Amerikanisch-Jüdisches Komitee

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Das American Jewish Committee feiert 2006 sein 100jähriges Bestehen: AJC Präsident Robert Goodkind mit Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident George W. Bush während des Gala-Dinners am 4. Mai 2006 in Washington D.C.
Der Beirat des Berliner AJC Büros trifft einmal jährlich zusammen (Oktober 2006).
Argentiniens Staatsoberhaupt Cristina Kirchner vor dem American Jewish Committee
Nicolas Sarkozy, Auszeichnung von AJC

Das Amerikanisch-Jüdische Komitee (engl.: American Jewish Committee [AJC]) ist eine US-amerikanische, pro-jüdische Organisation, die ihre Aufgabe darin sieht,

„... Beschützer des Wohls und der Sicherheit der Juden in den USA, in Israel und der ganzen Welt zu sein; die Prinzipien des Pluralismus als beste Verteidigung gegen Anti-Semitismus und andere Engstirningkeit weltweit zu stärken und die Qualität jüdischen Lebens in Amerika durch Sicherung des jüdischen Fortbestehens und Vertiefung der Bindungen zwischen amerikanischen und israelischen Juden zu verbessern.“ (Motto)

Die Organisation wurde 1906 in Neuyork unter Beteiligung des Reformrabbiners Judah Leon Magnes (1877–1948), der bis kurz vor seinem Tod ihr Leiter war, gegründet.

Sie unterhält ein nationales Büro in Neuyork und 33 weitere lokale Büros in den USA. Weitere Büros unterhält sie in Berlin, Genf, Warschau und Jerusalem. 2004 gründete das AJC mit dem Transatlantic Institute ein Lobbyistenbüro in Brüssel.

Die Bedeutung der Organisation unterstrich die Feier zum hundertsten Jahrestag am 4. Mai 2006, auf der George W. Bush, Kofi Annan und, mit Angela Merkel, erstmals ein deutscher Kanzler als Redner auftraten. Zum Jubiläum sammelte die Vereinigung für ihre Ziele in fünf Jahren 105 Millionen Dollar von 1.600 Spendern. Ehrenpräsident ist Alfred H. Moses.

Aktivitäten

Das AJC betreibt, neben UN Watch (1993), seit 1981 das Dorothy und Julius Koppelman Institut zur Intensivierung der Beziehungen jüdischer Gemeinden der VSA und Israels. Das Projekt Interchange finanziert Bildungsreisen politischer, ethischer und religiöser Führer der Welt nach Israel. AJC führte Befragungen zum Wissen über den Holocaust und das Verständnis des Judentums in Osteuropa, Skandinavien und unter in die VSA eingewanderten russischen Juden durch.

Seit 2005 fährt das AJC eine Kampagne zur Reform der Vereinten Nationen mit dem Ziel, die von ihr reklamierte Ungleichbehandlung Israels im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen in den Palästinensischen Autonomiegebieten zu beenden. Dabei fordert es, den Modus der Dringlichkeitssitzungen der UN-Generalversammlung, bei denen Israel häufig verurteilt wird, zu verändern sowie verschiedenen UN-Abteilungen die finanziellen Mittel zu entziehen (Abteilung für Palästinenserrechte, Komitee für unveräußerliche Rechte des palästinensischen Volkes, Sonderkomitee zur Untersuchung israelischer Praktiken in den besetzten Gebieten.). Auch der Umbau der UN-Menschenrechtskommission[1] war ein wesentliches Ziel des AJC.

Seit 2004 vergibt das AJC den Jan Karski Award.

Das AJC war bis zum Dezember 2006 Trägerinstitution des neokonservativen Meinungsmagazins „Commentary[2]

Die Organisation ist nicht zu verwechseln mit dem American Jewish Congress oder dem American Jewish Council. Seit 2009 ist das AJC eine vom österreichischen Innenministerium anerkannte Gedenkdienst-Einsatzstelle des Vereins Österreichischer Auslandsdienst.

Befindlichkeiten und Aktionen

  • Der Weltnetz-Buchhändler „Amazon“ soll nach Deidre Berger in Deutschland „rechtsextreme“ Bücher verkauft haben. „Amazon“ habe „volksverhetzende, strafbare Schriften“ mit rechtsextremen und antisemitischen Inhalten auf seinen Netzseiten vertrieben, so die Behauptung des American Jewish Committee, das deshalb gegen „Amazon“ im Juli 2009 Strafanzeige stellte. Unter den Schriften sei auch „Das Rudolf Gutachten“ von Germar Rudolf. „Dieser behauptet darin, dass im Konzentrationslager Auschwitz niemals Gefangene mit Gas getötet worden seien.“[7][8][9]
  • Der Gottesmord: „Mein Blut komme über Euch und Eure Kinder.“ Dieser Satz aus dem Matthäusevangelium führte 1990 zu Differenzen zwischen der jüdischen Gemeinde und den Verantwortlichen des Oberammergauer Passionsspiels. Im Jahr 2000 wurde er aus dem Theatertext gestrichen. 2009 wurden dann „Koschere"[10] Passionsspiele mit den beiden weltweit größten jüdischen Organisationen abgestimmt. „Dem American Jewish Committee und der Anti-Defamation League sei es vor allem darum gegangen, dass die jüdischen Elemente der Handlung korrekt wiedergegeben würden.“[11]
  • Der rumänischen Spielfilm „Portrait of the Fighter as a Young Man“ interessiert sich nicht für die Vor- und Nachgeschichte des Helden. Mit diesem Hinweis hat die Berlinale 2010 den Film gegen Kritik verteidigt. Das rumänische Elie-Wiesel-Institut zur Aufarbeitung des Holocaust hatte gegen die Vorstellungen protestiert. Der Film thematisiere das Leben eines Wiederstandskämpfers gegen die kommunistische Diktatur, ohne dessen Zugehörigkeit zu den Faschisten klarzustellen, hieß es. Das amerikanische Jewish Committee forderte eine öffentliche Diskussionsrunde. Der Leiter der Berlinale-Sektion Forum, Christoph Terhechte, wies die Kritik zurück. Im Katalog gebe es ausführliches Material zur Einordnung. Der Beitrag sei zudem kein Dokumentarfilm, sondern Fiktion.[12]
  • 2010 kritisierte Oliver Stone u. a. die „jüdische Dominanz in den Medien“. Weltnetznutzer griffen Stones Aussagen auf und verbreiteten sie, bis das „American Jewish Committee“ reagierte. Direktor David Harris distanzierte sich von Stones Aussagen, die „groteske, giftige Stereotypen“ bemühten. Stone habe sich als Antisemit geoutet, sagte Harris. Stone ist selbst jüdischer Abstammung. Um seine Aussagen zu klären, publizierte er kurz darauf selber eine Stellungnahme und entschuldigte sich: „Die Juden kontrollieren ganz offensichtlich weder die Medien, noch sonst irgend eine Industrie“.[13]
  • 3. September 2013: Roger Waters' „The Wall“ im Olympiastadion in Berlin. Das American Jewish Committee (AJC) forderte den Berliner Senat auf, das Schwein mit Davidstern zu verbieten. „Wenn ein gehörntes Schwein mit Davidstern, Hammer, Sichel und Dollarzeichen dargestellt wird, dann bedient dies vielfältige und uralte antisemitische Stereotype, so AJC-Direktorin Deidre Berger. In der Hausordnung des Olympiastadions seien politische Propaganda und rassistische Parolen verboten. „Der Senat ist Eigentümer des Olympiastadions. Wir fordern ihn auf, die Hausordnung konsequent durchzusetzen“, so Berger.[14]

Mitglieder

Beirat

Im Januar 2003 wurde der Beirat (Advisory Board) des Berliner AJC-Büros gegründet, der seither jährlich zusammentrifft.

Die aktuellen (2014) Mitglieder des Beirats sind:

Auszeichnungen

Seit 2008 verleiht das American Jewish Committee den nach Cramer benannten Ernst-Cramer-Preis. Er soll an Personen und Institutionen verliehen werden, die sich „in besonderer Weise um die Verständigung zwischen amerikanischen Juden und Deutschen verdient gemacht haben“. Bisherige Preisträger sind Werner Michael Blumenthal sowie die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Zitate

  • „Man muß eine Elite schaffen, die ganz auf Amerika eingestellt ist. Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein, daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.“Max Horkheimer 1942[19]

Siehe auch

Literatur

  • Johann von Leers: Ein Geheimbericht – über die internationale Gehirnkontrolle durch das American Jewish Committee, in: „Der Weg“, Jg. 1954, Heft 10

Verweise

Fußnoten

  1. United Nations Commission on Human Rights (CHR)
  2. Commentary, American Jewish Committee Separate, by Gabrielle Birkner, New York Sun, 21. Dezember 2006
  3. Krach wegen Bundesverdienstkreuz, welt.de, 23. Juli 2009
  4. Bundesverdienstkreuz für Felicia Langer, Israelis reagieren empört, n-tv.de, 18. Juli 2009
  5. Mit Wut im Bauch und Zorn im Herzen, linkezeitung.de, 19. Juli 2009
  6. ddp Deutscher Depeschendienst GmbH: Empörung über Bundesverdienstkreuz für umstrittene Israel-Kritikerin, vom 21. Juli 2009
  7. Anzeige gegen "Amazon", 3sat.de, 24. Juli 2009
  8. American Jewish Committee erstattet Strafanzeige gegen Amazon, pr-inside.com, 24. Juli 2009
  9. Berliner AJC-Sektion – und ein alter Bekannter – wollen Amazon-Zensur (25. Juli 2009)
  10. Koschere Passionsspiele, Deutschlandradio Kultur, 1. Dezember 2009
  11. Oberammergauer Passionsspiele mit jüdischen Rabbinern abgestimmt: Gemeinsam mit dem Pastoraltheologen Lüdwig Möldl sowie drei hochrangigen Rabbinern des American Jewish Committee und der Anti-Defamation League überprüften sie den Passionsspieltext auf die korrekte Wiedergabe jüdischer Elemente. Oberammergau, so Möldl, sei für die jüdische Welt ein Symbol für die Haltung der Deutschen zum kulturell-relegiösen Judentum. Deutschlandradio Kultur, 1. Dezember 2009
  12. Deutschlandradio Kultur, 19. Februar 2010: Debatte über rumänischen Spielfilm bei der Berlinale
  13. Deutschlandradio Kultur, 27. Juli 2010: Simon Wiesenthal-Zentrum wehrt sich gegen antisemitische Äußerungen von Hollywood Regisseur
  14. Lala Süsskind, Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JDFA), kritisiert Waters' geplanten Auftritt: „Wir sollten dem eine klare Absage erteilen, nicht nur durch jüdische Organisationen.“ Die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf rief zum Boykott des zweiten Konzertes am 6. September 2013 auf. Waters verteidigte die Verwendung des Davidsterns und betonte, daß er auch andere Symbole in dieser Form präsentiert. Er beschrieb seine Schau als „antikolonial, pro freiheitlich, pro Dialog, pro Frieden, anti-autoritär, antifaschistisch.“
  15. Felicia LangerKrach wegen Bundesverdienstkreuz, welt.de, 23. Juli 2009
  16. Buch von David Korn – Wer ist wer im Judentum? – FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  17. E. Michael Jones: Biden’s Minyan and the Holocaust Narrative, The Unz Review (unz.com), 17. März 2023 – bezieht sich auch auf Eizenstat
  18. Zudem ein Soros-Helfer, vgl. → Liste der Soros-Einflußagenten im EU-Parlament
  19. Max Horkheimer, „Institut für Sozialforschung (IfS)“: Memorandum on the elimination of German chauvinism. Vorstudie für das US State Department, 1942. Zitiert in: Albrecht et al.: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik, Campus, 2007, S. 121