Friedeberg (Neumark)

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Friedeberg (Neumark)

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Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Friedeberg
Provinz: Brandenburg
Einwohner (2010): 10.186
Höhe: 72 m ü. NN
Koordinaten: 52° 53′ N, 15° 31′ O
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Friedeberg (Neumark) befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Friedeberg (Neumark) ist eine deutsche Kleinstadt in der Provinz Brandenburg. Friedeberg liegt an der Reichsstraße über Küstrin bis nach Rehfeld, die bis an die russische Grenze führt.

Lage

Friedeberg liegt zwischen dem Pommerschen Hohenrücken und dem Netzebruch. Die nächste größere Stadt ist Landsberg/Warthe, die über die Reichsstraße 1 in 26 Kilometern südwestlicher Richtung zu erreichen ist. Eine Stichbahn verbindet die Stadt mit der Bahnlinie BerlinKüstrinDirschauDanzig.

Geschichte

Anstelle von Friedeberg gab es bereits im frühen Mittelalter eine heidnische Siedlung. In strategisch günstiger Lage, am so genannten Markgrafenweg von Landsberg nach Osten, erbaute der brandenburgische Markgraf Konrad eine Burg, vor dessen Toren er Zuwanderer aus dem Westen ansiedelte. 1260 verlieh der Markgraf dem Burgort das Magdeburger Stadtrecht und den Namen Friedeberg.

Im 14. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung, als sie 1345 das alleinige Schifffahrtsrecht für Netze und Warthe erhielt, 1348 zum Gerichtsort erhoben und ihr 1363 die Markgerechtigkeit verliehen wurde. Weniger gut erging es ihr im nächsten Jahrhundert. Die brandenburgischen Kurfürsten hatten das Interesse an der Neumark verloren, und auch der Deutsche Orden, der das Land 1402 erwarb, tat wenig für die Weiterentwicklung. Das Machtvakuum nutzten Raubritter, polnische und hussitische Heere, um plündernd durch das Land zu ziehen. Die Hussiten zerstörten 1433 die Stadt. Auch der Dreißigjährige Krieg, als schwedische und kaiserliche Truppen die alte Heerstraße, an der Friedeberg lag, für ihre Durchmärsche nutzten, hinterließ schwere Verwüstungen. Am Ende des Krieges hatte die Stadt nur noch etwa 40 Einwohner.

Neuzeit

Nach der Gründung des preußischen Königreiches 1701 rückte die Neumark wieder mehr in den Blickpunkt des Interesses. Friedeberg profitierte unmittelbar vom Trockenlegungsprogramm für den Netzebruch, das 1770 von Friedrich dem Großen veranlasst worden war. Mit der preußischen Verwaltungsneuordnung wurde Friedeberg 1816 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Bei der Anlegung moderner Verkehrswege konnte die Stadt zunächst nur Nutzen von der Reichsstraße 1 Berlin–Königsberg ziehen, die sie unmittelbar berührte. Die ebenso wichtige Strecke der Ostbahn verlief allerdings sieben Kilometer südlich, erst 1897 konnte durch den Bau der Friedeberger Kleinbahn der Anschluss an das Hauptbahnnetz geschaffen werden. Den Charakter einer Ackerbürgerstadt konnte Friedeberg auch während der Phase der Industrialisierung ausgangs des 19. Jahrhundert nicht abschütteln, denn nur kleine Betriebe der Möbel- und Lederwarenherstellung siedelten sich an.

Als 1938 die Provinz Grenzmark aufgelöst wurde, kam Friedeberg mit dem Landkreis zur Provinz Pommern. Zu dieser Zeit lebten etwa 6.100 Einwohner in der Stadt. Bei den Kämpfen um die Stadt zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Friedeberg zu 80 Prozent zerstört.

Sehenswürdigkeiten

  • Die St.-Marien-Kirche wurde 1433 als dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen errichtet und im Innenraum mit einem Sterngewölbe ausgestattet. 1697 wurde der Turm mit einem barocken Aufsatz versehen. Nach der Zerstörung 1945 wurde die Kirche wieder aufgebaut.
  • Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch über 1.000 Meter der bis zu acht Meter hohen Feldsteinmauer und das gotische Driesener Tor erhalten.

In der Nähe des Driesener Tores befindet sich ein 1764 aus Backsteinen gebauter Getreidespeicher.

Der Berliner Bildhauer Steinemann schuf das Kriegerdenkmal 1870/71 des Kreises Friedeberg, welches 1879 eingeweiht wurde. Auf dem Sockel stand ein Germania-Standbild.

Bekannte, in Friedeberg geborene Personen