Kosher Nostra
Kosher Nostra ist eine Öffentlichkeitsbezeichnung für eine Gruppierung des organisierten Verbrechens an der Ostküste der USA mit dem Orientierungspunkt in Neuyork in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Adaption
Die Benennung ist ein Hinweis auf die jüdäische Abstammung aller führenden Mitglieder – „kosher“ ist das hebräische Wort für „rein“ (→ Jüdische Speisegesetze) – und eine Verballhornung der Mafia-Gruppe Cosa Nostra. Bekannte Verbrecher der Kosher Nostra waren vor allem Abner Zwillman, Mickey Cohen, Bugsy Siegel, Dutch Schultz, Monk Eastman, Louis Buchalter, Jack Diamond und Meyer Lansky.
Nach Ende der Eastman Gang waren viele Kosher Nostras dem Bugs and Meyer Mob und/oder dem von Louis Buchalter geführten „Murder, Inc.“ („Mord-GmbH“) angehörig und nutzten die Bezeichnung „Murder, Inc.“ bald gleichsam in inneren Kreisen, in Bezeugungen und Erzählungen. Ein eigener insgeheimer Name (für die Arbeits- und Organisationszusammenhänge) unter den Anhängern existierte nicht, und es gab auch im Gegensatz zu anderen mafiösen Gruppen wie der La Cosa Nostra keinen Einweihungsakt für die Mitgliedschaft als „Vollmitglied“. Nach einem Mythos soll der Sizilianer Lucky Luciano mit dem Gedanken gespielt haben, diesen Ritus bei seinen Familien aus der Praxis zu entfernen, worauf sein Freund aus der Jugend Meyer Lansky ihm das ausgeredet habe. Gleichwohl wurde die Maxime der Omertà (ital. Schweigepflicht) als Leitsatz der Geheimbündlerei übernommen. Kronzeugen und Pentiti wurden beseitigt.
Ein eigener Begriff für die Organisation setzte sich spät durch, und die Durchsetzung wurde durch Etablierung des Begriffes „Mafia“ für alle Kriminalitätsformen behindert.
Zitat von Tekla Szymanski:
- „Entgegen aller Vorurteile kann keine ethnische Gruppe in Neuyork ausschließlich mit der Mafia in Verbindung gebracht werden. Nicht die Italiener, nicht die Iren und nicht die Juden. Daß aber in den 20er Jahren, jüdische Mafiosi Neuyork in Angst und Schrecken versetzten, Hand in Hand mit den Italienern gegen die Iren in der ‚Lower East Side‘ kämpften, und daß der ‚Haupt-Henker‘ der ‚Murder Incorperated‘ (in Brownsville von Juden und Sizilianern gegründet), ein Jude war, wissen wenige.“[1]
Wurde die interne Bezeichnung „Cosa Nostra“ (it. unsere Sache) durch Joe Valachi 1963 verlautbart, gab es keinen Pentito, der einen Geheimausdruck für die Kosher Nostra liefern wollte.
Geschichte
Die Kosher Nostra war ein geschichtlich und örtlich eingeschränktes Phenomenon jüdischer Einwanderer in Ghettos von Neuyork Anfang des 20. Jahrhunderts. Allein zwischen 1881 und 1910 waren rund 1,6 Millionen jüdische Einwanderer vornehmlich aus dem Ostblock mit Genehmigung kommunistischer Regierungen nach Neuyork gekommen, aus denen etwa 1,2 Millionen im armen Gebiet Lower East Side lebten. Ihr Leben in den verwahrlosten Miethäusern, in denen anfangs auch Tuberkulose und Cholera auftraten, ließ nur zu, als z. B. „Working Poor“ für Niedriglöhne zwölf Stunden in einem der vielen Kleinhandwerksbetriebe („sweatshop“) zu werken. Die Aufstiegsmöglichkeiten z. B. reicher oder (aus)gebildeter Westeuropäer hatte diese Auswanderergruppe selten.
Die Begebenheiten waren vergleichbar mit der Geschichte von Upton Sinclairs sozialkritischem Roman „Der Sumpf“, der in Chikago spielt. Die weitschweifigen gesetzebrechenden Tätigkeiten waren jedoch erträglicher, weshalb Schutzgelderpressung, Zuhälterei und Glücksspiel ein Erscheinungsbild war.
Nahm die US-amerikanische La Cosa Nostra ihre Neulinge beinahe restlos aus italienischen Eingereisten, welche selbst oder durch deren Vorfahren mit der Cosa Nostra verbunden waren, so war die Eintrittsbegebenheit meist soziale Unterlegenheit. Der Beruf des Gangsters war nur das Erscheinungsbild einer Generation. Diese Kultur des Verbrechens wurde – nicht wie bei der US-amerikanischen La Cosa Nostra – selten den Nachkommen aufgelegt und war diesen unbekannt.
Mit dem Aussterben der kriminellen Generation der Kosher Nostra sank ihre Geschichte ins Dunkel, während sich z. B. die italienische Mafia erkennbar stets erneuert.
Die in den Slums von Neuyork entwickelte Zusammenarbeit von Kosher Nostra und La Cosa Nostra, das beizeiten insbesondere aufgrund von Geschäftsbedrohung durch die irischen Banden getragen wurde, hat zur verrohten Verwendung des Begriffs „Mafia“ beigetragen, die Anhänger der Kosher Nostra wurden unpräzise als identisch mit der La Cosa Nostra angesehen.
Siehe auch
Literatur
- Herbert Asbury: The Gangs of New York. New York 1928, Alfred A. Knopf, ISBN 978-1-56025-275-7
- Alan A. Block: Lepke, Kid Twist, and the Combination: Organized Crime in New York City, 1930–1944, 1976
- Rich Cohen: Tough Jews. Fathers, Sons and Gangster Dreams, Simon & Schuster, New York 1998, ISBN 0-684-83115-5
- Deutscher Titel: Murder Inc. oder Nicht ganz koschere Geschäfte in Brooklyn S.Fischer Verlag, ISBN 3-10-010215-0
- Albert Fried: The Rise and Fall of the Jewish Gangster in America. New York: Holt, Rinehart and Winston, 1980. ISBN 0-231-09683-6
- Rachel Rubin: Jewish Gangsters of Modern Literature, Univ of Illinois Pr 2000, ISBN 978-0-252-02539-6
- Robert A. Rockaway:
- But He Was Good to His Mother: The Lives and Crimes of Jewish Gangsters, Gefen Publishing House 1993, ISBN 978-965-229-249-0
- Meyer Lansky, Bugsy Siegel & Co. Lebensgeschichten jüdischer Gangster in den USA, Hamburg. Konkret-Literatur-Verlag. ISBN 3-89458-170-0
- Sandy Sadowsky: Wedded to Crime: My Life in the Jewish Mafia, Putnam Pub Group, Juni 1992, ISBN 978-0-399-13614-6
- Nick Tosches:
- King of the Jews: The Arnold Rothstein Story'. Harper Perennial 2005, ISBN 0-06-093600-2
- King of the Jews: The Greatest Mob Story Never Told, New York 2005, HarperCollins Publishers, ISBN 978-0-06-621118-3
- Hervé Ryssen: The Jewish Mafia. lulu.com, 2016, ISBN 978-1365101717 [382 S.]
Verweise
- Andrew Joyce: Israel: A Refuge for Swindlers, Unz Review, 12. Februar 2022 (engl.)
- Tekla Szymanski: Moses der Unterwelt? – Die jüdische Mafia im New York der 30er Jahre
- David Duke: Israel: The Promised Land for Organized Crime (3 Teile), YouTube, Kanal David Duke, 3. März 2011 (mehrfacher Reupload wegen YouTube-Zensur)
- Defenders of the faith von Linda Grant am 6. Juli 2002 auf www.guradian.co.uk (englisch)
- The jewish mafia auf www.carpenoctem.tv (englisch)
Fußnoten
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