Butler, Judith

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Judith Butler

Judith Butler (geb. 24. Februar 1956 in Cleveland) ist eine jüdische Pseudophilosophin, lesbische Feministin und Theoretikerin der Geschlechtergleichschaltung. Sie hält an der Universität im kalifornischen Berkeley Veranstaltungen in Komparatistik ab (= Vergleichende Literaturwissenschaft).

Werdegang

Judith Butler wurde am 24. Februar 1956 in Cleveland geboren und wuchs in einer jüdischen Familie (mit Herkunftsverbindungen zu Ungarn und Rußland) auf. Sie studierte ab 1974 Philosophie an der Yale Universität und setzte ihre Studien 1978/1979 an der Universität Heidelberg fort, wo sie sich insbesondere mit dem Deutschen Idealismus beschäftigte. 1982 schloß sie mit dem M.A. in Yale ab und legte 1984 ihre Dissertation zum Thema „Recovery and Invention: The Projects of Desire in Hegel, Kojève, Hyppolite and Sartre“ vor.

Wirken

Butler, die seit 1988 Essays über feministische Theorie veröffentlichte, erregte mit ihrem 1990 publizierten Buch „Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity“ Aufsehen innerhalb der Veröffentlichten Meinung. 1991 erschien das Elaborat in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Das Unbehagen der Geschlechter“.

Von 2003 bis 2011 war Butler Hannah-Arendt-Professorin für Philosophie an der European Graduate School in Saas-Fee und hielt dort Sommerseminare. 2012 trat sie an der Columbia University in Neu York eine Gastprofessur im Fachbereich für Englisch und Vergleichende Literatur an.

Butler sollte 2010 beim Christopher Street Day in Berlin einen Preis für „Zivilcourage“ bekommen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast hielt eine Laudatio auf die schwul-linke Theoretikerin. Doch Butler verzichtete – die Veranstaltung sei ihr zu kommerziell ausgerichtet und richte sich nicht genügend gegen „Rassismus“ und „doppelte Diskriminierung“ – etwa von Migranten, die „homosexuell oder transsexuell empfinden“.[1]

Judith Butler übernahm für das Sommersemester 2016 die Albertus-Magnus-Professur an der Universität Köln.

Genderismus

Judith Butler, 2014.jpg

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Geschlechtergleichschaltung

Butler verweigert in ihren hegelistischen Begriffs-Aneinanderreihungen grundsätzlich die Unterscheidung von sex (biologisches Geschlecht) und „gender“ („soziales Geschlecht“). Statt dessen gelte es, durch die jüdische Methode der sogenannten Dekonstruktion Spielraum für ein Erproben von „alternativen Geschlechtsidentitäten“, sogenannten „queer identities“, zu schaffen. „Queer“ sei hierbei nicht als ständig wechselbare Identität gemeint. Ziel sei es vielmehr, die „Kontingenz von anatomischen Körpermerkmalen und performativer Geschlechtsidentität aufzuzeigen“ und zur Geschlechter-Verwirrung anzustiften. Damit könnten „Strategien der Vervielfältigung mobilisiert“ werden, die die Festlegung von Geschlechtsidentitäten angreift und überschreitet.[2]

Inzest und Familie

Nahezu von Anfang an und mit bemerkenswerter Konstanz rangiert bei Butler die bürgerliche Familie an der Spitze zu bekämpfender „Zwangsstrukturen“ (→ Familienphobie). Kinder wiederum spielen in ihren Geschlechtergleichschaltungs-Theorien keine Rolle.

In einem Auftritt in der Berliner Bibliothek im Jahr 1997, der sogar von der linksgrünen „tageszeitung“ (taz) stark kritisiert wurde, präsentierte Butler ihre Ansichten zur Familie. Auffallend war dabei ihr Denkansatz, die gefühlsbezogene Liebe völlig als entmaterialisiert zu betrachten. Damit suggerierte sie den Zuhörern, Inzest als eine nachvollziehbare, moralisch gar vertretbare Form zu akzeptieren. Eine Inzesthandlung destabilisiere notwendigerweise in der modernen Gesellschaft die Familie, sei diese doch bloß eine vom Vatikan der Menschheit auferlegte Struktur. Die Norm sei längst die „homosexuelle“ Familie. Ihre Liebe gelte den „todgeweihten AIDS-Kranken“-Homosexuellen. Für Butler dagegen sei AIDS nichts weiter als eine „sozial verhängte Strafe“.[3]

Zitate

  • Ortega meinte, schöpferische Kultur befindet sich stets in einem Zweifrontenkrieg – gegen die Phrase auf der einen, gegen die Barbarei auf der anderen Seite. Was aber, wenn Phrase und Barbarei sich treffen, um gemeinsame Sache zu machen? Bis wohin solche Bündnisse gehen, läßt sich an einer Bemerkung Judith Butlers ablesen, wonach Organisationen wie Hamas und Hisbollah progressive linke Projekte darstellen.“Peter Sloterdijk[4]

Auszeichnungen

  • 2004: Brudner Prize, Yale University
  • 2008: Distinguished Achievement Award der Andrew-W.-Mellon-Stiftung
  • 2012: Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt (50.000 Euro dotiert)[5]
  • 2008: Ehrendoktorwürde des Grinnell College in Iowa
  • 2011: Ehrendoktorwürde der Université Paris-Diderot
  • 2012: Ehrendoktorwürde der Universidad des Alicante

Mitgliedschaften

  • Seit 2007, Mitglied der Amerikanischen Philosophischen Vereinigung

Privates

Butler lebt mit ihrer Kollegin, der Politologin Wendy Brown, zusammen und ist Mitglied der Kehillah-Synagoge in Oaklan.

Literatur

Fußnoten

  1. spiegel.de, 19. Juni 2010: Eklat bei Christopher Street Day – Butler lehnt Preis ab – die Veranstaltung sei ihr zu kommerziell und oberflächlich
  2. Hannelore Bublitz: Judith Butler zur Einführung. 3. Auflage, Hamburg 2010, S. 108
  3. Mariam Niroumand: Wie im Phantomschmerz, TAZ am 12. Juni 1997
  4. Peter Sloterdijk: Zeilen und Tage. Notizen 2008-2011. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42342-4, S. 430 [Tagebucheintrag vom 21. Juni 2010, Wien]
  5. 27. August 2012: Der Zentralrat der Juden in Deutschland wollte nicht, daß Judith Butler den Adorno-Preis erhält. Generalsekretär Stephan J. Kramer sagte, es sei empörend, daß eine Person geehrt werde, die zum Boykott gegen Israel aufrufe. Butler bezeichne Organisationen wie Hamas und Hisbollah als legitime soziale Bewegungen. Sie unterstützt die Boykottbewegung, die gegen die Besetzung der palästinensischen Gebiete durch Israel protestiert.

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