Biesenthal

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Biesenthal

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Barnim
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2010): 5.543
Bevölkerungsdichte: 90 Ew. p. km²
Fläche: 60,92 km²
Höhe: 50 m ü. NN
Postleitzahl: 16359
Telefon-Vorwahl: 03337
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Koordinaten: 52° 46′ N, 13° 38′ O
Biesenthal befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Carsten Bruch (CDU)

Biesenthal ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Barnim in Brandenburg.

Geographie

Lage

Biesenthal befindet sich im Naturpark Barnim, nordöstlich von Bernau bei Berlin und etwa 32 Kilometer vom Stadtzentrum von Berlin entfernt.

Gliederung

Zu Biesenthal gehört das frühere Dorf Danewitz, das zu Biesenthal eingemeindet wurde und heute Ortsteil ist. Wohnplätze sind Dewinsee-Siedlung, Eiserbude, Hellmühle, Priesterpfuhlsiedlung, Siedlung, Vorwerk, Wehrmühle und Wullwinkel.

Gewässer

Berge

Geschichte

Biesenthal wurde erstmals 1258 urkundlich erwähnt und erhielt 1315 Stadtrecht.

Am 14. September 1756 brannte Biesenthal bis auf zehn Privathäuser ab, die Kirche, Schule und das Rathaus wurden zerstört. Der Wiederaufbau begann 1760/61.

Im Jahre 1934 wurde der Stadt die Berechtigung erteilt die Bezeichnung „Luftkurort“ zu führen.[1]

Zweiter Weltkrieg

In der Stadt waren ein Fallschirmjäger-Bataillon, die Flugzeugführerschule B 31, das II. Fliegerkorps und ein Außenkommando des Konzentrationslagers Sachsenhausen sowie ein Polizei-Ausweichlager stationiert.[2]

Am 18. November 1943 flog erstmals ein Verband von englischen RAF Lancaster-Bombern über Biesenthal. Ein Teil der Bomber entledigten sich ihrer Bomben über der Stadt. In der Hellmühle ging die Gutsscheune in Brand. Der Bahnhof und viele umliegende Gebäude wurden zerstört durch Brand- und Sprengbomben. Ein weiterer Bombenangriff fand am 23. Dezember 1943 u. a. auf die Heimstättenstraße statt und sorgte für die Zerstörung mehrerer Siedlungshäuser. Die Hebamme der Stadt verlor mit ihrem Pflegekind ihr Leben, das Haus wurde gänzlich zerstört. Auch eine Familie aus Berlin, welche Schutz vor den Bombenangriffen in Biesenthal gesucht hatte, wurde ebenfalls getötet. Im Garten von Gärtnerei Schmidt in der Mozartstraße ging ein Blindgänger nieder. Er konnte entschärft werden.[3]

Im März 1945 entwickelte Generalleutnant Hellmuth Reymann einen Verteidigungsplan für die Reichshauptstadt Berlin, der vier Verteidigungslinien vorsah. Der vierte und äußere war der äußere Sperring, der Berlin und alle seine Vororte umschloß und einen durchschnittlichen Radius von etwa 30 km hatte. Die östliche Grenze dieser Linie verlief von Biesenthal, Tiefensee und Rüdersdorf bei Berlin bis Königs Wusterhausen am Berliner Ring.[4]

Die 1. polnische Infanterie-Division „Tadeusz Kościuszko“ startete am 22. April 1945 einen Angriff auf Biesenthal, Lanke und Klosterfelde. Noch am selben Tag besetzten Polen und die Rote Armee Biesenthal kampflos.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden mindestens zwölf Häuser in Brand gesetzt. Darunter befanden sich die größte Gaststätte und Hotel am Markt „Zum Goldener Stern“, drei angrenzende Wohnhäuser und zwei weitere Gasthäuser. Einige Bomben der alliierten Terrorflieger liegen noch heute in den Seen, Flüssen und Wiesen in der Umgebung.

Nachkriegszeit

2003 wurde Danewitz nach Biesenthal eingemeindet.

2004 wurde Biesenthal als erste „Naturparkstadt“ ausgezeichnet.[5]

Namensvarianten

  • 1315 Bizdal
  • 1322 Bisdal
  • 1337 Pyestal
  • 1357 Bysdal
  • 1420 Besedal
  • 1442 Bytzedal
  • 1450 Byßdal
  • 1572 Bießedahle
  • 1608 Biesendall
  • ab 1624 Biesenthal

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1875 2.315
1890 2.408
1910 3.040
1925 3.250
1933 3.609
1939 4.236
1946 4.212
1950 4.781
1964 4.632
1971 4.553
Jahr Einwohner
1981 4.524
1985 4.706
1989 4.639
1990 4.496
1991 4.451
1992 4.516
1993 4.665
1994 4.724
1995 4.672
1996 4.706
Jahr Einwohner
1997 4.828
1998 4.945
1999 4.981
2000 5.043
2001 5.107
2002 5.160
2003 5.454
2004 5.509
2005 5.625
2006 5.621
Jahr Einwohner
2007 5.637
2008 5.507
2009 5.563
2010 5.543
2011 5.498
2012 5.525
2013 5.564
2014 5.632
2015 5.679
2016 5.671
Jahr Einwohner
2017 5.734
2018 5.791
2019 5.869
2020 6.029

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[6][7][8]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit zwei spitzbedachten Türmen und offenem Tor mit Fallgatter; zwischen den Türmen schwebt der brandenburg. rote Adler.“[9]

Das Wappen wurde 1906 entworfen und angenommen, es demonstriert die Zugehörigkeit der Stadt zur Mark Brandenburg. Frühere Siegel zeigten den märkischen Adler allein.[10]

Sehenswürdigkeiten

Mühlen
Kirchen
Weitere Bauwerke

Bekannte, in Biesenthal geborene Personen

Siehe auch

Literatur

  • Adalbert Kuhn: Märkische Sagen und Märchen nebst einem Anhange von Gebräuchen und Aberglauben, Reimer, Berlin 1843 (Digitalisat)
  • Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Biesenthal, Verlagsgesellschaft Müller, Eberswalde, 2. Auflage 1941
  • Lieselott Enders / Margot Beck, Friedrich Beck (Hg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1980, S. 41 ff.

Verweise

Fußnoten

  1. Historisches der Stadt BiesenthalAmt Biesenthal-Barnim
  2. Standort BiesenthalLexikon der Wehrmacht
  3. 1940 – 1945 Chronik der Ereignisse – 2.WeltkriegFeuerwehr Stadt Biesenthal
  4. Battle of Berlintracesofwar.com (englischsprachig)
  5. Brigitte Horn: Zusatz Naturparkstadt beantragtMärkische Oderzeitung, 27. Februar 2004
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim. S. 14–17
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Otto Hupp: Reklamemarke – Freistaat Preußen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam – „Biesenthal“, Kaffee Hag, Bremen
  10. Lexikon Städte und Wappen der DDR, Leipzig, 2., neubearb. und erw. Auflage Auflage 1984, S. 53