Potsdam

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Potsdam

Wappen von Potsdam
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Provinz: Brandenburg
Einwohner (2012): 159.456
Bevölkerungsdichte: 848 Ew. p. km²
Fläche: 188 km²
Höhe: 35 m ü. NN
Postleitzahl: 14401–14482
Telefon-Vorwahl: 0331 (Kerngebiet)
Kfz-Kennzeichen: P
Koordinaten: 52° 24′ N, 13° 4′ O
Potsdam befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Mike Schubert (SPD)

Potsdam ist eine deutsche Stadt in Mitteldeutschland südwestlich Berlins an der Havel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch anglo-amerikanische Terrorbomber stark zerstört. Der wenige Jahre zuvor eingemeindete Ort Babelsberg entging der Vernichtung nur knapp. Derzeit ist Potsdam die Hauptstadt des BRD-Bundeslandes (Rest-)Brandenburg.

Verwaltung

Seit 1809 ist die Residenz- und Garnisonsstadt Potsdam kreisfreie Stadt.

Geschichte

1918 bis 1945

Nach einem Wettbewerb wurde den Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich die Aufgabe übertragen, im Süden der Stadt eine kleine Siedlung für Schwerkriegsbeschädigte, die Kriegsbeschädigtensiedlung Saarlandanger, zu errichten. Die Siedlung liegt im heutigen Stadtteil Waldstadt in der Eduard-Claudius-Straße 1-20 und 39-54. Vor Lärm und Staub der Straßen war die Anlage durch 9X30 Meter tiefe Gärten und einen 20 Meter Waldstreifen geschützt. Zwei verschiedene Grundrisse wurden für die Doppelhäuser umgesetzt: einer ost-westlich und einer für die nord-südlich gerichteten Häuser.

Der Tag von Potsdam

Hauptartikel: Tag von Potsdam

Zweiter Weltkrieg

Hauptartikel: Luftangriff auf Potsdam

Am 14. April 1945 kam es zu einem verheerenden Luftangriff britischer Bomber. Dabei wurde die gesamte Altstadt Potsdams vernichtet und mit ihr auch das Stadtschloss, das Alte Rathaus, die Garnisonskirche und die Nikolaikirche. Gegen 18 Uhr stiegen an diesem Sonnabend nördlich von London insgesamt 724 Terrorflieger der Royal Air Force auf, die Mehrzahl davon Lancaster-Bomber. Erst um 22.15 Uhr tönten in Potsdam nach sehr kurzer Vorwarnzeit die Sirenen. Der britische Bomberstrom war etwa 50 Kilometer lang.

Nach alliierten Angaben bildete der damalige Stadtbahnhof angeblich das Hauptangriffsziel, der aber militärisch völlig uninteressant war. Die Menge der Bombenlast, die Absteckung der Altstadt als Zielgebiet durch Leuchtmarkierungen (sogenannte „Christbäume“) und die große Menge an Brandbomben deuten auf die gezielte Vernichtung der Altstadt hin. Der Bahnhof, der am Rand des Zielgebietes lag, wurde dennoch getroffen, da die über der Innenstadt von Babelsberg gesetzten Leuchtmarkierungen in der Zwischenzeit durch aufkommenden Wind Richtung Havel und Hauptbahnhof abgetrieben wurden. Auf Grund der hereinbrechenden Dunkelheit verfehlten die anfliegenden Bomber das Zielgebiet der Babelsberger Altstadt, so daß ein Großteil der hierfür bestimmten Bomben auf der Freundschaftsinsel, der Havel und eben dem Bahnhof niedergingen. Dieser Umstand wurde später Teil der englischen Lüge, daß der Bahnhof vorrangiges Angriffsziel gewesen sein sollte.

Der Terrorangriff forderte mehrere tausend Tote. Etwa die Hälfte der Kulturgüter Potsdams wurde dabei vernichtet.

Wie spätere Nachforschungen ergaben, hatten viele Potsdamer und Flüchtlinge, an die häufigen Luftalarme für Berlin gewöhnt, die Schutzräume nicht sofort aufgesucht, als die Sirenen erklangen. So kamen viele Leute in ihren Wohnungen um. Die Zahl der Opfer ist unbekannt. Es werden zwischen 3 500 und 10 000 Tote genannt. Augenzeugen erinnern sich: „Ein gewaltiges Feuermeer waberte blendend und sprühend von Babelsberg bis in die Potsdamer Altstadt. Daraus loderte als höchste Fackel der Turm der Garnisonkirche, und in der Nähe des Bahnhofs sahen wir Flammenbündel von häßlicher schwefelgelber Farbe aufbrechen.“ Während zahllose Häuser brannten, explodierte am Bahnhof ein Munitionszug und riß zahllose Menschen mit in den Tod. Vermutlich wäre die Stadt noch stärker zerstört worden, wären nicht die leuchtenden Markierungsbomben, auch „Weihnachtsbäume“ genannt, von ihrem Zielgebiet, der Innenstadt und der Bahnhofsgegend, durch aufkommenden Wind etwas abgedriftet.[2]

1945 bis heute

Gleich nach Ende des Zweiten Weltkrieges, im August 1945, wurde in der Stadt das KGB-Gefängnis Potsdam, eine Untersuchungshaftanstalt der „Sowjetischen Militäradministration in Deutschland“, zur Folterung inhaftierter Deutscher erichtet.

Einwohnerentwicklung

  • 1885: 50.877
  • 1939: 136.056
  • 1945: 111.293
  • 2009: 154.606

Politik

Während der Corona-Krise gingen Ende 2021 Bürger gegen die Zwangsmaßnahmen des Staates in der märkischen Landeshauptstadt auf die Straße spazieren.

Bildergalerie

Sehenswürdigkeiten

Von den Alliierten zerstört

Personen

Politiker

Filmbeiträge

Privataufnahme aus den 1930er Jahren
Ein Sparziergang in Potsdam (1932, Kulturfilm)

Siehe auch

Literatur

  • Arthur Moeller van den Bruck: Der Preußische Stil. Mit einem Vorwort von Hans Schwarz, Wilh. Gottl. Korn Verlag / Breslau, 5. Aufl. 1931
  • Hans Kania: „Potsdamer Baukunst. Eine Darstellung ihrer geschichtlichen Entwicklung“ (1915) (PDF-Datei)
  • Otto Zieler: „Potsdam - Ein Stadtbild des 18. Jahrhunderts“, Band 1: „Stadtarchitektur“, (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Sagen und Märchen aus Potsdams Vorzeit, gesammelt von Karl v. Reinhard ; mit Ergänzungen von Wilhelm Riehl (1841) PDF-Datei
  • Kopisch, August: „Die königlichen Schlösser und Gärten zu Potsdam von der Zeit ihrer Gründung bis zum Jahre MDCCCLII auf allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs“, 1854 (PDF-Datei)
  • „Erinnerung an Berlin, Charlottenburg und Potsdam - 50 Ansichten“, Berlin 1902 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Mihan, Hans Werner: Die Nacht von Potsdam - Der Luftangriff britischer Bomber vom 14. April 1945, Berg am Starnberger See, Vowinckel, 1997.
  • Potsdamer Ehrenmal 1914-1918, Krämmersche Buchdruckerei Keller & Steffen, Potsdam 1927

Fußnoten

  1. Siegfried Scharfe (Hg.): Deutschland über Alles. Ehrenmale des Weltkrieges, Karl Robert Langewiesche, Leipzig 1940
  2. Berliner Zeitung, 13. April 1995: Das Inferno von Potsdam
  3. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 78