Nemzow, Boris

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Boris Nemzow, 2008
Boris Nemtsovs Grab
Moskau, Trojekurowo-Friedhof

Boris Jefimowitsch Nemzow (Lebensrune.png 9. Oktober 1959 in Sotschi; Todesrune.png 27. Februar 2015 in Moskau) war ein jüdischer Radiophysiker und Politiker in Rußland. Er gehörte lange Zeit zu den führenden Kräften der Partei „Union der rechten Kräfte“ (SPS). Er starb bei einem von Unbekannten verübten Attentat, das international große Aufmerksamkeit fand.

Werdegang

Boris Jefimowitsch Nemzow wurde am 9. Oktober 1959 in Sotschi am Schwarzen Meer geboren. Nach Scheidung der Ehe der Eltern zog die Mutter, Dina Jakowlewna Eidman, eine Kinderärztin, mit ihren Kindern nach Gorki (heute wieder Nizjnij Nowgorod). Nemzows Vater, Jefim Dawydowitsch Nemzow, war ein hoher Funktionär, der zeitweise stellvertretender Bauminister der UdSSR war. Nach dem Schulbesuch studierte Nemzow Radiophysik an der Universität Gorki, schloß 1981 seine Hochschulausbildung ab und promovierte 1985 zum „Kandidaten der Naturwissenschaften“ (vergleichbar Dr. rer. nat.).[1] In den frühen 1980er Jahren, während seiner Zeit beim kommunistischen Jugendverband Komsomol, lernte er den späteren Ministerpräsidenten Sergei Kirijenko kennen, der ebenfalls aus Gorki stammte.

Wirken

Boris Nemzow begann sein Berufsleben 1981 als Wissenschaftler am Radio-Physikalischen Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften in Nischnij Nowgorod (bis 1991). Erste Schritte in die Politik unternahm er in der Sowjetzeit als Kämpfer für den Umweltschutz. Es ging damals um den Kampf gegen ein atomares Kraftwerk.

Er war populärer Gouverneur des Oblastes Nizjnij Nowgorod (er machte diese Region zum Modell für die Reformen) - 1997 Energieminister und Vizepremier (enger Gefolgsmann von Anatoli Tschubais und Boris Jelzin), Duma-Abgeordneter und Fraktionschef der SPS-Partei.

Nemzow wurde der bürgerlich-liberalen Opposition zugerechnet. Politische Beobachter hielten ihn allerdings weder einen wirklichen Konkurrenten Putins und schon gar nicht für jemanden, der für Putin hätte zur Gefahr werden können, wie z. B Alexei Nawalny, der über weitaus mehr politischen Einfluß verfügt.[2]

Tod

Nemzow war Mitorganisator eines Protestzugs, der Ende Februar in Moskau stattfinden sollte. Als er am Vorabend der Veranstaltung mit seiner rasant jüngeren, ukrainischen Freundin ein Restaurant verlassen hatte und die beiden in Richtung seiner Luxuswohnung spazierten, tauchte von hinten ein Mann auf, der Nemzow sechsmal in den Rücken schoß und im nächsten Moment von einem heranfahrenden Auto aufgenommen wurde, das davonraste.[2]( → Ukraine-Krise 2015)

Verweis

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 08/2003
  2. 2,0 2,1 Junge Freiheit, 11/15, S. 9