Tenenbom, Tuvia
Tuvia Tenenbom ( 1957 in Bnei Berak, Israel) ist ein deutschfeindlicher jüdischer Autor, Regisseur und Theaterleiter.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Tuvia Tenenbom wurde 1957 in Bnei Berak, einer überwiegend von ultraorthodoxen Juden bewohnten Stadt nordöstlich von Tel Aviv, geboren. Tenenbom wuchs im Jerusalemer Stadtteil Me'a Sche'arim auf. Die jüdische Familie lebte zuvor im Deutschen Reich und Polen. Sein Vater war orthodoxer Rabbiner, sein Großvater chassidischer Oberrabbiner (→ Chassidismus). Mit 17 Jahren wurde Tenenbom aus der Gemeinde ausgeschlossen, weil er die Einstellung der Rabbiner, weltliche Personen als Menschen zweiter Klasse zu betrachten, ablehnte. Er emanzipierte sich von den Plänen, selbst zum Rabbiner ausgebildet zu werden, und wanderte nach den VSA aus.[1]
Ausbildung
1981 zog er nach Neuyork und studierte Literatur- und Theaterwissenschaften, Mathematik, Informatik, Islamkunde und Rabbinische Studien.[2][3]
Wirken
Im Jahr 1994 gründete Tenenbom gemeinsam mit seiner Frau Isi in Neuyork das Jewish Theater, ein englischsprachiges jüdisches Theater, an dem er als Impresario, Autor, Regisseur und Theaterleiter fungierte. In Neuyork war das Theater bald etabliert und erhielt Einladungen nach Europa. In seinen Stücken griff Tenenbom immer wieder jüdische Holocaust Themen auf. Er provoziert mit Theaterstücken, wie z. B. The Diary of Adolf Eichmann oder The Last Jew of Europe.
2003 feierte The Last Virgin Premiere, eine Verwechslungskomödie um drei Agenten unterschiedlicher religiöser Herkunft auf der Suche nach einer Jungfrau, die ein Selbstmordattentat an der Klagemauer in Jerusalem ausüben soll. Die Komödie beschrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung (7. September 2006) als „eine bitterböse Farce über Selbstmordattentäter, sie ist voller schwarzem Humor“. Das provokante Stück wurde auch in der BRD gezeigt und sorgte an den Kammerspielen in Hamburg für Schlagzeilen, als während der Aufführung über 100 Zuschauer aus Protest den Saal verließen.
2010 begab sich Tenenbom auf Einladung des Rowohlt-Verlags auf eine Reise durch die Bundesrepublik Deutschland, um dort der Frage nachzugehen, wie das Land Juden gegenüber eingestellt sei. Tenenbom besuchte Veranstaltungen wie die Fußball-WM oder die Passionsspiele in Oberammergau, nahm an Demonstrationen zum 1. Mai teil und sprach mit Vertretern verschiedener politischer Richtungen und Herkunft, darunter linken Autonomen, fremdländischen Einwanderern oder Menschen die er als Neonazis bezeichnete. Auf fieberhafter Suche nach Klischees – und als Anekdoten verwertbaren Peinlichkeiten – entlockte Tenenbom vielen seiner Gesprächspartner „antisemitische“ Äußerungen. Sein Buch erschien unter dem Titel I Sleep in Hitler's Room. An American Jew Visits Germany zunächst in den VSA. Die deutsche Veröffentlichung kam nach Vertragsstreit mit Rowohlt schließlich unter dem Titel Allein unter Deutschen im Suhrkamp-Verlag heraus und stieß auf ein geteiltes Echo.
Für sein Buch Allein unter Flüchtlingen (2017) war Tenenbom erneut in der BRD unterwegs, wo er die durch die Flüchtlingskrise viel zitierte „Willkommenskultur“ kritisch hinterfragte.
„Gegen Rechts“
Tuvia Tenenbom hatte bei einer „Gegen Rechts“-Demonstration den Hitlergruß zu einem Juden, Nationalisten und Ordnungskräften gezeigt. Er befand sich am 12. Januar 2013 nach eigenen Angaben mit einer Kameratruppe des Bayerischen Rundfunks in Magdeburg und versuchte am Rande einer Demonstration von knapp 1.000 „Neonazis mit Rechtsextremen“ ins Gespräch zu kommen. Dabei habe er auch den Hitlergruß gezeigt, räumte Tenenbom ein. Tenenbom sprach im Zusammenhang mit dem Zeigen des Hitlergrußes von einer „Performance“ wie auf einer Bühne. Tenenbom war mit der Fernsehtruppe zu Dreharbeiten unterwegs im Zusammenhang mit seinem Buch „Allein unter Deutschen“. Die Polizei in Magdeburg ermittelt derweil weiter gegen den VS-amerikanischen Schriftsteller. Auch mehr als zwei Wochen nach der „Neonazi“-Demonstration in Magdeburg würden noch Zeugen befragt und Bildmaterial gesichtet. Erst nach Abschluß der polizeilichen Ermittlungen werde das Verfahren an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Diese entscheide dann, ob ein Strafbefehl verhängt, Anklage erhoben oder das Verfahren eingestellt wird.[4]
Deutschen-Haß
Tenenbom stellt die Deutschen so dar:
- „Dieses Land hat sich seit Hitlers Herrschaft nicht geändert. Ich hasse die Deutschen. Hasse sie, ihre großen Masken, ihre endlosen Diskussionen, ihre ständige Predigerei, ihren impliziten oder expliziten Judenhass, ihre Rückgratlosigkeit, ihre exakte Art, ihre exakten Lügen, ihre Starrsinnigkeit, ihren versteckten Rassismus, ihr ständiges Bedürfnis, geliebt und gelobt zu werden, und ihre Selbstgerechtigkeit.“[5][6]
Familie
Tuvia Tenenbom lebt mit seiner Frau Isi in Neuyork. Nicht nur aufgrund seines literarischen Stils („erzählend dokumentarisch, wobei er ebenfalls zugespitzte Thesen liebt“), sondern auch ob seines äußerlichen Erscheinungsbildes wurde er auch als „Michael Moores Wiedergänger“ beschrieben.[7]
Theaterstücke
- The Blue Rope
- The Last Virgin
- One Hundred Gates
- Diary of Adolf Eichmann
- Love Letters to Adolf Hitler
- Like Two Eagles
- The Beggar of Borough Park
- Love in Great Neck
- The American Jew
- The Suicide Bomber
- Mountain Jews
- Kabbalah
- Press #93 for Kosher Jewish Girls in Krakow.
- Father of the Angels
- Saida: A Tunisian Love Story
- The Last Jew in Europe
Filmbeiträge
Verweise
- Jüdisches Theater Neuyok Vorsicht! linksextreme, haßverbreitende, antideutsche und jugendgefährdende Netzpräsenz!
- Benedikt Kaiser: Schnellroda statt Conne Island – Tenenbom in Leipzig unerwünscht, Sezession im Netz, 3. Mai 2017
- Ellen Kositza: Lesen! Tuvia Tenenbom: Allein unter Flüchtlingen, Sezession im Netz, 10. März 2017
Bücher
- Allein unter Deutschen. Eine Entdeckungsreise. Aus dem Englischen von Michael Adrian, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2012, ISBN 978-3-518-46374-1, im englischen Original I Sleep in Hitler’s Room. An American Jew Visits Germany. Jewish Theater of New York, New York 2011, ISBN 978-0-9839399-0-0, John Verlag, 2015 ISBN 978-3-942057-71-4 (Hörbuch).
- Fett wie ein Turnschuh. Wie ich im Land der Currywurst 40 Kilo abnahm. Die besten ZEIT ONLINE-Kolumnen. Piper Verlag, 2014, ISBN 978-3-492-30536-5.
- Allein unter Juden – Eine Entdeckungsreise durch Israel. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-46530-1 (Taschenbuch), John Verlag, 2015 ISBN 978-3-942057-70-7 (Hörbuch).
- Allein unter Amerikanern – Eine Entdeckungsreise. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-46734-3 (Taschenbuch), John Verlag, 2016 ISBN 978-3-942057-72-1 (Hörbuch).
- Allein unter Flüchtlingen – Eine Entdeckungsreise. Suhrkamp, Berlin 2017, ISBN 978-3-518-46758-9 (Taschenbuch), John Verlag, 2017 ISBN 978-3-942057-74-5 (Hörbuch).
Fußnoten
American Civil Liberties Union • Anti-Defamation League • Amnesty International • AIPAC • Amerikanisch-Jüdisches Komitee • American Jewish Congress • Amadeu Antonio Stiftung • ATTAC • B’nai B’rith • Bundesstiftung Magnus Hirschfeld • Chabad Lubawitsch • Council on Foreign Relations • Deutsch-Israelische Gesellschaft • Europäischer Jüdischer Kongreß • Gesicht Zeigen! • Hirschfeld-Eddy-Stiftung • Human Rights Watch • Internationaler Währungsfonds • Jerusalem Foundation • Jewish Claims Conference • Jewish Defense League • Kommunistische Partei Deutschlands • Kosher Nostra • Magnus-Hirschfeld-Stiftung • NARAL • NAACP • National Organization for Women • Open Society Institute • PAIDEIA • Piratenpartei • Southern Poverty Law Center • SPD • Stop the bomb • Jüdischer Weltkongreß • Weltbank • Zionistische Weltorganisation • Zentralrat der Juden in Deutschland
Altes Testament • Neues Testament • Brief Louis Marshalls an Max Senior vom 26. September 1918 • Brief von Weizmann an Chamberlain vom 29. August 1939 • Ein Sendbote an die Nichtjuden • Ein tatsächlicher Anklagefall gegen die Juden • Kaufman-Plan • Talmud • What to do with Germany? • Wilder-Memorandum
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