Bravo (Zeitschrift)

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Bei der Bravo (it. | dt. gut, tüchtig) handelt es sich um eine einst besonders populäre BRD-Jugendzeitschrift, die in den 1970er bis 1990er Jahren Auflagen von weit über einer Million erreichte. In den letzten Jahrzehnten sinkt die Auflage aber stetig ab: Im zweiten Quartal 2005 erreichte die Jugendzeitschrift mit 454.302 verkauften Exemplaren nicht einmal den Stand von 1960.[1] Im 3. Quartal 2014 (Ausgabe vom 10. September 2014) war die verkaufte Auflage auf 130.822 Exemplare geschrumpft.[2]

Die Schwerpunkte des Magazins liegen auf weniger anspruchsvoller Musik, niederer Trivialliteratur (meist in Form von Bildergeschichten oder Fotoerzählungen mit Liebesbezug) und Sexualität.

In der Kritik steht die Bravo vor allem, da sie einen möglichst frühen Einstieg von Jugendlichen in die Sexualität propagandiert und zudem auch pornographische Inhalte besitzt. So beantwortete Martin Goldstein in der Rubrik „Sprechstunde bei Dr. Jochen Sommer: Was Dich bewegt...“ zwischen 1969 und 1984 angebliche Fragen von Kindern und Jugendlichen bezügl. Sexualität und indoktrinierte sie ab 1971 als Dr. Korff in einer „Aufklärungsreihe“ mit Themen wie Onanie oder das „Erste Mal“.[1]

Ebenso vermittelt Bravo ein fragwürdiges Verständnis von Weiblichkeit. Nach Auffassung der Geschichtsschreiberin Wiebke Nieland soll das Magazin Wegbereiter der Frauenbewegung gewesen sein, da es „verschiedene Konzepte von Weiblichkeit vorgestellt“ habe und Frauen „nicht nur in ihrer traditionellen Rolle als Mutter und Ehefrau, sondern auch als selbstbewußt und geschäftstüchtig dargestellt worden“ seien.[1] Tatsächlich aber wurde die „traditionelle Rolle“ der Frau durch die des Sexualobjektes und der Onanievorlage ersetzt und die Abbildungen nackter Mädchenkörper dürften den nachhaltigsten Eindruck auf die männliche Leserschaft gemacht haben.

Das Magazin stellt somit ein gutes Beispiel für den Verfall der Kultur in Europa und den Übergang zu einer Spaßgesellschaft dar.

2009 starteten Katholiken eine Initiative mit dem Ziel, die Bravo zu verbieten, da u. a. die Fotos bei der Serie „Bodycheck“ als Kinderpornographie anzusehen seien, konnten sich damit jedoch nicht durchsetzen.[3] Tatsächlich stammten zumindest einige der für die dortigen Fotomontagen verwandten nackten Mädchenkörper aus Aufnahmen osteuropäischer Studios, die sich auf pornografische Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen spezialisierten und eine weltweite Kundschaft hatten.

Die Zeitschrift verlor im 3. Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr 40 Prozent Auflage.[4]

Siehe auch:

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Sprechstunde bei Dr. Sommer: Was dich bewegt..., 22.11.2005
  2. Quelle: daten.ivw.eu, abgerufen am 20. Oktober 2014
  3. die tageszeitung: Das nackte Grauen (17. März 2009)
  4. Medienzeitschrift Meedia, meedia.de, 20. Oktober 2014