Primor, Avi
Avraham „Avi“ Primor ( 8. April 1935 in Tel Aviv) ist ein jüdischer Diplomat und Publizist. Er war israelischer Botschafter in der BRD (1993–1999).
Werdegang
1961 trat Primor in den diplomatischen Dienst des Landes Israel ein. Er war bis 1965 im Außenministerium in verschiedenen Funktionen tätig und vertrat sein Land als Botschafter in Dahomey (heute: Republik Benin). 1965 wurde er im Außenministerium Direktor der Abteilung für Skandinavische Angelegenheiten und 1970 als Gesandter des Staates Israel nach Frankreich versetzt. Während seiner Zeit in Paris (1970–1975) war Primor auch Sprecher der israelischen Delegation bei der Friedenskonferenz in Genf (1973). Von 1975 bis 1977 arbeitete Primor als Sprecher des Außenministeriums und Direktor der Presseabteilung in Jerusalem. 1977 übernahm er dort die Abteilung Internationale Organisation. 1980 wurde er im Außenministerium Direktor der Afrika-Abteilung und 1984 schließlich stellv. Generaldirektor des Außenministeriums.
Von 1987 bis 1991 war Primor als Botschafter bei der Europäischen Gemeinschaft sowie gleichzeitig in Belgien und Luxemburg akkreditiert. 1991 wurde er Vizepräsident der Hebräischen Universität Jerusalem und gründete dort ein Institut für Europa-Studien (1995: Helmut-Kohl-Institut).
Am 26. November 1993 überreichte Primor Bundespräsident Richard Freiherr von Weizsäcker sein Beglaubigungsschreiben als israelischer Botschafter in Bonn. Er löste Benjamin Navon ab. Primor war der sechste Botschafter Israels in der Bundesrepublik seit Kriegsende und der erste „Sabre“ (im Land Israel geborener Israeli), der das Amt des Botschafters in der BRD bekleidete. Nur wenige Tage nach Primors Amtsantritt traf der israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin im Rahmen einer Rundreise durch fünf europäische Staaten zu einem Arbeitsbesuch in Bonn ein (2. Dezember 1993).
Als Bundespräsident Roman Herzog im Dezember 1994 als zweites BRD-Staatsoberhaupt nach Weizsäcker nach Israel reiste, hob Primor in den Medien die besondere Bedeutung dieser ersten außereuropäischen Reise des neu gewählten Bundespräsidenten hervor und würdigte die bilateralen Beziehungen. In Bonn versuchte Primor, der die Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs ebenso miterlebte wie die Debatten über das Buch von Daniel J. Goldhagen („Hitlers willige Vollstrecker“; 1996) und über die Wehrmachtsausstellung („Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944“), sich soweit wie möglich ein eigenes Bild von den Verhältnissen in der BRD zu machen. In die Diskussionen um Martin Walsers Rede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (11. Oktober 1998), in der dieser davor warnte, die Ermordung der Juden zu instrumentalisieren, griff Primor im Dezember 1998 mit einem offenen Brief ein. Seit dem Spätsommer 2000 bestätigte sich Primor als Vorstandsmitglied der deutschen Stiftung zur Entschädigung der Zwangsarbeiter, deren Mittel nur zögernd von der Wirtschaft bereitgestellt wurden. In dieser Funktion kam Primor einige Jahre monatlich in die Bundesrepublik.
Am 24. Juni 1999 hatte Primor bei einem Empfang zum israelischen Nationalfeiertag vor 2.000 Gästen, darunter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), auf dem Bonner Petersberg offiziell Abschied als Botschafter in der BRD genommen.
Im Februar 1999 war Primors bevorstehendes Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst bekanntgeworden, nachdem er sich mit einer kritischen Bemerkung über die ultraorthodoxe Schas-Partei in den israelischen Wahlkampf eingemischt hatte. Die vom israelischen Außenministerium mit dem damaligen Ressortchef Ariel Sharon wie eine Strafe verkündete „Nichtverlängerung“ der Amtszeit des regierungskritischen und wenig angepassten Botschafters erregte einiges Aufsehen.
Primors designierter, im März 2000 ernannter Nachfolger Yossi Katz verzichtete im August 2000 auf das Amt. Nach langer Vakanz wurde schließlich im Januar 2001 Shimon Stein neuer Botschafter in der BRD.
Nach Israel zurückgekehrt, war Primor von 1999 bis 2003 Vizepräsident der Universität Tel Aviv. 2004 gründete er danach das trilaterale Zentrum für Europäische Studien (Interdisciplinary Center; IDC) an der Privatuniversität Herzliya (Tel Aviv) in Zusammenarbeit mit einer palästinensischen und einer jordanischen Universität, um zwischen den Studenten aus der Krisenregion Verständigung und Zusammenarbeit zu fördern und zu ermöglichen.
Mitgliedschaften/Ämter/Mandate
Beirat Atlantische Initiative, Vorstandsmitglied der Holocaust-Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (2000–2003), Präsident Israelisch-Deutsche Handelskammer (2000–2005), Präsident Israelisch-Deutsche Gesellschaft (2008–2011), Universitätsrat Düsseldorf (seit 2007), Präsident Israel Council on Foreign Relations (ICFR; seit 2010).
Familie
Primor ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder: Erwachsene Zwillinge und einen Sohn Daniel, der 1997 als erstes israelisches Diplomatenkind eine Bonner Grundschule besuchte. Primor spricht Hebräisch, Deutsch, Französisch und Englisch. Er ist Pferdeliebhaber und passionierter Reiter.
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Altes Testament • Neues Testament • Brief Louis Marshalls an Max Senior vom 26. September 1918 • Brief von Weizmann an Chamberlain vom 29. August 1939 • Ein Sendbote an die Nichtjuden • Ein tatsächlicher Anklagefall gegen die Juden • Kaufman-Plan • Talmud • What to do with Germany? • Wilder-Memorandum
Abtreibung • Aktivitäten des ZdJ in der BRD • Balfour-Deklaration • Bravo • Brown v. Board of Education • Die Marionetten des Maidan • Die verborgene Tyrannei • EU-Fahne • Federal Reserve System • Frankfurter Schule • Hollywood • Holocaust • Holocaustleugnung • Holocaust-Gedenktag • Jerusalemer Erklärung • Judäozentrismus • Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland • Kampfgruppe Rosenberg • Leih- und Pachtgesetz • Morgenthau-Plan • Multikulturalismus • Neue Weltordnung • Nürnberger Tribunal • Ostküste der Vereinigten Staaten • Ritchie Boys • Sechs Millionen • Sexuelle Revolution • Sklavenhandel • Staatsvertrag zwischen der BRD und dem ZdJ • Stellvertreterkrieg in Syrien • The Race Question • Unsere wegen Organraubs ermordeten Söhne • VENONA-Projekt • Der Weltgeldbetrug • Zionist Occupied Government
Michel Abdollahi • Theodor W. Adorno • Hannah Arendt • Egon Bahr • Fritz Bauer • Alexander Beresowski • Wolf Biermann • Ernst Bloch • Artur Brauner • Henryk Broder • Micha Brumlik • Sam Cohen • Ernst Cramer • Peter Feldmann • Heinz Fischer • Katharina Focke • Erich Fried • Michel Friedman • Wolfgang Fuhl • Heinz Galinski • Alexander Ginsburg • Martin Goldstein • Ralph Giordano • Dieter Graumann • Alfred Grosser • Robert Guttmann Hans Habe • Evelyn Hecht-Galinski • Stefan Heym • Magnus Hirschfeld • Max Horkheimer • Dominique Horwitz • Josef Joffe • Anetta Kahane • Robert Kempner • Aaron Koenig • Eugen Kogon • Salomon Korn • Iwan Kutisker • Sergey Lagodinsky • Michael Landau • Franz von Mendelssohn (der Jüngere) • Erich Mühsam • Werner Nachmann • Paul Niederman • Chaim Noll • Peggy Parnass • Léon Poliakov • Friedrich Pollock • Karl Popper • Alan Posener • Joachim Prinz • Walter H. Rapp • Marcel Reich-Ranicki • Ida Roland • Lea Rosh • Yasemin Shooman • Paul Spiegel • Hannes Stein • Rolf Verleger • Marina Weisband • Johannes Werthauer • Alexia Weiss • Ludwig Wittgenstein • Michael Wolffsohn • Josef Schuster
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