stammen. Im Jahr 1262 schreibt sich Gransee Grasoyge, 1267 Gransoye, 1285 und 1290 Granzoye, 1302 Granzoge, 1333 Granzowe und 1373 Gransoge. Im Jahr 1499/1500 erscheint dann Cransehe.
Geschichte
Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet der heutigen Stadt Gransee bereits zur Bronzezeit besiedelt war. Das Schwert von Gransee wird auf die mittlere Bronzezeit (1600 - 1300 v. Chr.) datiert. Bei Stadterneuerungsarbeiten wurden Urnen aus der jüngeren Bronzezeit (1300 - 800 v. Chr.) unter dem Straßenpflaster gefunden.
Zwischen 600 v. Chr. bis zur Zeitenwende ist rund um Gransee die Jastorfkultur verbreitet, einer prägermanischen Kultur, aus der sich ein germanischer Stammesverband entwickelt, der von den Römern Sueben genannt wird. Mit dem beginnenden Zerfall des weströmischen Reiches und dem Einfall der Hunnen bei den Ostgoten in der zweiten Hälfte des 4. Jh. u. Z. setzt die Völkerwanderung ein, bei der viele germanische Stämme ihre angestammten Gebiete verlassen und Richtung Westen und Süden ziehen. Ihnen folgen die germanischen Abodriten und die Havel-Spree-Stämme entwickeln.
Mit der Eroberung der Burg Brandenburg durch Albrecht den Bären 1157 wurde der Weg geebnet für deutsche Siedler aus Gebieten westlich der Elbe und der Verdrängung bzw. Assimilation der bisher hier ansässigen Bevölkerung. Von seinem Sohn, Otto I. von Brandenburg und seinen Nachfolgern wird die Mark Brandenburg bis an die Oder ausgedehnt, was eine Voraussetzung für die Kloster- und Stadtgründung war.
Vermutlich ist die Stadt, die mit dem Recht der Altstadt Brandenburg ausgestattet wurde, um 1200 an der Kreuzung wichtiger Handelsstraßen entstanden. Gransee erlangte 1262 Stadtrecht und Zollfreiheit, 1319 wird Gransee an die Grafen von Lindow-Ruppin verpfändet. Im selben Jahr ist auch die erste Ratsverfassung nachgewiesen. Die Stadt wurde ab dieser Zeit als Grenzstadt zum nördlich gelegenen Mecklenburg und zu der Uckermark stark befestigt.
Im Jahr 1316 fand die Schlacht bei Schulzendorf – das Gemetzel bei Gransee statt, bei der sich Brandenburg auf der einen und Dänemark und Mecklenburg auf der anderen Seite gegenüberstanden. Die Stadt bewohnten überwiegend Ackerbürger und Handwerker. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde ein Franziskanerkloster gegründet, welches sich 1541 im Zuge der Reformation auflöste. Mehrere Stadtbrände (1604, 1621) und der Dreißigjährige Krieg fügten der Stadt schwerste Schäden zu. Ein Stadtbrand am 19. Juni 1711 war so verheerend, daß Gransee mit neuem Stadtgrundriß neu aufgebaut wurde.
Am 10. Juli 1877 wurde die Preußische Nordbahn eröffnet, wodurch Gransee eine schnelle und direkte Eisenbahnanbindung nach Berlin, Neustrelitz und Neubrandenburg erhielt. 1878 war die Fahrt mit der Eisenbahn bis nach Stralsund möglich und mit der Eröffnung der Lloydbahn 1886 auch bis Rostock.
Vom Bahnhof Gransee führte die Stechlinseebahn ab 1930 bis nach Neuglobsow. Anfang der 1950er Jahre fuhr die Bahn noch zwischen Gransee und Großwoltersdorf. 2006 wurde die Strecke komplett abgebaut.
Zwischen 1952 und 1993 war Gransee Verwaltungssitz des Landkreises Gransee und gehört seitdem zum Landkreis Oberhavel.
Am 14. August 1977 kam es in einem nahegelegenen Munitionslager der Roten Armee zur Raketenkatastrophe von Dannenwalde. Durch einen Blitzschlag wurden mehrere Hundert sowjetische Katjuscha-Raketen unkontrolliert gestartet und richteten im Umkreis bis zu 20 Kilometern erheblichen Sachschaden an, obwohl sie nicht mit Zündern ausgestattet waren. Opfer unter der deutschen Bevölkerung gab es nicht; die sowjetischen Verluste unter den Soldaten werden auf 70 Tote geschätzt. Die genauen Umstände und die Zahl der sowjetischen Opfer sind bis heute nicht genau bekannt.
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum im ehemaligen „Heilig-Geist-Hospital“ mit St.-Spiritus-Kapelle
- Ruppiner Tor
- Stadtmauer mit Wiekhäusern
- Pulverturm
- Marienkirche
- Luisendenkmal
- Ehemaliges Franziskanerkloster
- Kornspeicher
- Kriegerdenkmal
- Mittelalterliche Warte
- Schloß Meseberg
- Dorfkirche Meseberg
- Herrenhaus Dannenwalde
- Bahnhof Dannenwalde
- Gutshof Gramzow
Bekannte, in Gransee geborene Personen
- Heinz Barth (1920–2007), Obersturmführer und Oberleutnant bei der Waffen-SS
Verweise
- Uwe Schärff: Gransee (Kirche), Kreis Oberhavel, Brandenburg:, denkmalprojekt.org, 2005
- R. Krukenberg: Gransee, Landkreis Oberhavel, Brandenburg, denkmalprojekt.org, 2013
Fußnoten
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