Patricof, Alan

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Alan J. Patricof (* Oktober 1935) ist ein jüdischer VS-Risikokapitalist. In der BRD wurde er durch das Ausschlachten der Bundesdruckerei bekannt.

Werdegang

Patricof wuchs als Sohn jüdischer Emigranten aus Rußland in der Upper West Side Manhattans auf. Sein Vater war nach dem Zweiten Weltkrieg kleiner Börsenhändler und empfahl ihm Investmentberater zu werden. Er verwaltete anfangs die Finanzen des jüdischen Papierhändlers Samuel Gottesman, später weiterer kleiner Firmen. 1967 gehörte er zu den Gründern des Klatschblattes New York und eröffnete einen Nachtclub in den Hamptons, wo er sich rühmte der Erste zu sein der Discomusik mit einer Lichtshow kombinierte.

Im Herbst 1969 sammelte er 2,5 Mio US$ ein und gründete Alan Patricof Associates als Risikokapitalgeber für Zeitschriftenmagazine.

Patricof erwarb einen Bachelor (Baccalaureus) für Finanzen der Ohio State Universität und einen Master der Business School der Columbia Universität. Er hat drei Söhne und sechs Enkel: Mark (*1965) und Martha Patricof mit Lily und Nina; Jamie und Kelly Patricof mit Riley und Sawyer; und Jon und Victoria Patricof mit Jack und Chloe. Er selbst hat einen israelischen und einen VS-amerikanischen Paß.

Apax

Zusammen mit den aus Ägypten und Griechenland stammenden Juden Ronald Cohen und Maurice Tchénio, gründete er 1977 den Risikokapitalgeber Apax Partners mit heute 34 Mrd. US$ Einlagen und 100 Mitarbeitern und somit gleichwertig mit Blackstone (13 Mrd.) und KKR (60 Mrd.). In den 1980ern holte er etwa bei Apple das 20fache seiner Investition heraus.

Mehrere hundert Mio US$ gab Patricof bisher für das Schmieren von Politikern und „Philantropisches“ (Berater der VN und Weltbank zwecks Öffnung von Staaten für Investoren) aus. Er war Geldsammler für die Kampagnen von Bill Clinton 1992 und Hillary Clinton 2007, die er als Nachbarn in den Hamptons kennt und leitet die Millennium Challenge Corporation mit.

In den 1990er Jahren erlebte Apax über die ganze Dekade durch Privatisierungen und Firmenausschlachtungen ein enormes Wachstum mit jährlichen Erträgen von 45 % des Einsatzes. Seit 1995 hat Apax 50 Unternehmen mit einem Marktwert von 25 Mrd. Euro privatisiert, heute befaßt es sich mit Vermögensverwaltung (Michael Wolff:Burn Rate,Simon & Schuster 1999). Patricof's Privatvermögensverwaltung Patricof & Co. Ventures, Inc. - zusammen mit seinem Sohn Mark betrieben- verwaltete 2006 11 Mrd. US$ überwiegend institutioneller Anleger, wie Rentenfonds der Staaten New York, Michigan und New Hampshire. Sie war US-Teil von Apax Partners mit Büros in Dublin, Paris, Madrid, Tel Aviv, München etc.

Bundesdruckerei

Alan J. Patricof

2001 kauften Patricof und Cohen über Apax die deutsche Bundesdruckerei auf Pump für 1 Mrd. Euro. Finanzminister Eichel verzichtete auf sofortige Zahlung und beide bürdeten die Schulden dem neugegründeten Unternehmen auf, das sie mit weiteren hohen Krediten belasteten [1]. Das Geschäft war von dem Grünen Staatssekretär Ludger Volmer organisiert worden, der dafür 400.000 Euro Gage erhielt. 2005 meldeten Medien, das der israelische Geheimdienst Mossad Zugriff auf Personendaten hatte und dort duplikate Pässe nichtreisender Deutscher druckte um seine Agenten als BRD-Deutsche im Iran, Georgien und anderen Zielländern zu legendieren. Eventuell wurden auch Euro oder andere Währungen gedruckt. 2009 kaufte die BRD das Unternehmen für einen genannten Preis zwischen 400-900 Mio Euro, zurück. In die Taschen von Cohen und Patricof fließen aber nach Marktschätzungen vermutlich geschätzte 1,2-2 Mrd US$.

Greycroft

Patricof trat 2006 bei Apax aus und buck fortan kleinere Brötchen mit seiner Gründung Fa. Greycroft, die 75 Mio $ Einlagen hat und 5-10 Mio $ investiert- vorzugsweise im Neue Medien-Geschäft bei mindestens 20 % Besitzanteilen, wie bspw. azureus. Greycroft’s bisher profitabelste Investition —zwischen $500,000 und $3 Mio—in die Fa. Pump Audio, eine Lizensierungsgesellschaft für unbekannte Musiker, verkaufte er im Juni 2007 an Getty Images für $42 Millionen. Eines der Projekte ist auch Huffingtonpost.com, deren Gründerin Arianna Huffington 2005 auf dem Jahresspendendinner des Israel-Politik-Forum im Neuyorker Waldorf Astoria-Hotel, unter Beisein Patricof's, den Titel Ehrenjüdin („Honorary jew“) erhielt.

Fußnoten

  1. WELT, 11.9.2008, S. 12