Biermann, Wolf

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Dr. h. c. Wolf Biermann

Karl Wolf Biermann (Lebensrune.png 15. November 1936 in Hamburg) ist ein in der BRD lebender, halbjüdischer Liedermacher und Lyriker. Biermann wurde im November 1976 (während einer Konzertreise in die BRD) durch das Politbüro der SED aus der DDR ausgebürgert.

Werdegang

Herkunft

Wolf Biermann wurde am 15. November 1936 in Hamburg geboren und wuchs im Stadtteil Hammerbrook auf. Sein Vater, Dagobert Biermann, ein jüdischer Hamburger Werftarbeiter, war ein Aktivist der stalinistischen KPD, der 1943 in Auschwitz verstarb. Er hatte zuvor Schiffe der Kriegsmarine sabotiert. Mit der deutschen Mutter, ebenfalls eine aktive Kommunistin, entkam Biermann im Juli 1943 dem alliierten Bombardement (Operation Gomorrha) auf die Hansestadt.[1]

Ausbildung

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Wolf Biermann den „Jungen Pionieren“ bei und war 1950 Leiter einer Pionierbrigade beim Weltjugendtreffen in Ost-Berlin. Als eines der wenigen Arbeiterkinder besuchte er bis 1953 das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Hamburg. Nach der Übersiedelung in die DDR weilte er in einem Internat in Gadebusch. An der Ost-Berliner Humboldt-Universität studierte er Politische Ökonomie und in den Jahren 1959-1963 Philosophie sowie Mathematik.[2]

Wirken

Nach seinem Schulabschluß 1953 siedelte er als Siebzehnjähriger auf Veranlassung von Margot Honecker, die ihn seit seiner Kindheit kannte, in die DDR über.

Die Theaterarbeit machte Biermann in den 1950er Jahren zu seinem Beruf. 1957-1959 war er als Regieassistent an der renommierten Brecht-Bühne „Berliner Ensemble“ tätig und befaßte sich nebenbei mit Schreiben und Komponieren.

1960 lernte der linke Politsänger Biermann den kommunistischen Komponisten Hanns Eisler kennen, der ihn maßgeblich prägte. Biermann begann, Gedichte und Lieder zu schreiben. 1961 gründete er das Ost-Berliner Arbeiter- und Studententheater. Seine Inszenierung des Stückes Berliner Brautgang, das vom Mauerbau handelt, wurde verboten, und noch vor der Premiere 1963 mußte das Theater geschlossen werden. Über Biermann wurde ein befristetes Auftrittsverbot verhängt, das ein halbes Jahr währte. Außerdem weigerte sich die SED 1963 ohne Angabe von Gründen, ihn als Mitglied aufzunehmen.[3] Aus den nach der Wende gefundenen Stasi-Akten Biermanns geht allerdings hervor, daß die in der SED Zuständigen der Vorstellung erlegen waren, Biermann müsse aufgrund der Vielzahl seiner künstlerischen Aktivitäten regelmäßiger Konsument aufputschender Drogen sein, und vor diesem Hintergrund eine Partei-Aufnahme ablehnten.[4]

Seinen ersten Gastspielauftritt in der BRD hatte Biermann 1964. Im April 1965 trat er mit seinen Liedern in einem Kabarett-Programm von Wolfgang Neuss in Frankfurt am Main auf, dessen Aufnahme als LP unter dem Titel Wolf Biermann (Ost) zu Gast bei Wolfgang Neuss (West) erschien. Im gleichen Jahr veröffentlichte Biermann den Lyrikband Die Drahtharfe im westdeutschen Verlag Klaus Wagenbach, im Dezember verhängte das 11. Plenum des ZK der SED ein totales Auftritts- und Publikationsverbot in der DDR gegen ihn.

Nachdem Biermann in dem Bemühen, eine mögliche Veröffentlichung seiner Lieder auf den DDR-Plattenlabels Amiga oder Eterna nicht auf immer unmöglich zu machen, über Jahre hinweg auf Schallplatten-Veröffentlichungen in der Bundesrepublik verzichtet hatte,[5] erschien 1968 seine erste eigene Langspielplatte Chausseestraße 131. Durch die mit dem Auftritts- und Publikationsverbot einhergehende Unmöglichkeit, ein professionelles Tonstudio zu nutzen, entstanden die Aufnahmen zu Chausseestraße 131 in Biermanns Wohnung mit Hilfe eines aus dem Westen geschmuggelten Grundig-Tonbandgeräts sowie eines Sennheiser-Mikrofons, das durch seine Kugelcharakteristik auch noch die Geräusche der vorbeifahrenden Straßenbahn einfing.[6] Für dieses Album erhielt er 1969 den Theodor-Fontane-Preis, einen 1948 gestifteten Kulturpreis des Landes Berlin.

Weitere Veröffentlichungen in der Bundesrepublik folgten, die unter der Hand auch in der DDR verbreitet wurden. Im September 1976 konnte Biermann in Prenzlau in einer Kirche seit langem auch in der DDR wieder auftreten.

Ausbürgerung aus der DDR

1976 wurde Biermann von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wofür ihm die Behörden der DDR eine Reisegenehmigung erteilten. Das erste Konzert fand, vom Dritten Fernsehprogramm des WDR live übertragen, am 13. November in der Kölner Sporthalle statt. Dieses Konzert – Biermann hatte die DDR stellenweise kritisiert, bei anderen Anlässen wie etwa einer Diskussion über den 17. Juni aber auch verteidigt – diente dem Politbüro der SED als Vorwand für die Ausbürgerung „wegen grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten“, wie von ADN am 16. November verbreitet wurde.[7] Nach der Ausbürgerung übernahm das ARD-Fernsehen das Konzert in voller Länge. Erst durch diese Übertragung – das Dritte Fernsehprogramm des WDR konnte in der DDR nicht empfangen werden – erfuhren viele Menschen in der DDR zum ersten Mal etwas über Biermanns Lieder.

Breite Solidarisierung durch Künstlerkollegen

Die Ausbürgerung Biermanns war ein einschneidendes und prägendes Erlebnis für die Künstler- und Dissidenten-Szene der DDR. Gab es nach dem Machtantritt Erich Honeckers 1971 zunächst Hoffnung auf eine gesellschaftliche Liberalisierung und Ansätze von Meinungsfreiheit, wurden diese Hoffnungen durch das repressive Vorgehen 1976 wieder zerstört. Nicht wenige Dissidenten änderten ihre Haltung zur DDR nach der Ausbürgerung Biermanns von einer solidarischen Kritik hin zu radikaler Distanz zur DDR.

Viele, auch sehr berühmte Personen in Ost und West, protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten dreizehn namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten, gemeinsam mit Stefan Heym formulierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen.[8] Um eine Veröffentlichung sicherzustellen, übergab die Gruppe den Brief nicht nur dem Neuen Deutschland, sondern ebenfalls der französischen Nachrichtenagentur AFP.[8] In den der Veröffentlichung folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an.[9]

Dieser offene, unerwartete Protest gab der DDR-Führung jedoch nur neuen Anlaß für weitere Schikanen gegen die Unterzeichner, was weitere Künstler aus der DDR vertrieb. 1977 kamen so auch Biermanns frühere Gefährtin, die bekannte ostdeutsche Schauspielerin Eva-Maria Hagen, und ihre Tochter aus früherer Ehe Catherina (besser bekannt als Nina Hagen) in die Bundesrepublik Deutschland. Gerulf Pannach und Christian Kunert von der verbotenen Band Renft und der Schriftsteller Jürgen Fuchs wurden noch im November 1976 vom Ministerium für Staatssicherheit verhaftet und nach neun Monaten Haft und unter Androhung von langen Haftstrafen zur Ausreise gezwungen, ebenso die Schauspielerin Katharina Thalbach. Auch Manfred Krug unterzeichnete den Protest, worauf ihm, trotz seiner Beliebtheit in der DDR (mehrfacher Publikumsliebling), weitere Rollen und Konzerte verwehrt wurden. Schon gedrehte Filme wurden nicht mehr gezeigt. Als Folge dessen siedelte er 1977 nach einem Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik über.[10]

Zahlreiche Proteste gab es auch im Westen, sogar in den Reihen SED-naher Kommunisten. In der DKP-Hochburg Marburg unterzeichneten mehrere Dutzend DKP-Mitglieder die Protesterklärung von Gernot Brehm, Markus Fußer, Hagen Kühn, Wolfgang Niclas, Helmuth Schütte, Günter Platzdasch, Andreas Rommelspacher und anderen, die auch auf der ersten Hülle der Biermann-LP des Kölner Konzerts Das geht sein' sozialistischen Gang abgedruckt wurde.

BRD-Karriere

Im Westen setzte Biermann seine Karriere unter Schwierigkeiten fort. Sein Oppositionsgestus war zu großen Teilen verbraucht. In seinen Liedern kritisiert er jedoch immer wieder die DDR und brach nach eigenem Eingeständnis mit seiner sozialistischen Überzeugung, obwohl er vorher stets dafür eingetreten war, wirklichen Sozialismus oder Kommunismus anstelle von Stalinismus aufzubauen. Für einen Besuch bei dem todkranken Robert Havemann erhielt Biermann im April 1982 unter Auflagen eine einmalige Genehmigung zur Einreise in die DDR.

Im Sommer 1989 wurde Wolf Biermann mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe ausgezeichnet. Im Vorfeld der großen Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz am 4. November 1989 bemühte sich die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley um einen Auftritt des Liedermachers bei der Kundgebung,[11] die DDR-Behörden verhinderten seine Teilnahme jedoch. Erst am 1. Dezember 1989 durfte Biermann zu einem Konzert in den Leipziger Messehallen wieder in die DDR einreisen. Das Konzert wurde erstmals sowohl im bundesdeutschen als auch im DDR-Fernsehen live übertragen.

Im wiedervereinigten Deutschland erhielt Biermann zahlreiche Preise und Ehrungen: 1991 wurde er mit dem Mörike-Preis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 1993 ehrte ihn die Stadt Düsseldorf mit dem Heinrich-Heine-Preis. Am 17. Mai 1998 erhielt er den Deutschen Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung und 2006 den Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik. Das Große Bundesverdienstkreuz erhielt Biermann anläßlich seines 70. Geburtstages im Berliner Schloss Bellevue durch Bundespräsident Horst Köhler.

Aufsehen als „Bellizist“

Politisch machte Biermann seit Ende der 1990er Jahre durch Äußerungen zu internationalen, bewaffneten Konflikten auf sich aufmerksam. Er befürwortete als sogenannter „Bellizist“ den Kosovokrieg der NATO 1999[12] und den Irak-Krieg der USA und ihrer Verbündeten 2003. Noch im Herbst 2006 vertrat er die Auffassung, der Irak-Krieg hätte im Jahre 2003 sogar vermieden werden können, wenn Deutschland und Frankreich sich an der Koalition der Willigen im Vorfeld des Angriffs beteiligt hätten, da in diesem Falle Saddam Hussein abgetreten wäre.[13]

Im Jahr 2006 trennte sich Biermann nach über 30-jähriger Zusammenarbeit von seinem Verlag Kiepenheuer & Witsch (Köln), um zu Hoffmann und Campe (Hamburg) zu wechseln. Ausschlaggebend war das Buch Lichtjahre – Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute von Volker Weidermann. Weidermann hatte in seinem Buch irrtümlich behauptet, Biermann sei Mitglied der KPD gewesen und habe sich erst mit dem Zusammenbruch der DDR vom Kommunismus abgewandt.[14] Die drei Seiten lange Buch-Passage über Biermann schloß mit der Erwähnung seines 1994 veröffentlichten Werkes Großer Gesang des Jizchak Katzenelson und der Bemerkung, seitdem sei es „sehr, sehr still um Wolf Biermann“ geworden.[15]

Zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer sagte Biermann: er habe damals zu denen gehört, die für den Bau der Mauer gewesen seien. Mit 16 Jahren aus Hamburg in die DDR gekommen, sei er überzeugt gewesen, daß aus der DDR das bessere Deutschland werden könne, denn dort sollte ja eine gerechtere Gesellschaft aufgebaut werden. Heute (2011), geht ihm „ein Gefühl der Scham durch die Seele“, er sei froh, sich „so wunderbar geirrt“ zu haben. Er freue sich, daß die Mauer nicht — wie er es einst vorhergesagt habe — länger gehalten habe als er selbst. [16]

Bei einer Feierstunde im Deutschen Bundestag zum Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren sorgte Biermann am 7. November 2014 für einen Eklat, als er die Linkspartei scharf angriff und ihr u. a. vorwarf, der „elende Rest dessen zu sein, was zum Glück überwunden“ sei. Sich selbst bezeichnete er als „Drachentöter“, der „nicht die Reste der Drachenbrut“ niederschlagen werde. Abgeordnete der Linken reagierten empört und verwiesen darauf, demokratisch gewählt worden zu sein. Anschließend sang Biermann sein Lied „Ermutigung“.

Gedenktäterei

Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin

2007 erhielt Biermann die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin. Nach einem Vorschlag der Fraktionen von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus erhielt Wolf Biermann 2007 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Berlin. Biermann habe wie kein zweiter die Stadt besungen, das „SED-Unrecht“ und die Teilung Berlins bekämpft.[17] Bereits 2003 hatte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, die Ehrenbürgerwürde für Biermann in einem Brief an den regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit vorgeschlagen.[18]

Zwischen den Fraktionen der Berliner rot-roten Koalition bestand Uneinigkeit über die Ernennung Biermanns zum Ehrenbürger der Stadt: Während sich die Fraktion der SPD dem Vorschlag anschloß, lehnte der kleinere Koalitionspartner Linkspartei.PDS die Ernennung ab und enthielt sich in der entscheidenden Sitzung der Stimme.[19][20] Das Berliner Abgeordnetenhaus nahm den fraktionsübergreifenden Antrag schließlich am 1. Februar 2007 an. Der Berliner Senat stimmte der Ehrung am 6. Februar 2007 zu.[21] In einer Reaktion bezeichnete Biermann die Debatte um seine Ernennung zum Ehrenbürger als „Provinzposse“ und äußerte später in Bezug auf den Berliner Senat, es sei „verbrecherisch, dass die SPD mit der PDS ins Bett“ gehe.[22] Am 26. März 2007 wurde Wolf Biermann zum 115. Ehrenbürger von Berlin ernannt. (→Memorizid)

HU-Ehrendoktorwürde

Biermann hatte von 1959 bis 1963 mit Unterbrechungen an der Humboldt-Universität (HU) in Berlin studiert. Das Diplom im Fach Philosophie wurde ihm damals trotz bestandener Prüfungen aus politischen Motiven verweigert.[23] Als Wiedergutmachung wurde Wolf Biermann sein Diplom in Philosophie mit 45-jähriger Verspätung nachgereicht. Die HU in Berlin hatte dem Liedermacher die Urkunde am 7. November 2008 überreicht — zusammen mit dem Ehrendoktortitel, damit wolle man einerseits Wiedergutmachung leisten und andererseits das Lebenswerk Biermanns würdigen. Die Alma Mater würdigt damit sein Lebenswerk sowie seine Leistungen als Künstler, Philosoph und Theoretiker der Ästhetik.[24]

Sonstiges

  • Die Leipziger Ausstellung Mauersprünge zeigte in den Jahren 2002 und 2003 einen Schreibtisch von Wolf Biermann, den er lange vor seiner Ausbürgerung aus der DDR in der Mitte zersägt und dessen eine Hälfte er der Frau seines Freundes Jürgen Böttcher-Strawalde geschenkt hatte. Während die verschenkte Schreibtisch-Hälfte bei seiner Ausbürgerung 1976 in der DDR blieb, wurde ihm die eigene Tisch-Hälfte mit seinem anderen Mobiliar in die Bundesrepublik nachgesandt. Der Kultur-Teil des Nachrichtenmagazins Der Spiegel würdigte das Exponat mit den Worten, nun füge sich in Leipzig wieder zusammen, was einst auseinandergerissen wurde.[25] Heute befinden sich beide Teile des zersägten Tisches im Bestand des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.
  • Im April 2012 kritisierte Biermann den Literaturnobelpreisträger Günter Grass für dessen Israel-kritisches Gedicht, das unter dem Titel: „Was gesagt werden muss“ erschienen war.

Mitgliedschaften

1996 begründete Biermann das „Bürgerbüro e. V.“ mit, das sich die Unterstützung von Geschädigten des DDR-Systems zum Ziel gesetzt hat.

Auszeichnungen

Familie

Wolf Biermann lebt mit seiner zweiten Frau Pamela, geb. Rüsche, und den gemeinsamen Söhnen Lukas und David sowie Tochter Molly in Hamburg-Altona. Biermann ist Vater von zehn Kindern, darunter Sohn Benjamin und die Zwillinge Til und Marie aus der 1975 geschlossenen Ehe mit der Ärztin Christine, geb. Barg. Biermanns Tochter Marie gab 1999 ihr Debüt als Sängerin. Über ihr Leben und ihre Liebe zu Biermann in DDR-Zeiten veröffentlichte Eva-Maria Hagen, die Mutter der Künstlerin Nina Hagen, 1998 das Buch „Eva und der Wolf“.

Werke

Diskografie

  • Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss, 1965
  • 4 neue Lieder, 1968 (im Verlag Klaus Wagenbach erschienene EP)
  • Chausseestraße 131, 1968
  • Der Biermann kommt, 1970 (niederländische Raubpressung von Tonbandaufnahmen aus der Mitte der sechziger Jahre)
  • Warte nicht auf beßre Zeiten, 1973
  • aah – ja!, 1974
  • Liebeslieder, 1975
  • Es gibt ein Leben vor dem Tod, 1976
  • Der Friedensclown, 1977
  • Das geht sein' sozialistischen Gang, 1977 (Doppel-CD mit Livekonzert vom 13. November 1976)
  • Trotz alledem!', 1978
  • Hälfte des Lebens, 1979
  • Eins in die Fresse, mein Herzblatt, 1980 (Live-Doppel-CD)
  • Wir müssen vor Hoffnung verrückt sein, 1982
  • Im Hamburger Federbett, 1983
  • Die Welt ist schön...*, 1985
  • Seelengeld, 1986 (Doppel-CD)
  • VEBiermann, 1988
  • Gut Kirschenessen * DDR – ca ira!, 1989
  • Nur wer sich ändert, 1991
  • Süsses Leben – Saures Leben, 1996
  • Brecht, Deine Nachgeborenen, 1999 (Live-Doppel-CD)
  • Paradies uff Erden – Ein Berliner Bilderbogen, 1999
  • Ermutigung im Steinbruch der Zeit, (Mitschnitt des Konzerts anlässlich des 25. Jahrestags der Ausbürgerung im Berliner Ensemble am 16. November 2001) 2001
  • Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk, Lesung von Yitzak Katzenelson 2004 (Live-Doppel-CD)
  • Das ist die feinste Liebeskunst – Shakespeare-Sonette, 2005
  • Hänschen – klein ging allein..., 2005, Sonder-CD/Live-Mitschnitt eines Konzertes vom 5. Dezember 2004, im Verein Erkenntnis durch Erinnerung e. V. (Freier Träger der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden) bzw. der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (nicht im Handel erhältlich)
  • Heimat – Neue Gedichte, (Lesung) 2006
  • Heimkehr nach Berlin Mitte, 2007

Mit Ausnahme der nicht mehr erhältlichen Veröffentlichungen 4 neue Lieder und Der Biermann kommt sowie der CD Hänschen – klein ging allein... und dem Hörbuch Heimat – Neue Gedichte (Hoffmann und Campe) sind alle CDs ausschließlich erhältlich im Zweitausendeins-Versand.

Literatur

  • Liebesgedichte, 1962
  • Sonnenpferde und Astronauten, 1964
  • Nachrichten von den Liebenden, 1964
  • Die Drahtharfe, 1965
  • Meine Mietskasernenbraut, 1965
  • Berlin, 1965
  • Mit Marx- und Engelszungen. Gedichte, Balladen, Lieder, 1968
  • Der Dra-Dra. Die Grosse Drachentoeterschau in acht Akten mit Musik, 1970
  • Deutschland. Ein Wintermaerchen, 1972
  • Für meine Genossen. Hetzlieder, Gedichte, Balladen, 1972
  • Das Märchen vom kleinen Herrn Moritz, der eine Glatze kriegte, 1972
  • Nachlaß I, 1977
  • Preußischer Ikarus, 1978
  • Das Märchen von dem Mädchen mit dem Holzbein. Ein Bilderbuch von Natascha Ungeheuer, 1979
  • Verdrehte Welt – das seh' ich gerne. Lieder, Balladen, Gedichte, Prosa, 1982
  • Affenfels und Barrikade, 1986
  • Klartexte im Getümmel. 13 Jahre im Westen, 1990
  • Über das Geld und andere Herzensdinge – Prosaische Versuche über Deutschland, 1991
  • Alle Lieder, 1991
  • Der Sturz des Daedalus oder Eizes für die Eingeborenen der Fidschi-Inseln über den IM Judas Ischariot und den Kuddelmuddel in Deutschland nach dem Golfkrieg, 1992
  • Alle Gedichte, 1995
  • Wie man Verse macht und Lieder. Eine Poetik in acht Gängen, März 1997
  • Paradies uff Erden. Ein Berliner Bilderbogen, 1999
  • Die Ausbürgerung. Anfang vom Ende der DDR von Wolf Biermann und Fritz F. Pleitgen, 2001
  • Über Deutschland Unter Deutschen., 2002
  • Die Gedichte und Lieder 1960 bis 2001, 2003
  • Eleven Outlined Epitaphs. Elf Entwürfe für meinen Grabspruch von Bob Dylan und Wolf Biermann, 2003
  • Das ist die feinste Liebeskunst. 40 Shakespeare Sonette von Wolf Biermann und William Shakespeare, 2004
  • Heimat. Neue Gedichte, 2006

Zitate

  • „Und weil ich unter dem gelben Stern / In Deutschland geboren bin / Drum nahmen wir die englischen Bomben / wie Himmelsgeschenke hin.“
  • „Ach du, ach das ist dumm: Wer sich nicht in Gefahr begibt der kommt drin um.“
  • „Die Stasi ist mein Eckermann.“ – Selbstportrait für Reiner Kunze
  • „Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen.“ – Wolf Biermann kurz nach seiner Ausbürgerung aus der DDR[27]
  • „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“ – aus: Nur wer sich ändert (gewidmet Arno Lustiger)[28]
  • „DDR-Bürgerrechtler waren es, solche wie Reinhard Schult, Bärbel Bohley, Katja Havemann, Angelika Barbe, und Hans Schwenke und Ingrid Koeppe, die 1990 mit einem Hungerstreik in einem von uns besetzt gehaltenen Bürobunker in der Magdalenenstraße den Plan einer totalen Vernichtung der Akten des MfS vereitelten. […] Mir graut bei dem Gedanken, daß Mielkes Mannen immer noch an belastendes Material rankommen könnten, an Beweismaterial, das solche Karrierekünstler und davongekommenen Täter wie Stolpe und Gregor Gysi, wie Alexander Schalck-Golodkowski und Markus Wolf lieber manipuliert, gesäubert oder ganz vernichtet haben wollen.“ – Rede zur Verleihung des Nationalpreises am 17. Mai 1998 in Berlin (zum Umgang mit den Stasi-Akten)[29]
  • „Wer den Nahen Osten kennt, der weiß: Wenn die Araber endlich ihre Waffen niederlegen, wird es dort keinen Krieg mehr geben. Wenn aber Israel die Waffen niederlegt, wird es kein Israel mehr geben.“[30]
  • „Ich sehe im Multi-Kulti-Geschwärme meiner alternativen Zeitgenossen die seitenverkehrte Version des Rassendünkels von gestern.“ – Deutschland verrät Israel



Verweise

Literatur

  • Roland Berbig u.a. (Hrsg.): In Sachen Biermann. Protokolle, Berichte und Briefe zu den Folgen einer Ausbürgerung. Berlin: Ch. Links, 1994, ISBN 3-86153-070-8.
  • Claus Christian Mahlzahn: Wolf Biermann. Die Odyssee des Preußischen Ikarus. In: Claus Christian Mahlzahn: Deutschland, Deutschland. Kurze Geschichte einer geteilten Nation. DTV Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3423244860.
  • Robert Allertz (Hrsg.): Sänger und Souffleur. Biermann, Havemann und die DDR. Berlin: Das Neue Berlin; Edition Ost, 2006, ISBN 9783360010759.
  • Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Nina Hagen, Oliver Schwarzkopf (Hrsg.): Ausgebürgert. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1996, ISBN 3896020609.

Weltnetz

Fußnoten

  1. Die Luftangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 überlebte Wolf Biermann nur dadurch, daß sich seine Mutter mit ihm durch einen Sprung in den Nordkanal vor den Flammen des brennenden Stadtviertels Hammerbrook rettete.
  2. Internationales Biographisches Archiv 41/2006
  3. Spiegel Online: "Das Schlimmste war die Entmündigung", 13. November 2006
  4. Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Nina Hagen, Oliver Schwarzkopf (Hrsg.): Ausgebürgert. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-896-02060-9, S. 82
  5. Wolf Biermann: VEBiermann. Booklet zur CD-Wiederveröffentlichung 1998.
  6. Wolf Biermann: Chausseestraße 131, 1968. Booklet zur CD-Wiederveröffentlichung 1996
  7. ADN: Pressemeldung, 16. November 1976
  8. 8,0 8,1 Susanne Beyer: Der Schatten des Herbstes. In: Der Spiegel. 44/2006, 30. Oktober 2006, S. 198
  9. Frankfurter Rundschau: Offener Brief zur Biermann-Ausbürgerung, 23. November 1976
  10. Biographie von Manfred Krug. LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online, ein Projekt des DHM
  11. Wolf Biermann: Mein Herz schlägt mir bis zum Hals hoch. Telefongespräch mit Bärbel Bohley (Ost-Berlin) im Deutschlandfunk, 24. Oktober 1989.
  12. Wolf Biermann: Der Kosovo-Krieg und die Intellektuellen. Interview im Deutschlandfunk, 15. April 1999
  13. Wolf Biermann: Deutschland verrät Israel. In: Die Zeit. 44/2006, 26. Oktober 2006, S. 63.
  14. Börsenblatt Online: Wolf Biermann wirft KiWi mangelnde Sorgfalt vor, 6. April 2006
  15. Europolitan: Wolf Biermann wechselt im Streit den Verlag, 5. April 2006
  16. Deutschlandfunk, 12. August 2011
  17. Deutschlandfunk: Städtischer Lorbeerkranz für einen Dichter, 7. Januar 2007
  18. Spiegel Online: Birthler sondierte schon vor Jahren in Sachen Biermann,16. Januar 2007
  19. Spiegel Online: Berliner SPD für Biermann-Würdigung, 16. Januar 2007
  20. Der Tagesspiegel: Liedermacher als Ehrenbürger: Biermann spaltet Rot-Rot, 17. Januar 2007
  21. Der Tagesspiegel: Senat stimmt Ehrenbürger Nummer 115 zu, 7. Februar 2007
  22. Berliner Morgenpost: "Rot-Rot ist ein Verbrechen" - SPD entsetzt, 25. März 2007, S. 12
  23. Deutschlandradio Kultur - HU-Wiedergutmachung für Wolf Biermann 07.09.2008
  24. rbb-tv - HU-Ehrendoktorwürde für Wolf Biermann 07.11.2008
  25. Zeitgeschichte – Ein Tisch wird vereinigt. In: Der Spiegel. 32/2002, 5. August 2002, S. 135.
  26. Eine Frage an Wolf Biermann. Interview zur Überweisung des Preisgeldes an Horst Mahler.
  27. Wolf Biermann: Vom Regen in die Jauche? Interview im Deutschlandfunk, 23. Dezember 1977.
  28. Wolf Biermann: Nur wer sich ändert, 1991
  29. Wolf Biermann: Einmal im Leben Prophet, 17. Mai 1998
  30. http://www.welt.de/politik/article1337090/Wolf_Biermann_lobt_die_promovierte_FDJlerin.html