Weinstein, Harvey

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Harvey Weinstein (2010)
The Weinstein Company
Harvey mit seinem Bruder Robert (links)
Oprah Winfrey saugt öffentlich Weinsteins Ohrläppchen

Harvey Weinstein (Lebensrune.png 19. März 1952 in Flushing, Queens, Neu York) ist ein jüdischer Filmproduzent. Er vergewaltigte und schändete weiße Frauen und wurde im Jahr 2020 als Sexualverbrecher zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt (nicht rechtskräftig).

Werdegang

Harvey Weinstein wurde am 19. März 1952 in Flushing im Neuyorker Stadtteil Queens als Sohn von Miriam und Max Weinstein geboren. Sein Bruder und späterer Geschäftspartner Robert (Bob) kam am 18. Oktober 1954 zur Welt. Ihr Vater starb, als die beiden noch Jugendliche waren. Bereits in Jugendjahren begannen Weinstein und sein Bruder, ein starkes Interesse am Kino zu entwickeln. Sie besuchten zwar beide die State University von Neuyork in Buffalo, machten aber keinen Abschluß. Weinstein organisierte zu dieser Zeit lieber schon professionell Rockkonzerte für seine Kommilitonen.

Wirken

1978 kaufte Harvey Weinstein in der Nähe der Universität mit geliehenen 50.000 VS-Dollar ein Filmtheater und machte seinen Bruder Bob zu seinem Partner (Weinstein-Brüder). Sie nutzten die Räumlichkeiten für Filmvorführungen, aber auch für Konzerte. Das Programm wechselte zwischen Auftritten u. a. von so populären Musikern wie Grateful Dead oder Billy Joel und kleinen Filmfestivals. An den Wochenenden kamen bis zu 2.000 Besucher.

Das Vorführen von Filmen reichte den Brüdern bald nicht mehr, sie wollten selbst Filme in die Kinos bringen. Ihr erster selbst produzierter Film, „The Secret Policeman’s Ball“, lief bei den Filmfestspielen in Cannes. Diesen ursprünglich zweiteiligen Film ließ Weinstein danach neu schneiden und veröffentlichte ihn 1982 unter dem Titel „The Secret Policeman’s Other Ball“. Die auch später beibehaltene Eigenart Weinsteins, Filme auf eine ihm genehme Länge zu kürzen oder auch mal zu teilen, brachte ihm den Spitznamen „Harvey Scissorhands“ (Harvey mit den Scherenhänden) ein. Mit den Einnahmen dieses ersten Films von rd. sechs Mio. VS-Dollar gründeten die beiden Brüder die Filmproduktions- und Verleihfirma MIRAMAX, deren Name sie in Anlehnung an die Vornamen der Eltern wählten.

Die Brüder Weinstein etablierten sich als unabhängige Produzenten abseits des Hollywood-Mainstreams in Manhattan, noch bevor der Begriff „Independent“-Film in aller Munde war. U. a. gehörte der Regisseur Steven Soderbergh zu ihren Entdeckungen, dessen Debüt „Sex, Lügen und Video“ (1989) sie finanzierten. 1993 verkauften Harvey und Bob Weinstein MIRAMAX an die Disney Company.

Als sich im Jahr 2005 die Wege von Disney und den Weinsteins trennten, hatte es schon einige Zeit Probleme gegeben. Mitverantwortlich wurde dafür vor allem der noch amtierende Disney-Chef Michael D. Eisner gemacht, dem nachgesagt wurde, er sei nicht in der Lage gewesen, „kreativen Köpfen unter seinem Dach ihre Selbstständigkeit zu belassen“.[1] U. a. lehnte Eisner den Dokumentarfilm „Fahrenheit 9/11“ von Michael Moore als zu politisch für Disney ab, und die Weinstein-Brüder finanzierten ihn letztlich aus ihrer eigenen Tasche – mit großem Gewinn. Den Kassenerfolg der „Herr-der-Ringe“-Trilogie (2001, 2002 und 2003) produzierte Weinstein sogar unter dem Konkurrenten New Line, nachdem Eisner das Geschäft abgelehnt hatte. Weinstein rechnete vor, daß, wären alle Geschäfte getätigt worden, die er Eisner in der Vergangenheit vorgeschlagen hatte, MIRAMAX im Jahr 2005 nicht nur zwei Mrd. VS-Dollar wert gewesen wäre, sondern fünf Mrd.[2]

Die Rechte am Namen MIRAMAX und der dazugehörigen Filmbibliothek (rd. 800 Titel) blieben nach der Trennung bei Disney, inoffiziell hieß es, die Weinsteins hätten rd. 100 Mio. VS-Dollar dafür bekommen. In den Jahren darauf führte MIRAMAX nach Beobachtermeinung „ohne seine Gründer ein kaum wahrnehmbares Schattendasein“.[3] Im Juli 2007 verkaufte Walt Disney MIRAMAX für 660 Mio. VS-Dollar an die Holding Filmyard. Ein Versuch Weinsteins im Jahr 2010, die Firma zurückzukaufen, scheiterte.

Weinsteins Sexskandal

Asia Argento, Ashley Judd, Rose McGowan, Gwyneth Paltrow, Rosanna Arquette, Angelina Jolie, Léa Seydoux und Cara Delevingne sollen von Weinstein sexuell belästigt oder vergewaltigt worden sein.

Anfang Oktober 2017 wurde bekannt, daß Weinstein über Jahrzehnte weibliche Angestellte und Schauspielerinnen sexuell belästigt habe, unter ihnen auch Hollywoodstar Ashley Judd.[4][5] Mit mindestens acht Frauen habe er sich zuvor außergerichtlich geeinigt.[6][7] (→ #MeToo)

Am 9. Oktober 2017 wurde Weinstein von seinem Filmstudio The Weinstein Company, an dem er 20 % hält, mit sofortiger Wirkung entlassen. Damit reagierte das Studio auf einen Bericht der „New York Times“, die Weinstein sexuelle Belästigung von Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen vorwarf. Er soll über Jahrzehnte meist Schauspielerinnen am Beginn ihrer Karriere belästigt und diesen Schweigegeld gezahlt haben, damit sie nicht an die Öffentlichkeit gehen. Auch in der Zeitschrift „The New Yorker“ und über Twitter wurden Vorwürfe gegen Weinstein laut. Der Fall schlug in den VSA und weltweit hohe Wellen. Nach Weinsteins Entlassung bestätigten zahlreiche Schauspielerinnen wie Rose McGowan, Angelina Jolie, Ashley Judd, Asia Argento, Gwyneth Paltrow, Cara Delevingne und Léa Seydoux die Vorwürfe gegen Weinstein, die in der (jüdischen) Filmbranche schon länger als bekannt galten. Auch von Vergewaltigung war die Rede. Unter dem Hashtag #MeToo berichteten daraufhin tausende Frauen von ihren Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch durch andere Männer, auch außerhalb der Filmbranche. Auch Vorwürfe von Männern wurden laut, die von Hollywoodstar Kevin Spacey belästigt worden waren.

Weinstein wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die alljährlichen „Oscars“ vergibt, noch im gleichen Monat mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Mehrere demokratische Politiker distanzierten sich von früheren Geldspenden des Filmmoguls, der über Jahrzehnte ein ausgewiesener Unterstützer der Demokratischen Partei gewesen war. Zahlreiche Hollywoodgrößen gingen ebenfalls auf Distanz zu ihm.

Im Februar 2018 reichte der Neu Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman offiziell Klage gegen Harvey Weinstein, dessen Bruder Robert und die Filmfirma Weinstein Company ein, die das Brüderpaar gemeinsam gegründet hat und aus der Harvey Weinstein wegen der zahlreichen Berichte über sexuelle Übergriffe inzwischen ausgeschieden ist. Nach Angaben Schneidermans habe sich der Verdacht erhärtet, wonach die Unternehmensleitung wiederholt Gesetze gebrochen habe und ihre Mitarbeiter nicht ausreichend vor allgegenwärtiger sexueller Belästigung, Einschüchterung und Diskriminierung geschützt habe.

Weinstein wurde wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung in zwei Fällen von einem Gericht in Neu York am 11. März 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Seine Verteidigung kündigte bereits an, in Revision gehen zu wollen.[8]

Mitgliedschaften

Juden unter sich: Weinstein mit Jeffrey Katzenberg (Mitte) und seinem Bruder Robert (rechts)

Harvey Weinstein ist Mitglied der Demokratischen Partei und des British Film Institute.

Familie

Aus erster Ehe mit Eve Chilton (1987 bis 2004) hat Weinstein drei Töchter: Lily, Lucy und Emma, die 1995, 1998 und 2002 geboren wurden.

Seit Dezember 2007 ist er in zweiter Ehe mit der über 20 Jahre jüngeren britischen Designerin Georgina Chapman (Lebensrune.png 1976) verheiratet. Im August 2010 kam das erste gemeinsame Kind, Tochter India Pearl, zur Welt, im Jahre 2013 ein gemeinsamer Sohn. Im Frühjahr 2018 trennte sich Georgina Chapman von ihrem Mann, nachdem eine große Zahl authentischer Aussagen von Darstellerinnen bezüglich sexueller Nötigungen, die Harvey Weinstein an ihnen begangen oder versucht habe, in den Medien – seit Oktober 2017 – ausgestrahlt worden waren.

Harvey Weinstein lebt in Manhattan und überlebte im Jahr 2000 einen Herzinfarkt.

Auszeichnungen

  • 2012: Mitglied der französischen Ehrenlegion[9]

Filmographie als Produzent (Auswahl)

Eine historische Karikatur und Harvey Weinstein im Bild
  • 1993: Die Nacht mit meinem Traummann
  • 1994: Pulp Fiction
  • 1994: Tödliche Absichten
  • 1995: Ein Sommer am See
  • 1996: Der englische Patient
  • 1996: Der Zufallslover
  • 1996: Flirting with Disaster – Ein Unheil kommt selten allein
  • 1997: Das Leben ist schön
  • 1997: Good Will Hunting
  • 1997: Wings of the Dove – Die Flügel der Taube
  • 1998: Phantoms
  • 1998: Senseless
  • 1998: Talk of Angels
  • 1998: Shakespeare in Love
  • 1999: Holy Smoke
  • 1999: Mansfield Park
  • 2000: Scary Movie
  • 2001: The Others
  • 2001: Daddy and them – Durchgeknallt in Arkansas
  • 2002: Chicago
  • 2002: Gangs of New York
  • 2002: Darkness
  • 2003: Master & Commander – Bis ans Ende der Welt
  • 2004: Aviator
  • 2005: Brothers Grimm
  • 2005: Sin City
  • 2005: Venom – Biss der Teufelsschlangen
  • 2006: Clerks II
  • 2006: Der Date Profi
  • 2007: Zimmer 1408
  • 2007: Awake
  • 2008: John Rambo
  • 2009: Inglourious Basterds (als Executive producer)
  • 2011: The King’s Speech
  • 2017: Tulpenfieber (Tulip Fever)
  • 2017: The Current War

Literatur

  • Peter Biskind: Sex, Lies & Pulp Fiction – Hinter den Kulissen des neuen amerikanischen Films, Rogner & Bernhard, 2005, ISBN 3807710043

Verweise

Fußnoten

  1. Die Welt, 31. März 2005
  2. film-dienst, 9/2005
  3. film-dienst, 7/2011
  4. Hollywood Jew Harvey Weinstein Busted For Decades-Long Sexual Abuse Of White Women, Occidental dissent, 6. Oktober 2017
  5. Hollywood’s Accused Harassers, Molesters, Rapists – The Rap Sheet, So Far, Breitbart News Network, 25. Oktober 2017
  6. Harvey Weinstein – Schlimme Sex-Vorwürfe gegen Oscar-Produzenten, Berliner Kurier, 6. Oktober 2017
  7. EXCLUSIVE: Hollywood mogul Harvey Weinstein claims his British wife is standing by him as he battles revelations of sexual harassment – including claims he asked Ashley Judd to watch him shower and paid $100K to Rose McGowan, Daily Mail, 6. Oktober 2017
  8. 23 Jahre Haft für Harvey Weinstein, Tagesschau, 11. März 2020
  9. „Wegen seiner Verdienste um den französischen Film ist der Produzent Harvey Weinstein in die Ehrenlegion aufgenommen worden. In einem Brief schrieb Präsident Nicolas Sarkozy, mit der Auszeichnung drücke Frankreich seinen Dank für einen Mann aus, der vielen Amerikanern das französische Kino nahegebracht habe. Weinstein gehört in Hollywood zu den wichtigsten „Oscar“-Wahlkämpfern. Seinem Einfluss soll auch zu verdanken sein, daß der jüdische Stummfilm „The Artist“ 2012 als bester Film ausgezeichnet wurde.“Deutschlandradio Kultur, 5. März 2012